Meniskus-OP Real-Star Kaka fällt lange aus

Madrid (RPO). Schock für Real Madrid: Spaniens Rekordmeister muss drei bis vier Monate auf seinen Top-Star Kaka verzichten. Der 28-Jährige unterzog sich am Donnerstag in Antwerpen beim belgischen Spezialisten Marc Martens einer 30-minütigen Operation am Meniskus des linken Knies und fehlt den "Königlichen" in der ersten Phase der neuen Saison, die für den neuen Klub des deutschen Nationalspielers Sami Khedira am 28. August mit dem Spiel bei Real Mallorca beginnt.

WM 2010: Rudelbildung - Kaka fliegt vom Platz
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"Kaka wurde im Hospital AZ Monica erfolgreich operiert", teilte der Klub am Donnerstag auf seiner Website mit. Kaka hatte bereits kurz nach der Ankunft im Trainingslager von Los Angeles am 29. Juli bei einer Untersuchung über Schmerzen im linken Knie geklagt. Die Klub-Ärzte vermuteten sofort einen Meniskusschaden, den sich der 65-Millionen-Euro-Star bei der WM-Endrunde in Südafrika zugezogen haben soll. Der 28-Jährige flog Mittwoch zurück nach Europa, am Donnerstag Morgen traf er in Antwerpen ein.

Bereits 2008 wurde Kaka wegen Meniskusproblemen und einer Sehnenentzündung im linken Knie operiert. Damals hatte der Arzt der brasilianischen Nationalelf, Jose Luis Runco, den Eingriff vorgenommen.

Mourinho reagiert gelassen

Der neue Real-Trainer Jose Mourinho hatte mit Blick auf die drohende Operation gelassen reagiert: "Damit er glücklich ist, wollen wir, dass er zu 100 Prozent fit ist. Falls er eine zeitlang ausfällt, wäre das kein Drama. Uns stehen andere Spieler zur Verfügung und fertig." Zu den neuen Spielern gehört auch der Ex-Stuttgarter Khedira, der in der vergangenen Woche für geschätzte 14 Millionen Euro zu Real gewechselt war.

Nach dem längeren Ausfall von Kaka bekommen die Spekulationen um raschen Ersatz auf der Spielmacher-Position neue Nahrung. Der deutsche Nationalspieler Mesut Özil dürfte dabei eine Rolle spielen. Im aktuellen Kader stehen in dem Niederländer Raphael van der Vaart und Neuzugang Sergio Canales von Racing Santander nur zwei Spieler als Ersatz für die Rolle des Regisseurs bereit.

Eigentlich sollte sich zur neuen Saison für Kaka wieder alles zum Guten wenden. Nach einer enttäuschenden ersten Spielzeit bei Real und einer ebenfalls unglücklichen WM in Südafrika mit dem Viertelfinal-Aus gegen die Niederlande (1:2) wollte Brasiliens Vorzeige-Profi allen Zweiflern beweisen, dass er die Rekordablösesumme wert ist.

Seuchen-Spielzeit setzt sich fort

In der vergangenen Spielzeit lief es für Ricardo Izecson dos Santos Leite alles andere als rund. Eine Schambein-Verletzung erwies sich als hartnäckig, Kaka fand nur schwer zu seinem Rhythmus. Bei der WM setzte sich das Dilemma fort. Erst sah Kaka im Gruppenspiel gegen die Elfenbeinküste (3:1) die Gelb-Rote Karte, dann folgte das frühe Aus gegen den späteren Vize-Weltmeister Niederlande. Trainer Dunga musste im Anschluss seinen Hut nehmen.

Deutlich erfolgreicher lief es für Kaka zuvor in seiner Zeit beim italienischen Top-Klub AC Mailand. Mit Milan gewann der Mittelfeldspieler die Meisterschaft, die Champions League und die Klub-WM. Schließlich tauften ihn die Fans "Il Principe". Doch nach einer finanziellen Schieflage des Klubs wurde der Prinz im Sommer 2009 für die Rekordsumme von 65 Millionen Euro zu Real Madrid transferiert.

Ohne Kaka gewannen die Königlichen am Mittwoch in San Francisco einen Test gegen den mexikanischen Club America durch das Siegtor von Stürmerstar Cristiano Ronaldo mit 3:2. Khedira wurde von Trainer Mourinho erwartungsgemäß noch nicht eingesetzt.

(SID/bto)
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