Arsenal setzt sich vorne ab Schlimmer Spieltag für Tottenham und für Boruc

Spitzenreiter FC Arsenal hat seinen Vorsprung in der Premier League mit einem Sieg gegen Verfolger Southampton ausgebaut. Saints-Keeper Boruc wird nach seinem Lapsus auf der Insel verhöhnt. Ein noch schlimmeres Wochenende erlebte Tottenham wegen des 0:6 bei Manchester City.

Arsenal setzt sich vorne ab: Schlimmer Spieltag für Tottenham und für Boruc
Foto: dpa, Peter Powell

Für seine gute Laune hatte Arsenal-Trainer Arsène Wenger allen Grund. Mit dem schmucklosen 2:0 (1:0) gegen Verfolger FC Southampton baute der Tabellenführer aus London seinen Vorsprung in Englands Fußball-Oberhaus auf vier Punkte aus. "Nach der Niederlage gegen Manchester United war es entscheidend, dass wir heute gewinnen. Es ist immer die Frage: Schafft man das nach einer großen Niederlage", sagte Wenger. Die Mannschaft der deutschen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil, Per Mertesacker und Lukas Podolski hatte die richtige Antwort gegeben - und dabei von den katastrophalen Fehlern der Gäste profitiert.

"Den Pfusch der Saison" hatte sich nach Meinung der "Sun" Southamptons Keeper Artur Boruc in der 22. Minute geleistet. Statt den Ball nach einem Rückpass wegzuschlagen, ließ sich der Pole auf einen Zweikampf mit dem heran eilenden Olivier Giroud ein und versuchte, den Stürmer mit drei schnellen Drehungen auszuspielen. Am Ende lag der Keeper mit einem "Knoten in den Beinen" ("Mirror") auf dem Rücken, Giroud schob zum 1:0 ins Netz. "Wie aus heiterem Himmel hatte Boruc eine Vision: Er dachte, er könne, bloß für fünf Sekunden, Cristiano Ronaldo sein", höhnte der "Guardian".

Bereits am 2. November beim 1:1 gegen Stoke City hatte Boruc ein kurioses Gegentor hinnehmen müssen. Damals hatte der gegnerische Keeper Asmir Begovic nach 13 Sekunden aus dem eigenen Strafraum heraus mit Hilfe des Windes einen Treffer erzielt. Von seinem Trainer Mauricio Pochettino gab es Rückendeckung: "Fußballer können schlechte Tage haben. Er hat meine volle Unterstützung."

Beim zweiten Treffer durch einen Elfmeter von Giroud war der Keeper machtlos (86.). In der Entstehung hatte sich jedoch Verteidiger Jose Fonte tölpelhaft angestellt und Mertesacker auf dem Weg zu einem Kopfball am Trikot gehalten.

Spitzenreiter Arsenal hat nach dem neunten Sieg im zwölften Spiel mit 28 Punkten nun wieder ein Vier-Zähler-Polster auf den FC Liverpool und den FC Chelsea (beide 24). Liverpool kam in einem spektakulären Merseyside-Derby beim FC Everton zu einem 3:3, Chelsea siegte 3:0 bei West Ham United.

Neuer Vierter ist Manchester City. Nur drei Wochen nach dem 7:0 gegen Norwich City gelang dem Champions-League-Gruppengegner des FC Bayern München mit dem 6:0 (3:0) gegen Tottenham Hotspur erneut ein Kantersieg. Jesus Navas (1./90.+2.), Roberto Soldado (34.), Sergio Agüero (41./50.) und Alvaro Negredo (54.) erzielten die Tore. Agüero führt die Torjägerliste auf der Insel damit an. Es war sein zehnter Treffer - das ist einer mehr als alle Spurs-Akteure bisher zusammen erzielt haben. Insgesamt hat ManCity nun in zwölf Spielen 33 Tore geschossen. Neun mehr als Spitzenreiter FC Arsenal.

Wenger stört das gar nicht. Er ist mit der Lage bei den Gunners zufrieden und konnte sich zudem über eine neue Qualität seiner Mannschaft freuen: Denn sie schlug eiskalt zu. "Wir haben aus den Fehlern des Gegners Kapital geschlagen", bestätigte Wenger.

Beim Dortmunder Champions-League-Gegner läuft es also rund? Einzig die Leistung von Mesut Özil könnte dem Coach zurzeit Sorgen bereiten. Während Landsmann Mertesacker seine Abwehr tadellos organisierte, war von dem Superstar — außer zwei feinen Pässen — nicht viel zu sehen. Die "Sun" gab ihm sogar die schlechteste Note aller Arsenal-Akteure. Dem "Zauberer von Öz" waren die Tricks ausgegangen.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort