Guardiola gegen Mourinho Manchester-Derby wird zur persönlichen Angelegenheit

Manchester · Das ehrwürdige Stadion Old Trafford wird zur Hochsicherheitszone. Allein 400 Polizisten stehen am Samstag bereit, um beim aufgeheizten Premier-League-Duell die Fußball-Fans von Manchester United und Manchester City zu trennen. Der eine oder andere Ordner sollte aber auch in der Nähe der Trainerbank stehen – denn die Dauerfehde zwischen Pep Guardiola und José Mourinho steuert auf ihren nächsten Höhepunkt zu.

Mourinho - Guardiola: Chronologie einer Rivalität
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Foto: dpa, Ballesteros

Das ehrwürdige Stadion Old Trafford wird zur Hochsicherheitszone. Allein 400 Polizisten stehen am Samstag bereit, um beim aufgeheizten Premier-League-Duell die Fußball-Fans von Manchester United und Manchester City zu trennen. Der eine oder andere Ordner sollte aber auch in der Nähe der Trainerbank stehen — denn die Dauerfehde zwischen Pep Guardiola und José Mourinho steuert auf ihren nächsten Höhepunkt zu.

Das 157. Manchester-Derby (13.30 Uhr) ist das 17. Aufeinandertreffen der "ziemlich besten Feinde" als Trainer, die sich gegenseitig, verbunden in verbitterter Abneigung, seit Jahren verbale Ohrfeigen verpassen. Das war nicht immer so.

"Wir hatten ein enges Verhältnis", so erinnert sich Mourinho an die gemeinsame Zeit, 1997 beim FC Barcelona. Ein Video nach dem Triumph im Europapokal der Pokalsieger zeigt beide in inniger Umarmung. "Was den Fußball angeht, waren und sind sie seelenverwandt", sagt Guardiola-Biograph Guillem Balague. Die zahlreichen Duelle in den folgenden Jahren aber änderten alles.

Einer der Tiefpunkte war das Halbfinale der Champions League 2012, als Mourinho seinem Gegenüber vorwarf, die Schuld für Niederlagen stets bei Schiedsrichtern zu suchen. Der emotional meist kontrollierte Guardiola konterte mit einer legendären Pressekonferenz, in der er Mourinho "el puto jefe" nannte, was mit "der verdammte Boss" noch nett übersetzt ist.

Um sicher zu gehen, schickt Mourinho am Samstag gleich den zweiten Pep-Intimfeind ins Rennen: Uniteds Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic. Der Schwede, der in seiner Karriere bei Inter Mailand unter Mourinho und in Barcelona unter Guardiola spielte, machte nie ein Geheimnis daraus, welchen der beiden Trainer er bevorzugt.

"Diesen Philosophen brauchen wir hier nicht. Der Zwerg und ich reichen", soll Ibrahimovic gesagt haben. Der Zwerg war Lionel Messi, der Philosoph, na klar, Guardiola. Es war eins der netteren Zitate. Für Mourinho hingegen wäre der Superstar "gestorben".

Die Teams nehmen das Duell mit blütenreiner Weste in Angriff, drei Siege aus drei Spielen stehen jeweils zu Buche. Für die meisten Experten wird einer der beiden mit dreistelligen Millionen-Beträgen hochgerüsteten Klubs die Meisterschaft gewinnen. Mindestens.

"No Mour War", kein Krieg mit Mourinho, schrieb der Daily Star zu Beginn der Saison, nachdem sich Guardiola versöhnlich in Richtung des Portugiesen geäußert hatte. Dass der "Krieg" zwischen den beiden schillernden Trainerpersönlichkeiten wirklich vorbei sein soll, glaubt (und hofft) auf der Insel jedoch niemand.

Guardiola muss am Samstag auf Topstürmer Sergio Agüero verzichten. Der Argentinier wurde nach seiner Tätlichkeit im Spiel gegen West Ham United für drei Spiele gesperrt. Aufseiten der Red Devils wird wohl Ex-Bundesligastar Henrich Mchitarjan ausfallen. Der Armenier erlitt im Länderspiel gegen Tschechien eine Muskelverletzung im linken Oberschenkel.

(old/sid)
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