Porträt Das ist Michel Platini
Michel Platini wird am 21. Juni 1955 in Jœuf in Lothringen geboren.
In der Jugend spielt er für den AS Nancy. Sein Vater Aldo Platini war sportlicher Leiter des Vereins und förderte seinen Sohn schon in jungen Jahren.
1972 rückt der 17-jährige ins Reserveteam. Sein Debüt in der "Division 1" feiert er am 3. Mai 1973 gegen Nimes.In der Saison 73/74 steigt das Team zwar ab, doch in der "Division 2" entwickelt sich Platini prächtig weiter. Seine 17 Tore führen zum direkten Wiederaufstieg.
Der Durchbruch gelingt ihm im Jahr 1976. Der 21-jährige Platini unterschreibt seinen ersten Profivertrag bei Nancy und spielt eine herausragende Saison. Im März absolviert er sein erstes A-Länderspiel für die "Equipe Tricolore" und wird zu Frankreich Spieler des Jahres gewählt. Im Sommer läuft er für die französische Olympiauswahl in Kanada auf.
Am 16. November 1977 erzielt Platini sein erstes Tor für die A-Nationalmannschaft. Er ist schon jetzt der Taktgeber im Mittelfeld.
Im Jahr 1978 erringt Platini mit dem AS Nancy seinen ersten nationalen Titel. Im Finale des "Coupe de France de football" erzielt der Mittelfeldstratege das einzige Tor des Tages gegen OGC Nizza. Wenig später, nach insgsamt 175 Spielen und 98 Toren für Nancy, sucht Platini eine neue Herausforderung und wechselt 1979 zum französischen Spitzenclub AS St. Etienne.
In St. Etienne unterschreibt er einen Drei-Jahres-Vertrag. In seiner zweiten Saison 1981 führt er die "Les Verts" zur Meisterschaft und bis ins Pokalfinale. Dort unterliegen sie jedoch dem SC Bastia, genauso wie im darauffolgenden Jahr, als man sich im Finale Paris Saint-Germain geschlagen geben muss. Die Pokalniederlage ist zeitgleich das letzte Spiel Platinins für St. Etienne. 1982 wechselt er nach Italien zu Juventus Turin.
Bereits in der ersten Saison in Italien führt der Franzose die Italiener zum Sieg der "Coppa Italia". Zudem gewinnt er mit 16 Treffern die Torjägerkanone. Im Pokal der Landesmeister reicht es aber wieder nur bis zum Finaleinzug.
Im gleichen Jahr führt Platini die französische Nationalelf als Kapitän zur WM nach Spanien. Doch die als "Geheimfavorit" geltenden Franzosen verspielen im Halbfinale gegen Deutschland eine 3:1-Führung. In der "Nacht von Sevilla" unterliegen die Franzosen mit 5:4 nach Elfmeterschießen. Die dritte Niederlage Platinins gegen eine deutsche Mannschaft.
Das Jahr 1984 sollte das erfolgreichste in Platinis Karriere werden. Mit Juventus holt er in Italien die Meisterschaft und besiegt im Finale des Europapokals der Pokalsieger den FC Porto mit 2:1. Die Krönung sollte jedoch die EM im eigenen Land werden. Neun von 14 Toren erzielt der Stratege selbst. Darunter auch den 1:0-Siegtreffer im Finale gegen Spanien.
Auch ein Jahr darauf sollte der Triumphzug nicht abreißen. Juventus zieht mit dem Franzosen bis ins Finale der Landesmeister ein. Im Skandalspiel am 29. Mai 1985 in Brüssel, bei dem vor Spielbeginn 39 Menschen getötet und 400 verletzt wurden, gewinnt die "alte Dame" durch einen Platini-Elfmeter mit 1:0 gegen den FC Liverpool. Das Spiel wird als die "Tragödie von Heysel" in die Geschichtsbücher eingehen. Platini wird am Ende der Saison zum dritten mal hintereinander zu Europas Fußballer des Jahres gewählt (1983, 1984, 1985).
1986 gewinnt er mit Juventus Turis seine zweite Meisterschaft. Dies sollte jedoch sein letzter Titelgewinn sein. Bei der WM 1986 bezwingen die Franzosen zunächst Italien und Brasilien, scheitern aber zum wiederholten Male im Halbfinale an Deutschland. Am Ende steht ein dritter Platz zu buche. Im Sommer 1987 beendet der "Maestro" mit gerade mal 31 Jahren seine Karriere.
Obwohl Platini während seiner aktiven Fußballerkarriere betonte, niemals als Trainer zu fungieren, betreut der 33-jährige ab Oktober 1988 die französische Nationalmannschaft. Jedoch scheitert er bereits in der Qualifikation für die WM-Endrunde 1990 in Italien. Zwei Jahre später gelingt zwar der Einzug in die Endrunde der EM in Schweden. Der spätere Europameister Dänemark verhindert jedoch ein Weiterkommen ins Viertefinale: Platini zieht die Konsequenzen und tritt 1992 zurück.
Während der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich übernimmt Platini den Chefposten des Fifa-Organsationskomitees und sorgte für den Ablauf eines reibungslosen WM-Turniers. Doch dies sollte erst der Anfang seiner Karriere als Funktionär sein. Am 26. Januar 2007 wird Michel Platini in einer Kampfabstimmung gegen Lennart Johansson zum Präsidenten des europäischen Fußballverbandes Uefa gewählt.
Platini gab am 29. Juli 2015 offiziell seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten im Fußball-Weltverband Fifa als Nachfolger von Joseph Blatter bekannt.
Am 8. Oktober 2015 wurde Platini von der Fifa-Ethikkommission für 90 Tage suspendiert.
Auf einer Krisensitzung der Uefa am 15. Oktober 2015 sprachen alle Uefa-Mitgliedsverände Platini ihr Vertrauen aus.
Am 7. Oktober 2015 sperrte die Ethikkommission der Fifa Platini und Sepp Blatter vorläufig für 90 Tage. Im Kern ging es um eine dubiose Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an Platini. Laut Blatter und Platini eine verspätete Honorarzahlung für Platinis Fifa-Arbeit in den Jahren 1998 bis 2002. Platini legte Einspruch ein, um bei der Wahl des neuen Fifa-Präsidenten im Februar 2016 kandidieren zu können.
Zwei Tage nach seiner Aussage vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS wurde die Sperre gegen Platini am 11. Dezember 2015 bestätigt. Die provisorische Suspendierung darf aber nicht verlängert werden.
Die Sperre wurde am 9. Mai 2016 vom Internationalen Gerichtshof CAS auf vier Jahre reduziert, aber nicht aufgehoben. Platini kündigte daraufhin seinen Rücktritt als Uefa-Präsident an.
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