+++ Alle Fifa-News im Ticker +++ Beckenbauer wurde von Staatsanwaltschaft nicht befragt

Düsseldorf · Der Korruptionssumpf im Fußball-Weltverband Fifa wird immer tiefer. In unserem Newsticker finden Sie alle wichtigen Informationen.

Twitter-Reaktionen zum Blatter-Rücktritt
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Foto: afp, vd/SB

+++ Bach empfiehlt der Fifa Reinigungsprozess a la IOC +++

IOC-Präsident Thomas Bach hat dem von einem Korruptionsskandal erschütterten Fußball-Weltverband Fifa einen Reinigungsprozess nach dem Vorbild des Internationalen Olympischen Komitees empfohlen. Das IOC hatte sich nach dem Bestechungsskandal vor den Winterspielen 2002 in Salt Lake City selbst umfassend reformiert. Dies sei der richtige Weg, um verloren gegangene Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen, sagte der Tauberbischofsheimer am Samstag dem britischen Pay-TV-Sender Sky News.

"Es ist immens wichtig für die Fifa, wieder glaubwürdig zu werden. Daher kann ich nur empfehlen, hart an Reformen zu arbeiten und daran, die Schuldigen auszumachen", sagte der erste deutsche IOC-Chef, der seit 1991 IOC-Mitglied ist.

+++ Fifa-Skandal soll auf G7-Agenda +++

Der britische Regierungschef David Cameron will den Fifa-Korruptionsskandal auf die Agenda des am Sonntag beginnenden zweitägigen G7-Politgipfels im bayerischen Schloss Elmau setzen. Die erschütternden Fakten rund um den Fußball-Weltverband und den Präsidenten Joseph S. Blatter sollen nach seinen Vorstellungen zum Auslöser für den internationalen Kampf gegen Korruption werden.

"In den letzten zwei Wochen haben wir die nackte Wahrheit über die Fifa erfahren. Der Weltverband sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, von Korruption durchsetzt zu sein. Blatters Rücktritt bietet die Möglichkeit, das Spiel zu reinigen, das wir so lieben", sagte Cameron der britischen Zeitung The Guardian, "es ist außerdem die Gelegenheit, auf breiter Basis gegen Korruption zu kämpfen."

+++ Beckenbauer wurde "natürlich" nicht befragt" +++

Franz Beckenbauer ist im Zuge der Untersuchung der WM-Vergaben an Russland (2018) und Katar (2022) nicht von der Schweizer Bundesanwaltschaft befragt worden. "Nein, natürlich nicht", sagte Beckenbauer, der bei der Wahl im Jahr 2010 stimmberechtigt im Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbands Fifa saß. Er hat bislang nicht verraten, für welche Länder er damals gestimmt hat.

Die Schweizer Behörde ermittelt wegen einer von der Fifa gestellten Strafanzeige gegen Unbekannt wegen "Unregelmäßigkeiten" bei der doppelten Vergabe. Sieben Mitglieder des damaligen Exko sind bereits in der Schweiz befragt worden. Seit Jahren wird die Vorbereitung auf die Endrunden durch schwere Korruptionsvorwürfe belastet. "Was in der Fifa passiert, betrifft uns alle. Wir sind alle Fußballer", sagte der Kaiser: "Es ist furchtbar für den Fußball, dass es solche Entwicklungen gegeben hat."

+++ Ex-Vize wollte Bestechungsgeld von Ägypten +++

Vor der Vergabe der WM 2010 soll der von den US-Behörden angeklagte ehemalige Fifa-Vizepräsident Jack Warner auch von Ägypten Millionensummen verlangt haben - als Bezahlung für seine Stimme bei der Abstimmung im Jahr 2004. "Ich habe mir nicht vorstellen können, dass die Fifa so korrupt ist", zitiert der britische Guardian den früheren ägyptischen Sportminister Aley Eddine Helal. Das nordafrikanische Land habe abgelehnt.

"Jack Warner verlangte sieben Millionen US-Dollar vor der Wahl", sagte Hela, der das WM-Organisationskomitee geleitet hatte. Warner sei mit seiner Forderung an den damaligen Verbandsboss, El-Dahshori Harb, bei einem Treffen in den Vereinigten Arabischen Emiraten herangetreten. Ägypten erhielt bei der Abstimmung des Fifa-Exekutivkomitees keine Stimme, die WM fand schließlich in Südafrika statt.

(sid/dpa)
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