Millionenzahlung nicht in Fifa-Büchern verbucht Blatter und Platini müssen Anklage wegen Bilanzfälschung fürchten

Zürich · Die Nöte von Fifa-Boss Joseph S. Blatter (Schweiz) und Uefa-Präsident Michel Platini bei der Erklärung der Millionenzahlung des Weltverbandes an den Franzosen scheinen noch größer zu werden. Nach Informationen der Schweizer Sonntagszeitung muss das Duo über die schon bekannten Vorwürfe hinaus nun auch eine Anklage wegen Bilanzfälschung fürchten.

Britischer Komiker wirft Geldscheine auf Sepp Blatter
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Foto: afp, fc/ab

Das Blatt berichtet unter Berufung auf Erkenntnisse der seit Ende September ermittelnden Fifa-Ethikkommission, dass die 2011 an Platini geflossenen zwei Millionen Schweizer Franken nicht in den Fifa-Bilanzen verbucht sind. Sofern Platinis Anspruch auf die Zahlung jedoch rechtens gewesen wäre, hätte der Betrag spätestens 2002 als Rückstellung aufgeführt werden müssen. Weil Platini 2011 als Mitglied des Fifa-Vorstands die Zahlung nicht hätte annehmen dürfen, drohe ihm ebenfalls eine Verfahren wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung.

Grundsätzlich scheint Platinis Tätigkeit für Blatter in der Fifa-Zentrale weitgehend als Verschlusssache behandelt worden zu sein. Außer dem 1999 geschlossen Berater-Vertrag, in dem vier Tranchen zu je 300.000 Schweizer Franken als Entlohnung für den einstigen Superstar genannt sein sollen, und Belege für bis Vertragsende 2002 geleistete Zahlungen von 1,05 Millionen Schweizer Franken wären laut Sonntagszeitung keine weiteren Dokumente oder Unterlagen zur Zusammenarbeit mit Platini zu finden gewesen.

(sid)
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