Gewalt eskaliert 19 Tote bei Ausschreitungen in Ägypten

Die Zahl der Todesopfer bei den Ausschreitungen ägyptischer Fußball-Anhänger am Sonntag in Kairo ist von den Behörden auf 19 nach unten korrigiert worden.

 Auch vor dem Stadion gab es Ausschreitungen

Auch vor dem Stadion gab es Ausschreitungen

Foto: afp, MSH/mcp

Ein Sprecher des Innenministeriums bestätigte die aktualisierten Angaben der Nachrichtenagentur AFP, nachdem offizielle Stellen wenige Stunden nach den gewalttätigen Krawallen noch von 22 Toten gesprochen hatten.

Den neuen Informationen zufolge erlitten bei der Randale 22 Polizisten Verletzungen, 18 Personen wurden verhaftet. Die Ausschreitungen waren vor dem Erstliga-Spiel zwischen Zamalek SC und ENPPI Club durch den Andrang von Tausenden von Fans ohne Tickets ausgelöst worden. Durch die Überfüllung der Arena brach auf den Rängen Panik aus, in deren Verlauf viele Zuschauer niedergetrampelt wurden. Nach Angaben des Ministeriumssprechers sind bei allen ums getöteten Personen Quetschungen und ähnliche Verletzungen die Todesursache und keine Waffengewalt.

Die Tragödie in Kairo weckt im ägyptischen Fußball Erinnerungen an die Zuschauer-Katastrophe von 2012 in Port Said. Vor fast genau drei Jahren waren 74 Menschen nach dem Spiel zwischen Al-Masry und Al-Ahly Kairo bei auch politisch motivierten Ausschreitungen ums Lebens gekommen.

Bei den Unruhen handelt es sich um die schwersten Ausschreitungen während eines Fußballspiels in Ägypten seit Februar 2012. Damals waren nach einem Spiel im nordägyptischen Port Said 74 Menschen ums Leben gekommen.

Der nationale Fußballverband hat sämtliche Spiele auf unbestimmte Zeit abgesagt. Für die Opfer der Krawalle gelte eine dreitägige Trauer, hieß es in einer Erklärung.

(sid)
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