Absturz des "German Messi" Marko Marin ist nur noch Leiharbeiter

London · Was wird nur aus Marko Marin? Beim FC Chelsea, der vor drei Jahren für den kleinen Dribbler geschätzte 7,5 Millionen Euro an Werder Bremen überwies, haben sie schon länger keine Verwendung für ihn.

Marko Marin: Vom "German Messi" zum Weltenbummler
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Das ist Marko Marin

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Foto: AP, AP

Nicht einmal für die belgische Liga hat es zuletzt gereicht. Marko Marin galt einst als eines der großen deutschen Fußball-Talente, wurde noch vor drei Jahren in England als "German Messi" begrüßt — und wartet nach gescheiterten Ausflügen nach Spanien, Italien und Belgien auf einen neuen Klub.

In der Nationalmannschaft, bei Mönchengladbach und anschließend bei Werder galt der Flügelflitzer als Verheißung für die Zukunft. Nach dem er in der U18 die Fritz-Walter-Medaille für den besten Nachwuchsspieler seines Jahrgangs gewonnen hat stand ers als 19 Jahre alter Zweitligaspieler bereits Marin im vorläufigen Kader für die EM 2008. Zwei Jahre später durfte er mit zur WM nach Südafrika und absolvierte insgesamt 16 Einsätze in der A-Mannschaft des DFB.

"Er ist ein großartiger Spieler", schwärmte Bremens damaliger Trainer Thomas Schaaf, als Marin 2009 aus Mönchengladbach zu Werder kam. Mit einer Ablösesumme von rund 8,3 Millionen Euro ist der in Bosnien geborene Spieler noch immer der teuerste Einkauf der Werder-Vereinsgeschichte.

Als drei Jahre später Chelsea anfragte, waren die Bremer sehr überrascht und vor allem heilfroh, den teuren Profi wieder loszuwerden. In Bremen galt der bei den Fans wenig beliebte Spieler längst als Flop. Der eigensinnige Fummler blieb bei seinen Sololäufen immer früher hängen und hatte seinen Stammplatz längst verloren.

Mit dem Wechsel zu Chelsea schien Marin trotzdem die nächste Stufe seiner Karriere erreicht zu haben. Doch seit dem Transfer auf die Insel ging es bergab. In der Premier League konnte Marin sich nicht durchsetzen, wurde zum FC Sevilla und zum AC Florenz ausgeliehen. "Ich bin sicher, dass ihr bald wieder den besten Marin auf dem Platz sehen werdet", sagte er im August vor einem Jahr. Doch in Florenz kam er lediglich auf vier Einsätze in der Europa League, in der Meisterschaft bestritt er nicht ein Spiel.

"Ich freue mich, meiner Karriere neuen Schwung geben zu können", sagte Marin dann im Januar diesen Jahres bei seiner Vorstellung beim RSC Anderlecht. Es folgten, auch wegen einer Verletzung, lediglich sechs Spiele in der Jupiler League, die international höchstens als zweitklassig gilt. Und der belgische Traditionsklub zeigte keinerlei Interesse, Marin zu behalten. Welche Wertschätzung Marin noch hat, lässt sich auch beim Portal transfermarkt.de nachlesen, das einen Marktwert von gerade einmal 2,5 Millionen Euro ansetzt.

Noch zwei Jahre steht Marin beim FC Chelsea unter Vertrag. Doch der englische Meister hat offensichtlich keine Verwendung für das einstige Supertalent. Zuletzt gab es Gerüchte über Interesse von den Kansas City Chiefs und von Trabzonspor in der Türkei. Nach großer Karriere hört sich das für einen 26-Jährigen nicht an.

(dpa)
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