Berater verhandelt schon Für Ronaldo deutet sich Comeback bei ManUnited an

Kasan/Hamburg · Der FC Bayern München hat abgewinkt, Cristiano Ronaldo zieht es anscheinend von Real Madrid zurück zu Manchester United. Direkt dazu äußern mag sich der Portugiese beim Confed Cup nicht.

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Foto: dpa, gh

Rekordmeister Bayern hat abgewinkt, bei Manchester United wird schon der rote Teppich ausgerollt: Die Anzeichen mehren sich, dass Superstar Cristiano Ronaldo Real Madrid tatsächlich nach acht Jahren verlässt und vor einem Comeback beim englischen Rekordmeister steht, dessen Trikot er schon von 2004 bis 2009 trug.

Englische Medien berichteten am Montag übereinstimmend, der 32-Jährige habe seinem Berater das Mandat für entsprechende Verhandlungen erteilt. "Ich soll dafür alles Notwendige unternehmen", wurde Jorge Mendes zitiert. Gegen Ronaldo ist in seiner spanischen Wahlheimat Anklage wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 14,7 Millionen Euro erhoben worden.

200 Millionen Euro Ablösesumme?

Ronaldos Wechsel wäre ein beispielloser Rekordtransfer. Spekulationen zufolge ruft Real eine Ablösesumme von 200 Millionen Euro auf, eine ähnlich hohe Summe käme für die Entlohnung des Ausnahmefußballers, je nach Laufzeit des Kontraktes, zusätzlich auf Manchester zu.

Wohl nicht zuletzt wegen dieser schwindelerregenden Dimensionen ist man an der Isar aus dem Poker um den exzentrischen Fußball-Narzissten, sofern er überhaupt schon begonnen hatte, bereits ausgestiegen. "Wir möchten ein- für allemal klarstellen, dass dieses Gerücht jeglicher Grundlage entbehrt und in das Reich der Fabel verwiesen werden muss", verkündete Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge in einer offiziellen Mitteilung und verteilte für die Medien-Spekulationen die "Ente des Tages".

Damit entpuppte sich auch eine Äußerung des ehemaligen Real-Präsidenten Ramon Calderon, der seinerzeit den Topstürmer von ManUnited loseiste und zu den Königlichen holte, als Finte. "Warum nicht Bayern? Ich sehe keinen Grund, der dagegen spricht", zitierte die "Bild"-Zeitung den 66-Jährigen.

Zuvor hatte die "Gazzetta dello Sport" berichtet, wegen seines guten persönlichen Kontaktes zu Carlo Ancelotti sei auch ein Wechsel nach München denkbar. Dies hatte entsprechende Spekulationen auch in Deutschland ausgelöst. Unter dem italienischen Trainer spielte Ronaldo von 2013 bis 2015 bei den Königlichen.

Ronaldo schwänzt PK

Nur schnell weg, bloß nichts sagen, einfach untertauchen - gehetzt und hektisch hatte der Portugiese noch am Sonntagabend in der Kasan-Arena alle Fragen zu seiner sportlichen Zukunft offen gelassen. Und eine angebliche medizinische Behandlung Grund nachschieben lassen, um als gewählter "Man of the Match" nach dem 2:2 des Europameisters im Confed Cup gegen Mexiko nicht an der Pressekonferenz teilnehmen zu müssen.

Sanktionen hat Portugals Kapitän, der offensichtlich Fragen zu seinen Steueraffäre in Spanien abblocken wollte, wegen des Fernbleibens nicht zu befürchten. Der Fußball-Weltverband Fifa wies auf SID-Anfrage darauf hin, dass die ärztliche Betreuung Ronaldos als "relevante Begründung" gelte. Während der Partie waren indes bei dem Topstürmer keinerlei gesundheitliche Probleme zu erkennen.

Die steuerrechtlichen Vorwürfe gegen den Superstar sind in der Tat durchaus schwerwiegend: Ronaldo, der Schätzungen zufolge pro Jahr rund 65 Millionen Euro aus Gehältern und Werberechten kassiert, soll Einnahmen aus Bild- und Werberechten über ein verzweigtes Firmennetzwerk mit Sitz auf den britischen Jungferninseln und in Irland am Fiskus vorbeigeschleust haben.

(sid)
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