Trainerwechsel bei Real Madrid Kroos bedankt sich bei entlassenem Ancelotti

Berlin · Toni Kroos könnte in der kommenden Saison bei Real Madrid von Rafael Benítez trainiert werden. Laut dem Berater des beurlaubten Carlo Ancelotti steht der Deal zu 99 Prozent fest.

Real-Spieler werfen Trainer Ancelotti in die Luft
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Carlo Ancelotti verabschiedete sich mit Größe, seine Spieler verneigten sich ein letztes Mal. "Gracias Mister", schrieb Mittelfeldspieler Toni Kroos bei Twitter. Es sei eine Freude gewesen, mit Ancelotti zu arbeiten und er wünsche ihm alles Gute für die Zukunft. "Danke für alles", schrieb auch James Rodriguez, der wie Kroos vor einem Jahr zu Real gewechselt war: "Ich habe in kurzer Zeit viel von Dir gelernt."

Alle Plädoyers auch schon vorher halfen nichts, Real trennte sich vorzeitig von Ancelotti. Nach zwei von geplanten und vertraglich im Sommer 2013 vereinbarten drei Jahren ist für den Italiener Schluss bei Real. Der 55-Jährige nahm die Entscheidung der Vereinsführung professionell auf. "Ich möchte diese zwei fantastischen Jahre bei Real Madrid in Erinnerung behalten. Danke an den Verein, die Fans und meine Spieler", schrieb Ancelotti bei Twitter und Facebook.

Als Topanwärter auf den Posten gilt Rafael Benítez, in Madrid geboren und derzeit noch Trainer des SSC Neapel. Laut Ancelottis Berater Ernesto Bronzetti ist die Sache so gut wie sicher. "Zu 99 Prozent wird Benitez neuer Trainer bei Real", sagte er laut dem italienischen Sender Rai Sport. Auch Jürgen Klopp wurde bereits von Medien gehandelt, bei einer Umfrage der Zeitung "Marca" hatten sich sogar 44 Prozent für den Noch-Trainer von Borussia Dortmund ausgesprochen.

Die Anforderungen an den künftigen Coach sind klar: Titel, Titel, Titel. "Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass jetzt der Moment gekommen ist, neue Impulse zu geben", sagte Real-Präsident Florentino Pérez am Montagabend auf der Pressekonferenz, auf der das Ende der Ancelotti-Amtszeit bekanntgegeben worden war. Wenn von Vereinsmitgliedern und auch Spielern nicht gewollt, so kam sie doch erwartet.

Kritik an der Entscheidung, die Zusammenarbeit nach einer Saison ohne großen Titel zu beenden, ließ auch nicht lange auf sich warten. Reals Politik sei "völlig verrückt", urteilte der ehemalige englische Nationalspieler Gary Lineker. Ancelotti ist schon der neunte Trainer, von dem sich der allmächtige Real-Chef Pérez in den bisherigen zwölf Amtsjahren trennte.

Auch Verdienste in der jüngsten Vergangenheit nutzten da nichts. Immerhin hatte Real 2014 im ersten Amtsjahr von Ancelotti die Champions League gewonnen. "Ancelotti hat mit dem Gewinn des zehnten Europacups einen Platz in der Geschichte von Real eingenommen", meinte Pérez über seinen "persönlichen Freund". Doch Real stelle "immer die allerhöchsten Ansprüche". Ancelotti selbst wird nun vermutlich erstmal ein Jahr Pause machen.

(dpa)
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