Neuer Messi-Film Mit dem Ball durchs Blumenbeet zu Barca

Er zerstörte mit dem Ball das Blumenbeet seiner Nachbarn, konnte Mathematik nicht leiden und war ein miserabler Verlierer auf der Playstation - im neuen Film über Lionel Messi erfährt der Zuschauer Anekdoten aus dem früheren Leben des Superstars.

Lionel Messi – Wunderkind, Weltfußballer, Rekordjäger
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Das ist Lionel Messi

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Foto: AP/Manu Fernandez

"Wer ist Messi?", fragt Frank Rijkaard. Als damaliger Trainer des FC Barcelona besucht er die Jugendakademie "La Masia", um sich persönlich ein Bild zu machen von diesem angeblichen so hochtalentierten Lionel Andres Messi Cuccittini. Heute, ein Jahrzehnt später, weiß nicht nur Rijkaard, wer dieser Messi ist. Die ganze Welt kennt und bewundert Messi.

Die Szene mit Rijkaard stammt aus der Dokumentation "Messi - der Film", die beim am Montag zu Ende gegangenen Filmfestival "11 mm" gezeigt wurde. Dort kommen aktuelle und ehemalige Mitspieler von Messi sowie Weggefährten seiner Kindheit zu Wort. Vieles kommt dem Zuschauer bekannt vor, ein paar neue Anekdoten hat der Streifen aber doch parat.

Die originalen Filmaufnahmen aus Messis Jugend sind größtenteils seiner verstorbenen Großmutter Celia zu verdanken. Jedes Mal, wenn der viermalige Weltfußballer nach einem Treffer den Zeigefinger gen Himmel hebt, denkt er an sie. Im Film werden einige wichtige Szenen aber auch nachgestellt. Gezeigt wird ein Zehnjähriger, der sich wegen seiner Wachstumsstörung selbst regelmäßig Hormonspritzen verabreicht.

Trotz seiner geringen Körpergröße wurde der kleine "Leo" auf dem Platz schnell zum stillen Anführer. "Mit Messi gewannen wir die Spiele 16:0, ohne Messi gewannen wir sie 3:1 oder 2:1", sagt ein früherer Mitspieler Messis bei dessen Jugendverein Grandoli FC.

Ehemalige Schulkameraden decken in dem Film aber auch Schwächen auf. Messi sei ein miserabler Verlierer auf der Playstation gewesen, verrieten sie. Er habe die Konsole aus Frust auch mal abrupt ausgeschaltet. Kurios: Jahre später adelte Star-Trainer Arsene Wenger Messi wegen dessen fast perfekter Spielweise als "Playstationspieler".

Es kommen auch Menschen aus Messis Geburtsort Rosario zu Wort. Eine Lehrerin verriet, dass "La Pulga", der Floh, wie sie Messi hier nannten, keinerlei Interesse an Mathematik zeigte. Für Messi gab es immer nur Fußball - manchmal zum Leidwesen der Nachbarn. Eine Frau beschwerte sich darüber, dass Messi mit seinen Ballübungen immer wieder ihre Pflanzen zerstört habe.

Dem FC Barcelona aber gefiel Messis Leidenschaft. Nachdem sich der kleine Argentinier in der Kaderschmiede hochgearbeitet hatte, nahm ihn der damals unumstrittene Barca-Star Ronaldinho unter seine Fittiche. Dass ausgerechnet für den Brasilianer irgendwann kein Platz mehr war, weil Messi größer und größer wurde, ist wohl Ironie des Schicksals.

Der Film greift auch das mitunter gespaltene Verhältnis von Messi und der "Albiceleste" auf. Frustrierte Fans kommen nach dem Ausscheiden bei der Copa America 2011 zu Wort. Sie verbieten lautstark Vergleiche zwischen Messi und Diego Maradona. Dabei hatte Maradona höchstselbst einmal gesagt: "Lionel Messi wird besser, als ich es je war!"

Arne Friedrich ist auch ein Messi-Fan und ließ sich die Filmpremiere im Kino Babylon nicht entgehen. Er selbst hat gegen Messi gespielt, zum Beispiel im WM-Viertelfinale 2010. Friedrich schoss ein Tor und kam eine Runde weiter, Messi ging leer aus - doch der ehemalige Hertha-Kapitän will sich nicht mal ansatzweise mit dem Megastar vergleichen: "Er bricht alle Rekorde, es finden sich nur Superlative."

(sid)
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