Ex-DFB-Chef Zwanziger: Platini als Fifa-Präsident wäre Unsinn

Düsseldorf · Theo Zwanziger, bis vergangene Woche Mitglied des Exekutivkomitees der Fifa, zeigt sich erleichtert über den Rücktritt von Joseph Blatter als Präsident des Weltverbands. "Ich bin froh, dass es so gekommen ist", sagt Zwanziger im Gespräch mit unserer Redaktion. "Nun ist die Chance für einen Umbruch da. Die Frage ist jetzt aber eigentlich nicht, wer neuer Präsident wird, sondern wie die Strukturen in der Fifa geändert werden können, damit sich der Verband öffnet."

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Gleichwohl macht der 69-Jährige deutlich, was er von einer möglichen Kandidatur des Franzosen Michel Platini für das höchste Amt im Weltfußball hält: "Das halte ich für Unsinn. Jemand, der für die Austragung des WM-Turniers in Katar gestimmt hat, kann nicht Fifa-Präsident werden. Diese Vergabe hat schließlich erst für den Sündenfall gesorgt, der mit zu den aktuellen Entwicklungen geführt hat. Aber wie gesagt, es ist jetzt absolut zu früh, über Namen zu spekulieren. Der Verband muss komplett umgekrempelt werden, damit er überhaupt eine Zukunftschance hat. Das Problem sind nicht nur einzelne Personen, sondern ein Geflecht von Abhängigkeiten und Machtspielen dahinter."

Ein besonderes Gewicht erhofft er sich von den europäischen Vertretern in der Fifa. "Die Uefa muss klare ethische Grundlagen schaffen", sagt der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball Bundes (DFB). "Ich hoffe, dass die Öffentlichkeit endlich beginnt Druck auf die Uefa zu machen, damit sie zum Handeln gezwungen werden."

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