Madrid besiegt Barcelona 3:1 Nach Clasico-Sieg warnen Real und Kroos Europa

Madrid · Es war das Liga-Debüt von WM-Beißer Luis Suarez beim FC Barcelona. Im 229. Clasico dominierte aber Real Madrid. Der Champions-League-Sieger versetzt die Konkurrenz in Schrecken – steht allerdings nun vor einem nicht unwichtigen Luxusproblem.

Real-Profis bejubeln Sieg im Clasico
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Es war das Liga-Debüt von WM-Beißer Luis Suarez beim FC Barcelona. Im 229. Clasico dominierte aber Real Madrid. Der Champions-League-Sieger versetzt die Konkurrenz in Schrecken — steht allerdings nun vor einem nicht unwichtigen Luxusproblem.

Real Madrid - FC Barcelona 3:1
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Toni Kroos war nach seinem ersten Triumph im spanischen Gigantenduell geradezu fasziniert. "Mein erster Clasico, 3:1, da kann ich sehr, sehr zufrieden sein. Die Zuschauer waren fantastisch, es war eine fantastische Atmosphäre", schwärmte der Weltmeister im ZDF nach dem 3:1 (1:1) von Champions-League- Sieger Real Madrid im 229. Aufeinandertreffen mit Erzrivale FC Barcelona. Teamkollege Pepe schickte nach dem Prestigeerfolg gleich eine Warnung an die Konkurrenz in Europa: "Wir sind stärker als letzte Saison", tönte der portugiesische Innenverteidiger.

In der aktuellen Verfassung ist Real in der Tat nur schwer zu stoppen. Mit Kroos und dessen am Ende eingewechselten deutschen Nationalmannschaftskollegen Sami Khedira fuhr der Rekordmeister den neunten Pflichtspiel-Sieg in Serie ein. Die Torbilanz: 38:6. Und Kroos hatte großen Anteil am Erfolg: Der Ex-Münchner bereitete per Ecke das wichtige 2:1 durch Pepes wuchtigen Kopfball vor (50.).

Suarez verliert bei Clasico-Debüt mit Barca
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Suarez verliert bei Clasico-Debüt mit Barca

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Die Wende leitete aber zunächst Weltfußballer Cristiano Ronaldo ein. Vor 81.000 Zuschauern im ausverkauften Santiago Bernabeu stach der Portugiese Kontrahent Lionel Messi aus: Er glich in der 34. Minute per Handelfmeter die frühe Führung der Gäste durch Neymar (4.) aus und traf damit bei all seinen letzten elf Einsätzen für die Königlichen. Insgesamt erzielte er dabei 19 Treffer. In der Liga erhöhte der 29-Jährige sein Konto auf 16 Tore in neun Runden.

Trotz der Superserie stand CR7 diesmal aber nicht im Mittelpunkt. Kroos und Luka Modric zogen gekonnt die Fäden. Beste Spieler auf dem Platz waren aber der Franzose Karin Benzema, der zum 3:1 traf (61.), und vor allem Regisseur Isco. Der U-21-Europameister wurde bei seiner Auswechslung (83.) mit Standing Ovations verabschiedet.

Das bereitet Real-Coach Carlo Ancelotti inmitten aller Euphorie ein nicht unwichtiges "Luxusproblem". Fans und Medien fordern schon seit langem, dass das 22-jährige Supertalent, das auch die Räume hinten dichtmacht, anstelle von 100-Millionen-Mann Gareth Bale häufiger zum Einsatz kommt, damit Real hinten sicherer steht.

Daran will Ancelotti vorerst aber nicht denken. Alle seine Spieler seien wichtig, "ich bin sehr stolz auf sie", sagte der Italiener. Nach stotterndem Saisonstart liegt inzwischen ganz Spanien den "Königlichen" zu Füßen. Die Fans feierten mit lauten Olé-Rufen. Am Sonntag schwärmte die Sportzeitung "Marca", Superteam Madrid habe Barca "vertilgt". "Fußball total" jubelte "El Pais".

Sogar der Gegner zollte Respekt: "Real war stark, wir haben verdient verloren", räumte Barca-Trainer Luis Enrique ein. Mit 21 Punkten rücken die Madrilenos dem Spitzenreiter aus Katalonien (22) nahe. Und die ganze Liga freut sich, denn vorne wird es spannend: Der FC Valencia kommt nach einem 3:1 über Elche auf 20 Zähler, dabei feierte Weltmeister Shkodran Mustafi den ersten Treffer für seinen neuen Verein. Sogar 22 Punkte, und damit genauso viele Zähler wie Barcelona, hat der FC Sevilla nach dem 2:1 gegen den FC Villareal.
Ebenfalls in Lauerstellung liegt Atletico Madrid. Durch ein Tor des ehemaligen Bayern-Stürmers Mario Mandzukic gewann der Meister (20 Punkte) am Sonntagabend mit 1:0 beim FC Getafe.

Barcelona wurde derweil nach einem Ligastart ohne Niederlage und Gegentor jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und verlor zudem Andres Iniesta wegen einer Muskelverletzung im Unterschenkel. Die Abwehr um den langsamen Gerard Pique bewies, dass sie, wie schon beim 2:3 bei Paris in der Champions League, starken Sturmreihen nicht gewachsen ist. Dass Schlussmann Claudio Bravo, der in der Liga stets den Vorzug vor dem Deutschen Marc-André ter Stegen erhält, bisher in 754 Minuten kein Tor kassiert hatte, war auch dem Glück zu verdanken.

Luis Suarez feierte nach seiner Beißattacke auf den Italiener Giorgio Chiellini bei der WM in Brasilien und einer viermonatigen Sperre sein Liga-Debüt, konnte aber kaum Akzente setzen. Messi war nicht besser und vergab das mögliche 2:0 (24.). Nach dem Abpfiff verschwand der Argentinier in die Kabine, ohne den Siegern zu gratulieren.

(dpa)
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