3,62 Milliarden für 13.090 Profis Klubs stellen Transfer-Weltrekord auf

Die weltweit 6500 registrierten Profiklubs haben im Jahr 2014 eine Rekordsumme in internationale Transfers investiert. Die deutschen Vereine stehen auf dem dritten Platz der Investorenliste.

James Rodriguez wechselte im Sommer für 80 Millionen Euro vom AS Monaco zu Real Madrid.

James Rodriguez wechselte im Sommer für 80 Millionen Euro vom AS Monaco zu Real Madrid.

Foto: dpa, dcm sam

Weltrekord bei den globalen Transfers im Profifußball: Im vergangenen Jahr gaben die Klubs weltweit 3,62 Milliarden Euro für neue Spieler aus dem Ausland aus, insgesamt wechselten 13.090 Profis das Land und den Verein. Im Vergleich zum Jahr 2013 (12.718 Transfers) stiegen die Ausgaben um 70 Millionen Euro - Deutschland liegt mit 291 Millionen Euro auf Platz drei der Investorenliste. Das steht im "Global Transfer Market Report 2015" des Weltverbands Fifa.

Um so erstaunlicher ist diese Summe unter Berücksichtigung von zwei Aspekten: Es handelt sich nur um die internationalen Transfers, die Wechsel innerhalb eines Landes sind gar nicht berücksichtigt. Zudem wurde lediglich bei zehn Prozent der Transfers eine Ablösesumme fällig.

"Die große Mehrzahl der Spieler ist ablösefrei", sagte Fifa-Generaldirektor und Report-Autor Mark Goddard, der für seine Studie die Aktivitäten von 6500 Profiklubs in allen Fifa-Mitgliedsländern unter die Lupe genommen hat, dem SID: "Sie sind die bestimmende Größe des Markts."

Die deutschen Profiligen (Bundesliga und 2. Liga) gaben für 356 Spieler aus dem Ausland (plus vier im Vergleich zum Vorjahr) insgesamt 291 Millionen Euro aus (plus 66 Millionen Euro). Das ist aber kein Vergleich zu England und Spanien. Die Engländer haben 1,04 Milliarden Euro für 585 Spieler ausgegeben, die Spanier 624 Millionen Euro für 346 Profis.

Auf Platz vier folgen die Italiener, die 273 Millionen Euro in 387 Spieler investiert haben. Dass der italienischen Fußball nicht mehr aus Rosen gebettet ist, zeigt der Rückgang der Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 178 Millionen Euro.

Bei den Einnahmen aus Transfers ins Ausland liegt Deutschland nur auf dem achten Platz mit 143 Millionen Euro (plus 10 Millionen Euro). Das macht bei der Verrechnung mit den Ausgaben ein Defizit von 148 Millionen Euro. Im Übrigen holten deutsche Klubs genauso so viele Spieler aus dem Ausland, wie sie über die Grenzen abgegeben haben - nämlich 356.

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Die höchsten Einnahmen aus Transfers ins Ausland verzeichneten die Spanier (594 Millionen Euro) vor den Engländern (466 Millionen Euro). Vor Deutschland liegen noch Portugal (388 Millionen Euro), Frankreich (282 Millionen Euro), Italien (254 Millionen Euro), Brasilien (197 Millionen Euro) und die Niederlande (152 Millionen Euro).

Auch der Blick auf die Honorare der Spielervermittler verdeutlicht, welche Wirtschaftskraft der Fußball besitzt. 2014 stiegen die Ausgaben auf 209 Millionen Euro (193 Millionen Euro im Jahr 2013). Deutsche Klubs zahlten 31 Millionen Euro an Vermittler und liegen damit an dritter Stelle. Auch in diesem Bereich führt England (77 Millionen Euro), auf Platz zwei liegt Italien (32 Millionen Euro).

Die Zahlen des Reports zeigen, dass Europa nach wie vor der Nabel der Fußballwelt ist - obwohl der "Nachschub" für den von Goddard untersuchten Markt vor allem aus dem Land des Rekordweltmeisters kommt. "Brasilianer sind die begehrtesten Spieler", erläuterte Goddard. Bei 1493 Transfers wurde entweder ein Brasilianer gekauft oder verkauft.

(sid)
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