Zukunft ungeklärt Podolski: "Wenn es sein muss, bin ich bei Arsenal"

Köln · Bei Inter Mailand gescheitert, beim FC Arsenal überflüssig und selbst bei seinem Lieblingsklub 1. FC Köln nicht mehr gefragt: Lukas Podolski hat schon bessere Zeiten erlebt als in diesen Tagen. Immerhin bei der Nationalmannschaft ist der Weltmeister trotz einer Katastrophensaison "noch" eine feste Größe.

Lukas Podolski – kölsche Jung, Stimmungskanone, Weltmeister
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Das ist Lukas Podolski

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Foto: ap

"Ich werde noch lange nicht von der Fußball-Bühne verschwinden", sagte der 30-Jährige mit fester Stimme und fügte am Montag kämpferisch in seiner Heimstadt Köln hinzu: "Ich fühle mich noch jung, trotz der 3 davor, habe weiter Lust auf Fußball und will noch einige Jahre spielen." Nur wo und für wen, das steht noch in den Sternen.

Für die Nationalmannschaft dürfte der frühere Kölner und Münchner Bundesligaprofi am Mittwoch gegen die USA (20.45 Uhr/Live-Ticker) in seinem Kölner Wohnzimmer sein 124. Länderspiel bestreiten, doch was in der neuen Spielzeit wird, weiß er selbst noch nicht. "Derzeit sieht es so auch, dass ich nach London zu Arsenal zurückkehre, aber das kann sich in der nächsten Woche auch noch ändern. Es wird in den kommenden Tagen noch viel spekuliert werden", sagte Podolski. "Wenn es sein muss, bin ich bei Arsenal."

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Eine Rückkehr zu FA-Cup-Sieger FC Arsenal wäre für den gebürtigen Polen offenbar kein Problem. "Das ist ein großer Klub, für den ich gerne spiele. Und ich glaube auch, dass ich der Mannschaft helfen kann." Danach sah es allerdings im vergangenen Jahr nicht mehr aus.

Denn unter Teammanager Arsene Wenger spielte Podolski an der Themse keine Rolle mehr, wurde im Januar an Inter Mailand ausgeliehen. Aber nach nur einem Treffer in 17 Spielen für Inter in der italienischen Serie A trennten sich die Wege nach nur sechs Monaten wieder.

Bei Arsenal besitzt er zwar noch einen Vertrag bis Sommer 2016, dass Wenger Podolski für die kommende Saison wieder auf seinem Zettel hat, dürfte aber sehr unwahrscheinlich sein. Daran ändert auch die Wertschätzung von DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger wohl nur wenig.

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"Er ist eine große Persönlichkeit, wird aber oft unter Wert gehandelt", sagte sein Kumpel, mit dem er 2004 zur Nationalmannschaft gekommen war. Laut Teammanager Oliver Bierhoff sei dieses Duo mitverantwortlich dafür, dass das DFB-Team in der letzten Dekade nicht nur durch den WM-Titel zur weltweit anerkannten "Mannschaft" gereift sei.

"Ich möchte noch viele Länderspiele bestreiten, und natürlich ist es mein Ziel, 2016 mit dieser Mannschaft den EM-Titel zu holen", sagte Podolski. Wenn er diese Tage von seinem Hotelzimmer auf den Kölner Dom schaut, wird er auch an seiner schöne Zeit beim 1. FC Köln erinnert. Aber selbst die Geißböcke schließen eine Comeback von Poldi in ihren Reihen aus.

"Ich kann das Thema und die Fragen einiger Fans ja verstehen. Lukas Podolski ist ein Super-Typ. Er ist bei uns immer herzlich eingeladen und als Gast willkommen. Aber es ist unsere Aufgabe, die Mannschaft zu entwickeln", lautete die verklausulierte Absage von FC-Präsident Werner Spinner an das Klub-Idol.

Vielleicht heißt es aber für Podolski auch schon bald Bosporus statt Rhein oder Themse. Denn angeblich hat Galatasaray Istanbul seine Fühler nach dem Offensivspieler ausgestreckt. "Man kann bei jedem Verein im Ausland etwas dazu lernen", sagte er vieldeutig dazu.

(sid)
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