Debakel im italienischen Supercup Presse kritisiert "unsichtbaren" Miroslav Klose

Rom · Miroslav Klose muss sich nach dem 0:4 mit Lazio Rom im italienischen Supercup Kritik anhören. Dennoch glaubt der Nationalspieler an einen positiven Saisonverlauf.

 Miroslav Klose muss sich nach dem Debakel im Supercup Kritik gefallen lassen.

Miroslav Klose muss sich nach dem Debakel im Supercup Kritik gefallen lassen.

Foto: dpa, Claudio Peri

Derbe Niederlage, harte Worte - nach einer 0:4 (0:1)-Pleite im Spiel um den italienischen Supercup gegen Meister Juventus Turin haben Lazio Rom, aber auch Nationalspieler Miroslav Klose scharfe Kritik hinnehmen müssen. Der 35-Jährige ging im Olympiastadion zusammen mit seinen Teamkollegen unter, die Leistung der Gastgeber war blamabel.

Überschattet wurde das Spiel zudem von rassistischen Anfeindungen durch römische Fans, die sich gegen dunkelhäutige Juve-Profis richteten. In den letzten Minuten des Spiels mahnte der Stadionsprecher das Verhalten an, Schiedsrichter Gianluca Rocchi beendete wenig später einige Sekunden vor dem offiziellen Spielende die Partie. Die italienische Fußball-Liga reagierte am Montag, Lazio wird die Fantribüne "Curva Nord", aus der die rassistischen Rufe kamen, für ein Spiel nicht öffnen dürfen.

Mit Kloses Leistung im Spiel gingen die Medien am Tag danach hart ins Gericht. "Klose ist verschwunden. Er ist zwar isoliert und von Gegnern umringt, doch von einem Meister wie Miro würde man sich schon etwas mehr erwarten", kritisierte die römische Tageszeitung Il Messaggero.

"Lazio, kein Charakter und wenig Klose", kommentierte Corriere dello Sport. Klose sei als einziger Stürmer nicht in der Lage, die Last der ganzen Mannschaft auf sich zu nehmen. "Klose spürt das Bedürfnis nach einem weiteren Stürmer, mit dem er sich die Aufgaben teilen kann", kommentierte die römische Tageszeitung La Repubblica.

Der Routinier sieht das ganz ähnlich. "Nicht alles hängt von meinen Toren ab, auch wenn es heißt, dass wir keine Tore schießen, wenn ich fehle. Wir erarbeiten uns allgemein zu wenige Chancen", sagte Klose in einem kicker-Interview. Dennoch wolle er mit seinen Kollegen Rang sieben aus der vergangenen Saison übertreffen. Sein persönliches Ziel sei es, auch mehr als die 15 Tore zu erzielen, die ihm in der abgelaufenen Spielzeit gelungen waren.

Um ihn dabei zu unterstützen, will Lazio nach der Schlappe gegen Juve nun doch nachrüsten und hat dem türkischen Meister Galatasaray Istanbul zwölf Millionen Euro für Burak Yilmaz geboten. Der 28 Jahre alte Stürmer stellte seine Klasse in der vergangenen Saison unter Beweis, als er mit Galatasaray den Titel holte und darüber hinaus Torschützenkönig in der Süper Lig wurde.

Auch Vladimir Petkovic könnte die Tore des Türken gut gebrauchen, um seine Position als Lazio-Trainer zu stärken. Der Coach ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht, nahm sich aber selbst dabei nicht aus: "Ich bin für diese unerträgliche Leistung mitverantwortlich. So darf man nicht verlieren, so etwas darf nicht mehr vorkommen."

Klose zurück in die Bundesliga?

Klose geht unterdessen von einem Ende seiner Nationalmannschafts-Karriere nach der WM 2014 in Brasilien aus, kann sich aber für die Zeit danach eine Rückkehr in die Bundesliga vorstellen. "Das ist für mich eine Möglichkeit", sagte der 35-Jährige, dessen Vertrag bei Lazio Rom im kommenden Sommer ausläuft, in einem "kicker"-Interview.

Er sei noch fit und habe in jedem Fall Lust, weiter Fußball zu spielen, so der Ex-Münchner weiter. In dieser Saison wolle er mit seinem Team Rang sieben aus der abgelaufenen Spielzeit in der Serie A verbessern und mehr als die 15 Tore schießen, die ihm im vergangenen Jahr gelungen waren.

Der letzte Test vor dem Beginn der Punktspielserie ging allerdings für Kloses Mannschaft gründlich daneben. Im Olympiastadion von Rom kassierte Lazio im Supercup gegen Meister Juventus Turin eine deutliche 0:4-Niederlage.

(sid)
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