Uruguays Top-Stürmer Barcelona holt Beißer Suarez für 75 Millionen

Düsseldorf · Der spanische Rekordmeister hat wieder einmal zugeschlagen: Dieses Mal sicherte sich der Tobklub die Dienste von Stürmerstar Luis Suarez. Der Uruguayer erhält einen Fünfjahresvertrag.

 In den sozialen Netzwerken trägt Luis Suarez bereits das Barca-Trikot.

In den sozialen Netzwerken trägt Luis Suarez bereits das Barca-Trikot.

Foto: dpa

Pünktlich zum Ende der Weltmeisterschaft schaltet das Transferkarussell einen Gang höher. Stürmerstar Luis Suarez wechselt für 75 Millionen Euro vom FC Liverpool zum FC Barcelona. Der Torjäger erhält einen Fünfjahresvertrag. Kolportiert wird auch eine Ablösesumme von bis zu 94 Millionen Euro. Damit wäre Suarez der zweitteuerste Spieler nach Cristiano Ronaldo und vor Gareth Bale.

Suarez soll vor allem den Weggang von Alexis Sanchez zum FC Arsenal (Ablöse: 37,8 Millionen Euro) kompensieren. Der Klub, in dem bereits Weltfußballer Lionel Messi spielt, wird aber zum spanischen Saisonstart auf seinen neuen Star verzichten müssten. Denn der Uruguayer darf nach bisherigem Stand bis Oktober keine Fußballaktivität ausüben.

Den Grund dafür dürfte jeder Fußballbegeisterte vor dem Fernseher verfolgt haben. Und falls nicht, hat man es durch die unzähligen Fotomontagen mitbekommen, die nach dem Spiel Uruguay gegen Italien im Internet kursierten. Nach einem missglückten Angriff knallte bei Luis Suarez eine Sicherung durch: Er biss Italiens Innenverteidiger Giorgio Chiellini in die linke Schulter. Schiedsrichter Marco Rodríguez ließ das Spiel ohne Strafe weiterlaufen. Der Fußballweltverband Fifa stellte Ermittlungen an und suspendierte Suarez für die Dauer von neun Pflicht-Länderspielen, obendrauf gab's vier Monate Zwangspause im Ligabetrieb.

Um die gelegentlichen Ausfälle seines neuen Stürmerstars dürfte der FC Barcelona längst Bescheid wissen, denn es war nicht Suarez' erster Fauxpas: Vergangenes Jahr stürzte sich Suarez beim Spiel Liverpool gegen Chelsea heißhungrig aus Frust nach einem verlorenen Zweikampf auf den Arm von Chelseas Verteidiger Branislav Ivanovic. Auch während seiner Zeit bei Ajax Amsterdam verbiss sich Suarez im Spiel der niederländischen Ehrendivision im November 2010 gegen den PSV Eindhoven in die rechte Schulter seines Gegenspielers Otman Bakkal. Grund war ein vorangegangenes Wortgefecht während einer Spielunterbrechung.

Das Netz macht sich über Suarez-Beißattacke lustig
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Auch rassistische Beleidigungen und Torverhinderungen durch absichtliches Handspiel gehören zum Repertoire des 27-Jährigen. Rein auf seine sportliche Leistung auf dem Platz bezogen, ist Suarez allerdings ein Weltklassespieler - derzeit vielleicht sogar der beste überhaupt. Als Stürmer beim FC Liverpool (2011-2014) schoss er in 110 Spielen 69 Tore, meist sehr ansehnliche. Bei Ajax Amsterdam (2007-2011) waren es 81 Tore. Für Uruguay 41 in 79 Länderspielen. Bei dieser WM traf er in zwei Spielen zweimal.

Das Licht der Welt erblickte "Klein-Dracula" am 24. Januar 1987 in Salto, Uruguay. Seine Profikarriere begann 2005 beim heimischen Erstligisten Nacional Montevideo. Doch schon nach einem Jahr wechselte Suarez in die Niederlande zum FC Groningen (2006-2007).

Luis Suarez beißt wieder: Diese Fehltritte hat sich der Stürmer-Star geleistet
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Beim 22-maligen spanischen Meister und dreimaligen Champions-League-Sieger wird er mit offenen Armen empfangen. Zusammen mit Lionel Messi und Neymar könnte mit die stärkste Offensivabteilung des Weltfußballs in Barcelona entstehen. Der Marktwert des kompletten Teams beläuft sich nun auf mehr als 560 Millionen Euro.

Suarez selbst hat in Spanien ohnehin seine zweite Heimat gefunden: "In Spanien, wo die Familie meiner Frau lebt, zu spielen und zu leben, ist ein lebenslanger Traum", erklärte Suarez und warb bei den Fans an der Anfield Road in Liverpool um Verständnis für seinen Wechsel. Die werden die Tore ihres Stürmerstars sicherlich vermissen, seine Skandale nicht.

(RP)
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