Premiere bei Manchester City Guardiola rasiert Hart und Touré

Manchester · Die Fans von Manchester City wünschen sich eine neue Ära mit Pep Guardiola. Doch der knappe und glückliche Auftaktsieg gegen Sunderland zeigt, dass es für die "Citizens" und ihren neuen Trainer nicht leicht wird. Harte Zeiten erlebt Nationaltorwart Joe Hart.

Premier League 16/17: Glücklicher Auftaktsieg für Pep Guardiola
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Glücklicher Auftaktsieg für Pep Guardiola

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Pep Guardiola fand nach dem glücklichen 2:1-Sieg gegen den FC Sunderland nur lobende Worte für seine Mannschaft. Er sprach natürlich englisch, nicht deutsch. Aber der Akzent war derselbe. Und auch sonst erinnerte alles ein bisschen an die Pressekonferenzen des ehemaligen Bayern-Trainers in München.

"Die Einstellung war perfekt", befand Guardiola. "Ich habe viele sehr gute Dinge gesehen. Deshalb bin ich sehr angetan." Tatsächlich hatte Manchester City den FC Sunderland über weite Strecken der Partie kontrolliert. Typisch Pep: City hatte 77 Prozent Ballbesitz. Trotzdem war es auch ein Arbeitssieg gegen das defensiv eingestellte Team von David Moyes, das zu den Abstiegskandidaten der Premier League zählt.

"Niemand kann abstreiten, dass City das bessere Team war", sagte Sunderland-Coach Moyes, Nachfolger des neuen England-Trainers Sam Allardyce. "Aber wir haben alles dafür getan, es ihnen so schwer wie möglich zu machen." Immerhin gelang Manchester, das verletzungsbedingt auf die deutschen Neuzugänge Leroy Sané und Ilkay Gündogan verzichten musste, kein Tor aus dem Spiel heraus. Das frühe 1:0 erzielte Sergio Aguero (4.) durch einen Strafstoß.

In der zweiten Hälfte gelang Sunderland dann sogar der Ausgleich (71.) durch Jermain Defoe. Kurz vor dem Ende war es ausgerechnet Neuzugang Paddy McNair, bis vor kurzem noch Spieler von Manchester United und eingewechselt für den Torschützen Defoe, der das Spiel mit seinem Eigentor in der 87. Minute zugunsten von City entschied. Im Gegensatz zu Titelverteidiger Leicester City, der 1:2 bei Hull City verlor, vermied ManCity damit immerhin einen Fehlstart.

Das Gesprächsthema der Manchester-Anhänger war nach dem Spiel aber nicht das rettende Eigentor, sondern die Torwart-Entscheidung. Guardiola hatte Englands Nationaltorhüter Joe Hart auf die Bank gesetzt. Der Coach vertraute auf Willy Caballero. "Willy hat eine gute Vorbereitung gehabt. Eine sehr, sehr gute", erklärte Guardiola. "Mir haben sein Spielaufbau und seine Persönlichkeit imponiert, deshalb hab ich mich für ihn entschieden."

Einige Fans äußerten in den sozialen Medien Verständnis und verwiesen auf Harts durchwachsene Leistungen bei der Europameisterschaft in Frankreich. Doch Pep Guardiola versicherte, dass Hart nicht aus dem Rennen ist. "Das heißt nicht, dass er in Zukunft nicht spielt. Ich habe großen Respekt für Joe," sagte der City-Trainer nach dem Spiel.
"Ich weiß, dass er ein guter Torwart ist. Aber heute hab ich mich für Willy entschieden." Trotz Guardiolas Aussagen wird im Umfeld der "Citizens" über einen Transfer von Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona spekuliert. Das Transferfenster ist noch bis Ende August geöffnet.

Doch das ist noch Zukunftsmusik. In der Gegenwart muss sich Hart muss jetzt neu beweisen. Ob er schon am Dienstag eine Chance dazu bekommt, ist fraglich. Dann spielt Manchester City in der Qualifikation für die Champions League bei Steaua Bukarest. Und das wird voraussichtlich schwerer als der Auftakt gegen Sunderland.

Gar nicht im Kader stand Yaya Touré. Der Ivorer, 2010 vor dem katalanischen Trainer vom FC Barcelona zu ManCity geflüchtet, sei nicht ganz fit und deshalb nicht im Aufgebot, sagte Guardiola. Der Mittelfeldspieler entspricht nicht Guardiolas Anforderungsprofil, verschleppt zu sehr das Tempo. Auch er dürfte keine Zukunft in Manchester besitzen, ähnlich wie Hart.

(dpa)
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