Frankreich gegen England Erfolg für Videoschiedsrichter

Düsseldorf · Der viel diskutierte Videobeweis konnte beim Freundschaftsspiel Frankreich gegen Spanien am Dienstagabend in gleich drei Fällen seinen Wert beweisen. Ohne die Technik wäre die Begegnung vermutlich fälschlicherweise 1:1 ausgegangen.

Felix Zwayer testet erfolgreich den Videobeweis
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Zwayer testet erfolgreich den Videobeweis

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Foto: ap, SO

Dank der neuen Möglichkeiten endete das Spiel aber 2:0 für Spanien. Die Kommunikation zwischen dem Schiedsrichtergespann, bestehend aus den beiden Deutschen Felix Zwayer und Tobias Stieler, funktionierte dabei tadellos.

Das erste Eingreifen war beim vermeintlichen 1:1 Ausgleich durch Antoine Griezmann nötig. Hauptschiedsrichter Zwayer funkte seinen Video-Assistenten Stieler an, der in einem mit Bildschirmen ausgestatteten Fahrzeug außerhalb des Stadions saß. Dieser konnte innerhalb von nur 25 Sekunden mitteilen, dass der Treffer wegen einer vorigen Abseitsstellung nicht regulär war.

"Die Zusammenarbeit hat präzise, schnell und sehr professionell funktioniert", sagte Fifa-Schiedsrichter Zwayer: "Die Funkverbindung zu Tobias (Stieler, Anm. d. Red.) hatte eine konstant gute Qualität, und wir haben uns dauerhaft einwandfrei verstanden." Das Fazit zum Testlauf fiel sehr positiv aus.

Beim nächsten Eingriff ins Spielgeschehen in der 77. Minute war es dann Stieler, der Zwayer aktiv anfunkte. Beim 2:0-Treffer für Spanien von Gerard Deulofeu hatte Zwayer zunächst wegen Abseits kein Tor geben wollen. Sein Video-Assistent bewies erneut seinen Wert und nach rund 20 Sekunden Beratung entschied der Deutsche anschließend zu Recht auf Treffer.

"Wir sind in allen Fällen zur richtigen Bewertung der Szenen gelangt", äußerte Zwayer, der zudem in der 68. Minute bei seiner Elfmeterentscheidung für Spanien, die David Silva zum 1:0 nutzte, von Stieler binnen zehn Sekunden bestätigt worden war: "Wir werden die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um das System gemeinsam im Sinne des Fußballs weiterzuentwickeln."

Zufrieden waren die Unparteiischen außerdem mit der Reaktion der Akteure. "Als ich den Spielern auf dem Rasen signalisierte, dass ich mit dem Video-Assistenten kommuniziere, sind sie souverän und respektvoll mit der Situation umgegangen", sagte Zwayer. Sogar Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps, der durch die Technik das Spiel verloren hatte, äußerte sich positiv: "Wenn der Videobeweis Fehler korrigiert - auch wenn es so wie heute nicht zu unseren Gunsten war -, scheint es eine gute Sache zu sein", sagte der frühere Spieler.

(se)
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