Respekt vor "The normal One" Sir Alex Ferguson: "Ich bewundere Jürgen Klopp"

Liverpool · Die Liverpool-Fans haben sich Jürgen Klopp seit langer Zeit als Trainer gewünscht. Nach der Ernennung des Neuen gibt es auch ein großes Lob von Trainer-Legende Ferguson. Viele Experten meinen: Mit Klopp kann es bei den "Reds" wieder aufwärts gehen.

So feiert England "The Normal One"
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Foto: Screenshot Twitter

Im Fanshop des FC Liverpool liegt bereits die Jürgen-Klopp-Kollektion in den Regalen, und Trainer-Legende Sir Alex Ferguson befürchtet gar neue Konkurrenz für seinen Herzensverein Manchester United. "The Normal One" Klopp hat mit seinem Wechsel zum ruhmreichen Club von der Anfield Road sogar für englische Verhältnisse einen unnormal großen Wirbel ausgelöst. In den Blättern war das Echo auf den ersten Auftritt des früheren Meistertrainers von Borussia Dortmund fast durchweg positiv. Der "Mirror" urteilte etwa, dass Klopp eine Aura des Optimismus um den Club herum verbreitet habe.

Das kann sich auch Ferguson - mit einem unguten Gefühl - vorstellen.
"Starke Persönlichkeit, sehr stark, sehr eigensinnig und entschlossen [...] Es ist eine gute Verpflichtung. Ich bewundere ihn. Er wird es gut machen", sagte der langjährige Manchester-Coach dem Sportkanal ESPN. "Ich mag das gar nicht sagen, weil ich besorgt bin. Es ist Liverpool." Unter Ferguson hatte United einst den großen Rivalen Liverpool als Nummer eins auf der Insel abgelöst.

Jürgen Klopp beim FC Liverpool vorgestellt
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Klopp beim FC Liverpool vorgestellt

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Allerdings kritisierte er, dass Klopp seiner Meinung nach bei Entscheidungen über Spieler-Transfers nicht das alleinige Sagen habe. "Wenn man seinem Trainer nicht traut, warum hat man ihn dann?", ergänzte Ferguson.

Der Zwang, Geld auszugeben

Und es gibt auch auch in der englischen Presse warnende Stimmen. Zwar habe Klopp bei seinem ersten Gang vor die Presse den rechten Ton getroffen und sich als "charismatischer Typ" ohne "Hokus-Pokus-Philosophie" präsentiert, meinte der "Mirror". Doch zugleich warnte das Blatt: "Die Aufgabe, die der Ex-Dortmunder vor sich hat, ist knallhart."

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Vor allem müsse er eine Menge Geld für neue Spieler ausgeben. "Louis van Gaal musste 150 Millionen Pfund in einem einzigen Transfer-Fenster ausgeben, um Manchester United wieder zurück unter die ersten Vier der Tabelle zu kriegen." Klopp müsse "mindestens genauso viel ausgeben", um Liverpool wieder an die Spitze zu bringen. 150 Millionen Pfund - das wären rund 200 Millionen Euro.

Mehrere Zeitungen betonten, dass Klopp bereits am ersten Tag unmissverständlich klargemacht habe, wer von nun an beim 18-maligen englischen Meister das Sagen habe. "Der neue Klopp vergeudete keine Zeit, um seine Forderungen zu stellen - und sagte, dass Rebellen rausfliegen würden", fasste die "Sun" den ersten Auftritt bei dem Traditionsverein zusammen.

Klopp, der den Job des glücklosen Brendan Rodgers übernahm, hatte sich am Freitag überzeugt gezeigt, dass jetzt die rechte Zeit für einen Neustart in Liverpool gekommen sei. In einer Blitz-Onlineumfrage des "Telegraph" zeigten sich gut zweieinhalb Stunden nach Pk-Ende 80 Prozent der Befragten "sehr beeindruckt". Der "Express" hob hervor, dass es nicht eine dieser "faden Pressekonferenzen" gewesen sei.

Auch der ehemalige deutsche Nationalspieler und langjährige Liverpool-Profi Dietmar Hamann lobte via Twitter: "Großartiger Start für Klopp. Die Demut, die er zeigte, war erfrischend." Und der langjährige Liverpool-Kapitän Steven Gerrard schickte via Twitter "beste Wünsche für Mister Klopp" nach Anfield.

(dpa)
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