Porträt Das ist Sepp Blatter
Das ist der Fußball-Funktionär Sepp Blatter.
Geboren wurde Joseph S. Blatter am 10. März 1936 im schweizerischen Visp, nahe des berühmten Matterhorns.
Als Fußballer hat er selbst nur in der obersten Schweizer Amateurklasse gekickt.
Zur Fifa kam der gelernte Journalist im Sommer 1975.
Unter Präsident Joao Havelange war der Schweizer für die Umsetzung von Entwicklungsprogrammen zuständig.
Am 8. Juni 1998 wurde Blatter auf dem 51. Fifa-Kongress in Paris als Nachfolger von Havelange bestimmt.
Er war damit der achte Präsident in der Geschichte des Weltverbandes.
Nicht nur in der Fifa bekleidet Blatter einen Funktionärsposten: Seit 1999 ist er auch Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee (IOC).
Laut eigener Aussage beläuft sich der Jahresverdienst des Fifa-Bosses auf eine Million US-Dollar.
Am 7. Juli 2006 wurde Blatter von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Bundestverdienstkreuz ausgezeichnet.
Bereits acht Jahre zuvor war Blatter von Nelson Mandela ausgezeichnet worden.
Eigentlich hatte sich Blatter dafür ausgesprochen, dass Fifa-Präsidenten nur ein mal zu Wiederwahl antreten sollen, in Zürich wurde er 2007 bereits zum zweiten Mal im Amt bestätigt.
Obwohl Blatter viele Kritiker hat, trat 2007 kein Gegenkandidat zur Präsidenten-Wahl an. "Ich nehme das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, als Anerkennung wahr für die Arbeit, die ich seit 32 Jahren für die Fifa leiste", freute sich der Schweizer.
Die erste WM-Endrunde in Afrika sollte die Krönung von Blatters Amtzeit werden. Bereits 2006 wollte er Südafrika den Zuschlag geben, doch machten am Ende Franz Beckenbauer und Deutschland das Rennen. 2010 war es dann so weit.
160 Millionen Euro kostete sein "Denkmal": Der 71-Jährige ließ einen wahren Prunkbau als neuen Fifa-Hauptsitz bauen - allein ein Kronleuchter in Form eines Stadions kostet rund 200.000 Euro.
2011 wurde Blatter bereits zum vierten Mal im Amt bestätigt, diesmal bis 2015. Meist wurden seine Wiederwahlen von Korruptionsvorwürfen begleitet.
Im Jahr 2015 wurde der Schweizer als Fifa-Präsident wiedergewählt. Im ersten Durchgang erhielt Blatter allerdings nicht die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit. Gegenkandidat Prinz Ali bin al-Hussein zog nach dem ersten Wahlgang zurück.
Für einen Skandal sorgte auch die Bestechungsaffäre um Sportmarketingfirma ISL. Blatter soll als Fifa-Generalsekretär von Schmiergeldzahlungen gewusst haben, der Schweizer selbst sprach im Nachhinein von "Provisionszahlungen" und lehnte einen Rücktritt ab.
Er wehrte sich auch mit Hinweisen, es sei bei der Vergabe der WM 2006 nach Deutschland nicht mit rechten Dingen zugegangen.
Nur wenige Tage nach seiner Wiederwahl trat Blatter überraschend als Präsident zurück.
Am 25. September 2015 gab die Schweizer Bundesanwaltschaft bekannt, dass sie im Zuge des Korruptionsskandals gegen Blatter ermittelt.
Am 8. Oktober 2015 wurde Blatter von der Fifa-Ethikkommission für 90 Tage suspendiert.
Am 21. Dezember 2015 verkündete die Fifa-Ethikkommission ihr endgültiges Urteil: Sie sperrte Blatter für acht Jahre, womit seine Funktionärskarriere endgültig beendet sein dürfte.
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