Beben im Weltfußball Machtvakuum bei der Fifa

Meinung | Düsseldorf · Das vom jordanischen Verband in die Welt gesetzte Szenario klingt auf den ersten Blick abstrus: Blatter bleibt im Amt. Joseph Blatter sei "zurückgetreten und nicht zurückgetreten. Es scheint, als ob er sich selbst ein weiteres Jahr im Amt gebe. Er könnte sich noch umentscheiden", sagte Vize-Präsident Salah Sabra.

Sepp Blatter: 17 Jahre an der Spitze der Fifa
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Das ist Sepp Blatter

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Foto: dapd, Alessandro Della Bella

Fest steht: Die Fifa hat einen Präsidenten, und der heißt Sepp. Dass der sich am Mittwochnachmittag von den 400 Mitarbeitern des Verbandes verabschiedet hatte, deutet zwar an, dass er tatsächlich Abschied nehmen will. Doch wer weiß, was der alte Knabe noch ausheckt.

Der Weltfußball steckt in einem Machtvakuum. Es gibt keinen natürlichen Nachfolger für Blatter, keinen starken Mann der Opposition. Der jordanische Prinz Ali, der gegen Blatter angetreten war, hat sich spätestens durch seinen Rückzieher im zweiten Wahlgang Überzeugungskraft genommen. Michel Platini, der erste Mann der Uefa, wäre als Katar-Freund eine groteske Wahl. Anderen Namen, die durch den Raum schwirren, überzeugen auch nicht.

Dass die Uefa das vorgesehene Treffen am Rande des Champions-League-Finales in Berlin abgeblasen hat, zeigt, wie schwierig die Lage ist. Wie unentschlossen die Europäer sind. Michael Vesper, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbunds, liegt richtig, wenn er rasche Entscheidungen anmahnt. Nicht dass Blatter noch bis zum Sanktnimmerleinstag als König Fußball amtiert.

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