Streit um Ablösesumme Neymar-Transfer wird Fall für die Justiz

Madrid · Der Streit um die tatsächliche Ablösesumme für den brasilianischen Superstar Neymar wird zum Fall für die Justiz. Ein Richter des Nationalgerichts in Madrid hat einer Anhörung über eine mögliche Anklage gegen Sandro Rosell, den Präsidenten des spanischen Meisters FC Barcelona, am Mittwoch zugestimmt.

 Die Ablösesumme für Neymar war angeblich höher als angegeben.

Die Ablösesumme für Neymar war angeblich höher als angegeben.

Foto: dpa, Toni Albir

Rosell war im Dezember von Jordi Cases, einem Gegner im eigenen Klub, angezeigt worden. Das Vereinsmitglied will damit die Offenlegung der Transfermodalitäten beim Wechsel Neymars vom FC Santos zu den Katalenen erreichen. Rosell selbst hatte zuletzt den Richter aufgefordert, ihn vorzuladen. Er werde dann Auskunft erteilen.

Richter Pablo Ruz sagte am Mittwoch allerdings, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Notwendigkeit einer Aussage Rosells gebe. Dennoch habe er die Anhörung angesetzt, da die Anzeige und die vom Klub übermittelnden Dokumente "verdächtige Elemente" enthielten.

Der Richter hat zudem angeordnet, dass eine Untersuchungskommission nach Brasilien reisen soll, um eine Kopie des Vertrags von Neymar mit dem FC Santos nach Spanien zu bringen. Außerdem wurde Neymar aufgefordert, seine persönlichen Verträge offenzulegen.

Zuletzt hatte die Zeitung El Mundo berichtet, dass Neymar möglicherweise der teuerste Fußballer aller Zeiten sei. Laut der Zeitung hat Barca anstatt der bislang angegebenen 57 Millionen Euro samt Zusatzverträgen insgesamt 95 Millionen Euro für den Transfer überwiesen. Dies gehe aus den von Richter Ruz erwähnten Unterlagen hervor.

Sollte sich die Annahme bestätigen, wäre Neymar (21) teurer als der Portugiese Cristiano Ronaldo (94 Millionen Euro) und der Waliser Gareth Bale (91 Millionen Euro/beide Real Madrid). Die Kosten für den Neymar-Transfer setzen sich demnach aus Kontrakten mit diversen Kommissionen zusammen und belaufen sich auf etwa 38 Millionen Euro mehr als zunächst angenommen. Rosell beharrte dagegen zuletzt auf der offiziellen Summe von 57,1 Nillionen Euro.

(sid)
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