Mutmaßliche Geldwäsche Spaniens Ex-Nationalspieler Caminero droht Haftstrafe

Madrid · Dem früheren spanischen Fußball-Nationalspieler José Luis Pérez Caminero droht im Herbst eine Verurteilung wegen Geldwäsche und eine lange Haftstrafe. Die Staatsanwaltschaft habe für den 50-Jährigen einen vierjährigen Freiheitsentzug und auch eine Geldstrafe von vier Millionen Euro gefordert.

Spanien: Ex-Nationalspieler José Luis Pérez Caminero droht Haftstrafe
Foto: dpa

Das berichteten die Zeitung "AS" und andere Medien am Mittwoch unter Berufung auf Justizkreise.
Der Prozess vor dem Madrider Landgericht gegen Caminero und 14 weitere Personen werde nach jahrelanger Verzögerung am 22. Oktober beginnen und acht Tage dauern, hieß es.

Caminero wird der Geldwäsche aus Drogengeschäften beschuldigt. Der Fall zieht sich schon seit fast einem Jahrzehnt hin. Bei der Verhaftung des ehemaligen Mittelfeldspielers von Real Valladolid und Atlético Madrid hatte die Polizei im Juni 2009 knapp 60 000 Euro sichergestellt. Bei Razzien in Madrid, Valladolid, Sevilla und Barcelona wurden anschließend 31 Menschen festgenommen, sowie sieben Luxusautos, 570 Kilo Kokain und zwei Millionen Euro sichergestellt.

Im Verhör hatte Caminero 2009 ausgesagt, er sei unschuldig. Er habe nicht gewusst, woher das Geld stamme, das ihm Bekannte gegeben hätten, um "es zu tauschen". Laut Medien hat die Polizei aber auch durch das Abhören von Telefongesprächen Beweise gegen Caminero gesammelt.

Insgesamt wurden nach Angaben der Polizei drei Drogenhändler- und Geldwäscherbanden ausgehoben. Die Drogen waren aus Kolumbien und Mexiko nach Spanien geschmuggelt worden.

Zwischen 1993 bestritt Caminero für Spanien 21 Länderspiele und erzielte dabei acht Tore. Er nahm an der WM 1994 in den USA und der von Deutschland gewonnen Euro 1996 in England teil. Der Mann, der bis Sommer 2017 Sportdirektor von Atlético Madrid war und seitdem Teamkoordinator ist, ist unter Auflagen auf freiem Fuß.

(dpa)
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