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Vizeregierungschef Russland empört über Ausschluss von Mutko aus Fifa-Führung

Moskau · Der oberste russische Fußballboss Witali Mutko organisiert eine WM, aber zur Führung der Fifa soll er nicht mehr gehören? Das verstehen viele russische Medien nicht, Verschwörungstheorien blühen.

 Witali Mutko telefoniert vor dem Kreml (Archiv).

Witali Mutko telefoniert vor dem Kreml (Archiv).

Foto: ap, VG

Die russische Fußballwelt reagiert empört auf den Ausschluss von Vizeregierungschef Witali Mutko aus der Führung der Fifa. "Ein großes Land wird an den Rand des Weltfußballs gedrängt", sagte der frühere russische Fifa-Vizepräsident Wjatscheslaw Koloskow der Zeitung "Sport Ekspress" (Samstag-Ausgabe).

Der Fußball-Weltverband lässt Mutko gemäß neuer Regeln wegen seines Regierungspostens nicht mehr zur Wiederwahl in das mächtige Council zu. An seiner Aufgabe als Cheforganisator des Confed-Cups in diesem Sommer und der Fußball-WM in Russland 2018 dürfte sich aber nichts ändern. Mutko ist auch Präsident des russischen Fußball-Verbandes und gilt als ein Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin.

Für Moskau sei es zu spät, einen neuen Kandidaten für die Fifa-Führung zu benennen, schrieb die Zeitung "Moskowski Komsomolez". Das Blatt erinnerte daran, dass Russland seit 2009 auch nicht mehr in der Exekutive der Europäischen Fußball-Union Uefa vertreten sei.

Mutko sagte am Freitag, dass er die Entscheidung nicht anfechten werde. Er saß seit 2009 im Fifa-Exekutivkomitee, das im Vorjahr in das Council umgewandelt wurde. Beim Uefa-Kongress am 5. April in Helsinki war Mutko einer von fünf Kandidaten für vier europäische Posten im Council. Die Kontinentalverbände entsenden ihre Vertreter in das Weltverbandsgremium.

"Kurz vor der Heim-WM haben wir keinen Vertreter mehr im Führungsorgan der Fifa. Was für ein Unsinn!", sagte Ex-Funktionär Koloskow. Russland verliere auch die Möglichkeit, "die Prozesse zu beeinflussen, die sich im Weltfußball vollziehen."

Über die Hintergründe der Entscheidung wird in russischen Medien wild spekuliert. "Moskowski Komsomolez" stellte eine Verbindung zu den Vorwürfen des Staatsdopings in Russland her, die der Bericht des Sonderermittlers Richard McLaren erhebt. Mutko hatte als früherer Sportminister die Aufsicht über den russischen Sport. Das staatliche Nachrichtenportal Sputnik mutmaßte über eine "angelsächsische Verschwörung", um die WM-Vorbereitungen zu stören und Russland das große Fußballfest 2018 vielleicht doch noch entziehen zu können.

(dpa)
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