Fifa-Präsident Pressestimmen zur Infantino-Wahl
Wir haben die Pressestimmen zur Wahl von Gianni Infantino zum Fifa-Präsidenten gesammelt.
USA
New York Times: "Gianni Infantino muss versuchen, die FIFA aus einem Skandal zu führen, der Sepp Blatters 40-jährige Karriere zu einem unrühmlichen Ende brachte. Infantinos Aufstieg in die vielleicht wichtigste Position des Weltsports war vor sieben Monaten nur schwer vorhersehbar."
Boston Globe: "Infantino übernimmt einen reichen, aber verwundbaren Fußball-Weltverband, dessen Image und Selbstvertrauen im ausufernden Skandal erschüttert wurden."
ITALIEN
Corriere della Sera: "Sex, Fifa und Rock'n'Roll. Es ist sechs Uhr nachmittags, das Klima im Hallenstadion, wo bereits Pink Floyd und Queen aufgetreten sind, ist ausgelassen und frivol wie nach einem Konzert. Es ist der Triumph eines bescheidenen Kindes, das einfach in den Fußball verliebt ist. Er will eine WM mit 40 Mannschaften, er verspricht der Fifa fünf Millionen Dollar in den nächsten vier Jahren und einen nicht-europäischen Sekretär. Putin schickt ihm ein Telegramm, Maradona beleidigt ihn. Aber wen schert das: Nach den Handschellen und all dem Schlamm kann das Spiel endlich wieder beginnen."
Corriere dello Sport: "Der Weltfußball spricht Italienisch. Infantinos Kritiker behaupteten, dass er nur ein Bürokrat ist, dass er nicht die Eigenschaften hat, um die FIFA zu regieren. Infantino hat aber nicht nur die Mehrheit der Weltverbände an seine Seite gebracht, sondern auch die bekanntesten Ex-Spieler des Planeten erobert. Er hat mit der Kraft seiner Ideen gewonnen. Wenn das kein Märchen ist ..."
Gazzetta dello Sport: "Ein 'Italiener' erobert die Spitze des Weltfußballs nach dem endlosen Reich von Sepp Blatter und davor dem noch längeren von Joao Havelange. Infantinos Wahl ist eine historische Wende, die hoffentlich eine neue Ära starten wird. Jetzt steht dem neuen Präsidenten eine schwierige Aufgabe bevor, denn die politische und finanzielle Krise der FIFA erfordert eine totale Neugründung."
La Repubblica: "Der Fußball entscheidet sich für Infantino. Die Fifa liegt in europäischen Händen - der arabische Traum ist vorbei. Der neue Präsident Infantino muss sich zunächst die Stiefel schmutzig machen, er muss Hand anlegen an Korruption und verbotene Beziehungen, und er muss - falls das möglich ist - die milliardenschweren Geldflüsse offenlegen. Es handelt sich um ein verdrecktes Meer, in dem es Blatter großartig verstand zu schwimmen."
La Stampa: "Euro Fifa: Die Überraschung Infantino. Die Macht im Fußball zieht 9,73 Kilometer weiter: Das ist die Entfernung zwischen Visp und Briga. Zwei kleine Pünktchen auf der Weltkarte, aber in der Welt des Fußballs sind das die Geburtsorte von Sepp Blatter und Gianni Infantino, dem zehnten und neuen Präsidenten der Fifa. Von einem Schweizer zum anderen, aber die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden enden hier."
DÄNEMARK
BT: "Es gibt doch noch Hoffnung. Der Fußball kann sich selbst eine hellere Zukunft schaffen, nun da der Schweizer Jurist Gianni Infantino zum FIFA-Präsidenten gewählt worden ist."
Ekstrabladet: "Infantino gewann mit Blatters Methoden. Die FIFA hat einen neuen Präsidenten bekommen - er gleicht dem alten."
ENGLAND
Times: "Ein Präsident, der eine gute Nachricht für große Vereine ist."
Daily Mirror: "Gianni Infantinos Präsidentschaft könnte die Tür für eine WM 2030 in England öffnen."
Guardian: "Gianni Infantinos Sieg ist für die FIFA ein Hoffnungsschimmer im Dunkel."
Daily Mail: "Infantino war die am wenigsten schlechte Option."
ÖSTERREICH
Kurier: "Die Zeiten der One-Man-Shows und Alleingänge sind vorbei. Gianni Infantino ist nicht mehr der Strippenzieher wie viele seine Vorgänger."
Kleine Zeitung: "Sofort will Infantino mit seiner Arbeit beginnen. Eine große Frage wird sein, ob der im System Blatter-Platini sozialisierte Jurist in der Lage ist, für eine neue Kultur in der maroden Funktionärskaste zu sorgen."
RUSSLAND
Kommersant: "Der Wahlsieg ist ein unglaublicher Erfolg für jemanden, der bis vor kurzem noch Ersatzspieler war. Und doch ist er nur das erste Glied in der Kette von Aufgaben, vor denen Gianni Infantino steht."
Sport-Ekspress: "An dem Abend in Zürich drohte nichts Übernatürliches oder Revolutionäres. Kein möglicher Sieger hätte die Fußballpolitik auf den Kopf gestellt, Russland die WM weggenommen und eine Hexenjagd begonnen. (...) Freuen wir uns, dass der Mann der wichtigste im Weltfußball wird, den Russland unterstützt hat!"
SCHWEDEN
Svenska Dagbladet: "Entfesslungskünstler Houdini hatte eine einfachere Aufgabe als jetzt Infantino. Es besteht die Gefahr, dass Infantino trotz aller netten Worte über einen Neustart, einen Neuaufbau und so weiter, nur eine herausgeputzte Version von des Kaisers neue Kleider ist."
Dagens Nyheter: "Die Blatter-Kultur kann mit Infantino weiterleben."
Aftonbladet: "Infantino, der ein pures Produkt dieser Fußball-Organisation ist, hat nun also geschworen, diese in Ordnung zu bringen. Infantino, der als Platinis rechte Hand arbeitete."
NORWEGEN
Dagbladet: "Alle Wetten ließen einen klaren Sieg für den reichen arabischen Scheich erwarten, aber der Fußball stimmte für den Wandel. Mit einer flammenden Rede, in der er ganz leicht zwischen sechs verschiedenen Sprachen wechselte, gab Gianni Infantino eine persönliche Version seiner Reise durch die Fußballwelt. Das wendete auf wundersame Weise das Blatt beim außerordentlichen FIFA-Kongress."
SPANIEN
Marca: "Gianni Infantino ist der Auserwählte der Fußball-Welt, um einem System, das seit Mai am Stock geht, die Glaubwürdigkeit zurückzubringen. Er hat einen harten und komplizierten Job vor sich, sollte er aber seine Arbeitsweise der vergangenen sechs Jahre als UEFA-Generalsekretär anwenden, kann er es schaffen. Dies ist seine Visitenkarte für die ganze Welt, er muss jetzt nur das wiederholen, was er schon bei der UEFA gemacht hat. Er lässt darauf hoffen, dass nach der Ablösung von Blatter eine neue Ära im Fußball eingeläutet wird."
AS: Der "Glatzkopf der Champions-League-Auslosungen", so nennen ihn seine Freunde, wird nach dem Abgang von Joseph Blatter neuer FIFA-Präsident. Über die Fernsehpräsenz auf die Präsidentschafts-Kandidatenliste - das scheint sowohl in der Politik wie auch im Fußball zu funktionieren. Die FIFA hat ihren neunten Papst. Jetzt liegt es an Infantino selber, das Gesamtkonstrukt FIFA neu zu ordnen und transparenter zu machen."
Sport: "Infantino hatte die volle Unterstützung der Europäer. Infantino bietet eine totale Transparenz bei zukünftigen Wahlen eines WM-GastgebersStandortes, aber auch bei kommerziellen Verträgen und den Vergütungen der Funktionäre. Das war die definitive Beerdigung von Blatter bei der FIFA. Bei der FIFA weht jetzt ein neuer Wind."
El Mundo Deportivo: "Die FIFA hat nach einer emotionsgeladenenen Wahl wenigstens bis 2019 einen neuen, grossen Präsidenten. Infantino der Fußball-Verrückte - er will, dass der Fußball wieder die Position einnimmt, die er verdient."
El Pais: "Infantino - von den Lostöpfen auf den Thron. Der Schweizer hat die Mission, das ramponierte Image der FIFA zu restaurieren. Er soll das mit seinen als UEFA-Generalsekretär erworbenen Meriten als Führungskraft bewerkstelligen. Er ist der neue Rektor des Weltfußballs. Sein Triumph ist der Erfolg seiner Arbeit am Spielfeldrand in Papua-Neuguinea, in Nicaragua oder Kamerun. Er wird nicht mehr so allmächtig wie Joao Havelange oder Sepp Blatter sein."
El Mundo: "Gianni Infantino läutet eine neue Ära bei der FIFA ein, nachdem er Joseph Blatters Favoriten, der auch die Macht des arabischen Geldes repräsentiert, bezwungen hat. Der Erfolg des Schweizers ist auch der Erfolg des alten Europas. Infantino, Förderer des Financial Fair Plays, wird seine bei der UEFA angewandte Arbeitsweise auf die FIFA übertragen, was Blatter immer versucht hat zu verhindern. Er konnte die Grabenkämpfe in der arabischen Welt für sich nutzen."
La Razon: "Jetzt liegt es an Infantino, im FIFA-Haus eine Säuberungsaktion zu starten und aus dem Großunternehmen, das den Weltfußball verwaltet, eine moderne Firma zu machen. Infantino ist, so scheint es jedenfalls, der Mann für die Erneuerung, und das, obwohl er seit 2009 Generalsekretär der UEFA war, dessen Präsident Michel Platini für sechs Jahre aus dem Verkehr gezogen wurde. Der neue Präsident scheint einen neuen Weg bei der FIFA einschlagen zu wollen im Vergleich zu dem, was bisher über die Bühne ging."
Okdiario: "Gianni Infantino hat die Mission, eine neue Zeitrechnung im Weltfußball einzuführen. Der neue Präsident hat den Auftrag, das korrupte Image des Weltverbandes zu verändern. Mit seinen 45 Jahren ist es ein rasanter Aufstieg, seit er 2000 bei der UEFA begann."
20 Minutos: "Das nette Gesicht der UEFA besteigt den FIFA-Thron. Jetzt hat Infantino die Aufgabe, die grösste Umstruktierung in der Geschichte der FIFA durchzuführen. Diese Maßnahmen sollen den Korruptionsfällen entgegenwirken, auch bei den Brandherden um die Wahlen der WM-Gastgeber Russland 2018 und Katar 2022. Ebenso sollen wieder Sponsoren an Land gezogen werden, da die FIFA für das Geschäftsjahr 2015 zum ersten Mal seit 2002 Verluste angekundigt hat."
SCHWEIZBlick: "FIFAntino. Hand aufs Herz: Diese Wahl ist gut für den Fußball und gut für die Schweiz."
Aargauer Zeitung: "Unser nächster Fußballkönig. Der Thron bleibt in der Schweiz. Gianni Infantino folgt auf Sepp Blatter."
Neue Zürcher Zeitung: "Notkandidat wird FIFA-Präsident. Gianni Infantino will viel Geld verteilen. Auf Joseph Blatter folgt ein weiterer Walliser an der Spitze des Weltfußballverbands."
Tages-Anzeiger: "Zum Glück Infantino. Die FIFA beschließt die dringend nötigen Reformen - und setzt auf Gianni Infantino als neuen Präsidenten und Baumeister einer besseren Zukunft."
Neue Luzerner Zeitung: "Infantino will eine neue Ära. Der neue FIFA-Präsident heißt Gianni Infantino. Gott sei Dank."
Basler Zeitung: "Der nächste Walliser. Gianni Infantino löst Sepp Blatter an der Spitze des Weltfußballverbands ab."
DEUTSCHLAND
Badische Zeitung: "Nach wie vor sitzen in Fifa-Gremien zwielichtige Funktionäre, die sich vermutlich noch mehr als bisher an ihr Amt und ihre Macht klammern werden. Zudem gibt es in einer Handvoll Länder derzeit keine Verbandsspitze, weil sie von den Korruptionsermittlern der Ethikkommission abgesetzt wurde. Und Vorschläge wie der des neuen Fifa-Präsidenten Infantino, eine Weltmeisterschafts-Endrunde mit 40 statt bisher 32 Mannschaften zu bestreiten, lassen arge Zweifel aufkommen, ob künftig die Vernunft bei der Fifa regiert. Aber genau diese Vernunft und ein bisschen Demut wären jetzt gefragt."
Focus Online: "Infantino darf einen Fehler nicht wiederholen. Womit wir wieder bei Gianni Infantino, dem neuen Fifa-Boss, wären. Der war als Uefa-Generalsekretär mitverantwortlich für die Reformen. Hoffentlich hat der neu gewählte Fifa-Präsident die Fehler der Uefa-Reformen erkannt. Leider geht seine Ankündigung der Ausweitung der Weltmeisterschaft auf 40 Teams aber in die gleiche Richtung wie die CL-Reform: Die kleinen Länder werden nur Kanonenfutter für die Favoriten darstellen. Vielleicht stolpert mal ein Favorit darüber, aber keines dieser Länder wird bis in ein WM-Halbfinale vorstoßen."
Spiegel Online: "Wie Blatter hat Infantino verstanden, dass man sich bei der Fifa mit Geld Macht sichern kann. Der Uefa-Mann versprach den Delegierten deutlich höhere Ausschüttungen, es sei falsch, dass die Verbände von den Milliarden der Fifa so wenig erhielten. Alle vier Jahre sollen künftig 1,5 Milliarden Dollar an die Mitglieder fließen. "Es ist euer Geld, nicht das Geld der Fifa", rief der 45-Jährige in seiner Bewerbungsrede. Dafür bekam er Zwischenapplaus von den Delegierten, was selten vorkam bei diesem auffallend emotionslosen Kongress."
stern: "Der neue Fifa-Chef ist ... wieder ein Schweizer. Die FIFA bleibt in Schweizer Hand: Gianni Infantino hat in einem spannenden Finish den Machtkampf um den Fifa-Thron gewonnnen. Als Nachfolger seines gestürzten Landsmanns Joseph Blatter muss der 45-Jährige nun den Fußball-Weltverband nach unzähligen Affären und Skandalen aus der Mega-Krise führen. Als erstes Präsent bekam er einen weißen Blumenstrauß und klopfte sich als Geste der Dankbarkeit vor den Delegierten auf das Herz. Sichtlich gerührt brachte er nur ein "Uff" als erste Reaktion hervor. "Ich will eine neue Ära", sagte Infantino nach seiner Wahl in einer kurzen Rede."
Bild Online: Bild: "Gianni Infantino ist eindeutig die bessere Wahl, aber längst keine besonders gute. Er ist nicht der Traumprinz, der die Fifa wachküsst und aus der Krise führt. Er ist der Notnagel für den „verhinderten“ Michel Platini."
Die Welt: "Scheich Salman galt als designierter Nachfolger Sepp Blatters. Seine Wahl zum Fifa-Präsidenten galt als sicher. Doch der Bahraini hatte die 'Losfee aus der Schweiz' und dessen Argumente unterschätzt."
RP: "Gianni Infantino ist zum neuen Fifa-Präsidenten gewählt worden und soll den Fußball-Weltverband aus der Krise führen. Infantino muss es in erster Linie darum gehen, den Weltverband aus dem Gestrüpp der Korruption zu führen, das sein Vorgänger Blatter geradezu etabliert hatte."
Zeit Online: "Gianni Infantino ist das kleinere Übel. Er ist kein zweiter Blatter, aber für einen Neuanfang steht er nicht. Die Fifa wird im Fokus der Justiz bleiben."
FAZ: "In seiner Ansprache vor der Wahl war Infantino auf seine großzügigen Wahlversprechen zu sprechen gekommen. „Das Geld der Fifa gehört ihnen“, rief er den Verbänden zu, „nicht dem Fifa-Präsidenten. Es muss der Entwicklung der Fifa dienen.“ Damit begründete er noch einmal seine Zusage, einen gravierend höheren Anteil an den Einnahmen an die Mitglieder auszuschütten. Dafür erhielt er großen Applaus. Ein erstaunlicher Wandel, bedenkt man, dass sich sein bisheriger Arbeitgeber Uefa seit Jahren beklagt, zu wenig Gehör zu finden verglichen mit dem Geld, das er im Fußball generiert."
Tagesspiegel: "Nach all den Skandalen, die den Weltverband zuletzt erschüttert haben, braucht die Fifa einen echten Neuanfang. In Infantinos Programm klingt jedoch noch viel vom Ancient Régime durch: der Blatter-Fifa, die für Korruption, Schmiergelder und Hinterzimmerpolitik steht."
SZ: "Die Fifa kommt ein wenig zur Ruhe - was Turbulenzen auf der Chefetage angeht. Genauer besehen gibt der neue Chef nur leider wenig Anlass, von einem echten Neubeginn zu reden. Nicht nur seine Herkunft aus Sepp Blatters Nachbarort im Schweizer Oberwallis zeigt ein gemeinsames Wurzelwerk an."
tz: "1860 lebt noch! Befreiungsschlag gegen Düsseldorf: Die Mannschaft von Trainer Benno Möhlmann bezwang nach zuletzt acht Spielen ohne Sieg Fortuna Düsseldorf mit 3:2 (1:0) und verbesserte sich mit 18 Zählern vor dem punktgleichen SC Paderborn auf den Relegationsplatz. Kai Bülow (29.), Sascha Mölders (47.) und Michael Liendl (80./Foulelfmeter) trafen für München."