Staatsanwaltschaft ermittelt FC Parma weiter im Chaos

Parma · Der von der Pleite bedrohte Serie-A-Klub FC Parma stürzt immer tiefer ins Chaos. Nachdem die Spieler bereits Anreise und Unterkunft für das Spiel bei CFC Genua am Sonntag auf eigene Faust organisieren müssen, wird nun auch noch die Ausstattung der Kabinen im Stadio Ennio Tardini versteigert.

 Parmas Coach Roberto Donadoni

Parmas Coach Roberto Donadoni

Foto: afp, TZF-mlm

Das berichteten italienische Medien am Donnerstag. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft laut "Gazzetta dello Sport" gegen die vergangenen Besitzer des Klubs wegen des Verdachts auf Steuervergehen.

Die Staatsanwaltschaft hatte bereits den Konkurs des verschuldeten Traditionsklubs beantragt, nachdem auch der neue Präsident Giampietro Manenti weder die fälligen Spielergehälter noch Steuern gezahlt hatte. Am 19. März soll bei einer Anhörung über die Zukunft des Tabellenletzten der Serie A entschieden werden. Zuletzt hatte Parma sogar das Geld für die Ausrichtung des Heimspiels gegen Udinese Calcio gefehlt, weshalb die Partie abgesagt werden musste.

Kapitän Alessandro Lucarelli hatte angekündigt, die Spieler wollten die kommende Auswärtsfahrt selbst finanzieren. Auch ihre Trikots und Trainingsanzüge müssen sie nach Angaben von Lucarelli in Zukunft selbst waschen. Die Serie A will nun über einen Sonderfonds beraten, mit dem der Klub wenigstens die laufende Saison beendenden soll.

Aus Solidarität mit den Kollegen des AC Parma sollen alle Fußball-Profis in der italienischen Serie A am kommenden Wochenende mit 15 Minuten Verspätung zu den Partien antreten. Das kündigte die Spielergewerkschaft AIC am Donnerstag an.

Ob das Schlusslicht der höchsten italienischen Fußball-Klasse am Sonntag gegen Genua antritt, ist weiter offen. Beim AC Parma haben die Spieler in dieser Saison noch kein Gehalt bekommen. Die Gewerkschaft forderte eine "ernsthafte Reflexion über die Zugangsregeln zur Serie A" und die Finanzquellen der Klubs.

(dpa)
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