PSG-Boss droht die Anklagebank Verfahren gegen Al-Khelaifi sorgt für Unruhe in Paris

Paris · Es sah alles schön aus: Mit den Starspielern Neymar und Mbappé macht der französische Hauptstadtclub PSG international Furore. Doch hinter den Kulissen brodelt es.

PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi.

PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi.

Foto: afp

Bei PSG-Chef Nasser Al-Khelaifi ging immer alles bergauf. Der frühere katarische Tennisprofi ist mittlerweile ein erfolgreicher Spieler im internationalen Sportbusiness - und will mit dem 2011 mehrheitlich gekauften französischen Hauptstadtclub Paris Saint-Germain (PSG) nun endlich die Champions League gewinnen.

Doch nun gibt es in Paris Zweifel und Unruhe. Die Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) leitete gegen den Geschäftsmann ein Strafverfahren ein. Dabei geht unter anderem um den Verdacht der Bestechung.

"Das von der Schweizer Justiz eröffnete Verfahren ist unbestreitbar ein harter Schlag für Nasser Al-Khelaifi", kommentiert die Regionalzeitung "Le Parisien". Andere französische Medien befürchten einen möglichen Imageschaden für den Metropolen-Club. Der Verein sicherte sich mit dreistelligen Millionenbeträgen die Starspieler Neymar und Kylian Mbappé und sorgte damit in der Fußballwelt weit über die Grenzen Frankreichs hinweg für Furore.

Experten sehen al-Khelaifi als Topmann des Vereins nicht unmittelbar in Gefahr, zumal er mit dem katarischen Scheich Tamim bin Hamad Al Thani befreundet ist.

Die Vorwürfe aus der Schweiz richten sich gegen Al-Khelaifi in dessen Rolle als Geschäftsführer der Sportrechtefirma BeIN Media Group. Ermittler gehen dem Verdacht nach, wonach der für zehn Jahre gesperrte Ex-Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke im Zusammenhang mit der Vergabe von Medienrechten für die Weltmeisterschaften von 2026 und 2030 "nicht gebührende Vorteile" vom PSG-Chef angenommen haben soll.

Valcke, gegen den bei der Scheizer Bundesanwaltschaft ein weiteres Strafverfahren anhängig ist, weist die Vorwürfe zurück. "Ich habe (...) nichts von Nasser (Al-Khelaifi) erhalten, das kann ich Ihnen versichern", sagte der einstige Vertraute von Ex-Fifa-Boss Joseph Blatter der französischen Sportzeitung "L'Équipe".

Die italienische Finanzpolizei teilte unterdessen am Freitag mit, dass auf Sardinien eine Luxusvilla im Wert von sieben Millionen Euro von Valcke beschlagnahmt worden sei.

Für Al-Khelaifi könnte es vor allem auf europäischer Ebene ungemütlicher werden, denn die millionenschweren Spielereinkäufe in Paris sorgten für Unmut bei anderen großen Vereinen, meint "Le Parisien". PSG investierte seit 2012 dank der Geldgeber aus dem Golfstaat schon weit über eine Milliarde Euro. Die Uefa leitete bereits Untersuchungen wegen des Verstoßes gegen das Financial Fairplay ein.

(sid)
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