Konkurrent für Blatter? Ex-Profi Ginola will Fifa-Präsident werden

Der frühere französische Profi David Ginola will Jospeh S. Blatter bei der Wahl zum Fifa-Präsidenten herausfordern. Wie ernst er es meint, ist unklar. Seine Chancen sind gering.

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Foto: dapd, Alessandro Della Bella

Als Fußballer machte David Ginola oft eine gute Figur. Und weil er auch sonst als ein attraktiver Mann gilt, arbeitete er auch als Model und spielte in der Kriegskomödie "The Last Mission" mit. "Das Himmelfahrtskommando", lautet der Titel dieses Films in Deutschland, er könnte als Motto dienen für das Vorhaben, mit dem Ginola jetzt an die Öffentlichkeit getreten ist:
Er will Fifa-Präsident Joseph S. Blatter ablösen.

"Ich weiß, dass es nicht leicht für mich wird, gewählt zu werden, aber ich muss es versuchen", sagte der 47-Jährige bereits am Tag vor seiner großen Präsentation in London der Boulevardzeitung The Sun. Er tue dies, weil er glaube, etwas bewegen zu können, fügte er hinzu, "der Fußball und seine Anhänger" müssten wieder in den Mittelpunkt gerückt werden, die Leute sollten Vertrauen in die Entscheidungen der Verantwortlichen haben.

Ginola, früher mit langer, wehender blonder Mähne Superstar bei Paris St. Germain, darüber hinaus vor allem bei Newcastle United und Tottenham Hotspur, sagte auch: "Ich wurde immer gefragt, was man machen muss, um die Fifa zu ändern. Nun, jetzt werde ich was dafür tun." Die Frage ist allerdings: Kommt Ginola überhaupt so weit? Seine Kampagne sorgte unmittelbar nach ihrer Bekanntgabe am Donnerstag für Stirnrunzeln.

Die Seriösität der Bewerbung wird schon deshalb angezweifelt, weil dahinter der irische Buchmacher "Paddy Power" steht. Dieser ist bekannt für seine spektakulären PR-Maßnahmen. Paddy Power hat auch gleich die renommierte PR-Agentur MundC Saatchi engagiert, um Ginola und dessen Bewerbung ins rechte Licht zu rücken. Die erste Maßnahme: Eine Pressekonferenz am Freitag in London, bei der sich Ginola präsentieren sollte.

Doch alleine mit der Ankündigung ist es nicht getan. Bis zum 29. Januar sollten Ginola und seine Unterstützer nachweisen, dass er mindestens in zwei der vergangenen fünf Jahre eine "aktive Rolle" im administrativen Bereich des Fußballs gespielt hat. Die Regeln sehen außerdem vor, dass der Franzose für eine Kandidatur um die Fifa-Präsidentschaft auch die Unterstützung von mindestens fünf nationalen Verbänden benötigt.

Bislang hat Ginola nur eine Botschaft: "Es ist an der Zeit, dass der Fußball erneuert wird." Über die "Sünden der Vergangenheit", versicherte er, gehe es ihm dabei nicht, aber der Fußball "gehört den Menschen, und sie haben es verdient, ein Mitspracherecht zu haben." Er wolle Transparenz schaffen, "damit jeder weiß, wohin jeder Penny geht." Ginola ergänzte, er setzte auf die "volle Unterstützung" der Europaäischen Fußball-Union (Uefa).

Die Wahl zum Fifa-Präsidenten findet am 29. Mai in Zürich statt. Bislang hatte Blatter drei Gegenkandidaten: Fifa-Vizepräsident Ali Bin al-Hussein aus Jordanien, den früheren stellvertretenden Fifa-Generalsekretär Jerome Champagne aus Frankreich sowie den ehemaligen chilenischen Verbandschef Harold Mayne-Nicholls.

(sid)
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