Fußball in Spanien Zinedine Zidane wird Trainer bei Real Madrid – Pressestimmen
Zinedine Zidane übernimmt das Traineramt bei Real Madrid. Wir haben die Pressestimmen gesammelt.
AS (Spanien): "Der neue König von Madrid?"
Sport (Spanien): "Benitez ist raus, Zidane an der Macht."
Mundo Deportivo (Spanien): "Das letzte Puzzleteil Zidane. Der französische Trainer hat bei seiner grotesken Präsentation versprochen, 'etwas' zu gewinnen."
L'Equipe (Frankreich): "Royal (Königlich). Der beste französische Fußballspieler der Geschichte führt den prestigeträchtigsten Fußballklub der Welt."
La Gazzetta dello Sport (Italien): "Real Zizou - Aber ist er der Aufgabe auch gewachsen?"
Telegraph (England): "Zidane übernimmt den schwerstmöglichen Job."
Marca (Spanien): "La SoluZZion" (Die Lösung)
11Freunde: "Schüler seiner selbst – Zinedine Zidane betritt zehn Jahre nach seinem Karriereende wieder die große Fußballbühne. Sein Gesamtwerk als Spieler erscheint immer noch eindrucksvoll. So erreichte Zidane alles, wovon ein Fußballer träumt: dreimal Weltfußballer des Jahres, Landesmeister in Spanien und Italien, Champions-League-Sieger, Europa- und Weltmeister. In einer UEFA-Umfrage wurde er 2004 zum 'besten Spieler der vergangenen 50 Jahre' gewählt und in seiner Heimat mehrere Jahre hintereinander zum 'beliebtesten Franzosen'. Dann kam Materazzi. Das Endspiel von Berlin. Auch diese unschöne Szene wird zu seinem Erbe gehören. Anfangs, in der Schockstarre, schien es so, als würde sie seine ganze Karriere überschatten. Mittlerweile haben sich die Dinge wieder zurechtgerückt. Man kann nun in der Rückschau sagen: Ausraster gehörten immer zur Karriere des Genies Zidane, groteske, hässliche Fouls, die zur schönen Klarheit seines Spiels nicht passten. Das Kabinenputzen und Dienen, nicht wenige Rote Karten auch, haben den cholerischen Zug dieses Mannes nie vollends unterdrücken können. Die kalte, harte Wut war, wenn man so will, Zidanes weiche Stelle, sein menschlicher Makel."
Sport1: "Reals Gratwanderung mit Zidane - Zidane und Real - was zu seiner aktiven Zeit als perfekte Symbiose gefeiert wurde, soll nun auf anderer Ebene fortgesetzt werden. Und auf den ersten Blick spricht auch wenig gegen eine erneute Erfolgsgeschichte: Zidane, die charismatische Ikone, der man das geballte Fußballwissen schon als Spieler abgenommen hatte, passt perfekt ins Profil des majestätischen Klubs aus der spanischen Hauptstadt. Als Trainer ist der 43-Jährige noch ein Novize, er fing erst vor eineinhalb Jahren als Coach bei Real Madrid Castilla, der zweiten Mannschaft der "Königlichen", an. Unter Carlo Ancelotti sammelte er zudem in der Saison 2013/14 Erfahrungen als Co-Trainer. Doch reicht das, um das Star-Ensemble um Cristiano Ronaldo und Co. wieder auf Erfolgskurs zu bringen? Bekannt ist, dass Zidane den Portugiesen bereits mehrfach in den höchsten Tönen lobte ("Er ist der Beste") und mit ihm und den anderen Stars keinerlei Probleme haben dürfte - im Gegensatz zu Benitez, der wohl auch über sein unterkühltes Verhältnis zu "CR7" stolperte."
kicker: "Real setzt Benitez vor die Tür - Zidane übernimmt! Das Fass ist übergelaufen: Real Madrid hat mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit Coach Rafael Benitez beendet, das gab der Verein am Montagabend bekannt. Seit der Amtsübernahme im Sommer stand sein Engagement unter keinem guten Stern, das 2:2 in Valencia am Sonntagabend war zu viel für Präsident Florentino Perez. Nun ruht die Hoffnung auf Real-Ikone Zinedine Zidane, der sich in seiner neuen Position aber erst noch beweisen muss - direkt auf der größtmöglichen Bühne."
Sport-Bild: "Zidane könnte der nächste Pep werden - Real Madrid hat Trainer Rafael Benitez entlassen. Den „dicken Kellner“, wie der 55-Jährige zu seiner Zeit in England von gegnerischen Fans betitelt wurde, servierte Real-Boss Florentino Perez am Montagabend ab. Nach nur sieben Monaten im Amt. Das (schnelle) Benitez-Aus kommt nicht überraschend. Benitez, zwar gebürtiger Madrilene, ist ein fußballerisch eher italienisch denkender Spanier. Kein Mann für Spektakel auf dem Spielfeld oder Glamour abseits des Platzes. Kein Trainer also, dem man unter Präsident Perez eine langfristig erfolgreiche Ära zugetraut hätte. Anders als seinem Nachfolger. Und das, obwohl er noch nie zuvor als Chefcoach für eine Profi-Mannschaft verantwortlich war. Allein seine Vita als Spieler lässt aber keine Zweifel zu. Zinedine Zidane – Weltstar des Fußballs, Real-Legende, französische Lichtgestalt."
Neue Zürcher Zeitung (Schweiz): "Die Lichtgestalt lässt Real hoffen - Rafael Benitez galt in Madrid von Beginn an als Missverständnis. Nach nur 215 Tagen muss er Zinédine Zidane weichen. Dass der als Trainer noch weitgehend unerfahren ist, kümmert niemanden. Nun trägt die Hoffnung Zinedine Zidane, jener Spieler, der Ästhetik und Erfolg wie kaum ein anderer verbindet, der jemals das Dress Reals getragen hat. Spätestens seit dem spektakulären Siegtreffer im Champions-League-Final 2002 gegen Bayer Leverkusen ist der Franzose in Madrid eine Lichtgestalt. In verschiedenen Funktionen diente er Real nach dem Karriereende 2006, zuletzt als Trainer des drittklassigen Reserveteams Castilla. Die fehlende Erfahrung im Metier mag ein Handicap für Zidane sein. Seinen Kommentaren über Benitez konnte man leicht entnehmen, dass er die Cheftrainer-Rolle lieber später übernommen hätte. Allerdings liess der dreifache Weltfussballer keinen Zweifel daran, die Herausforderung anzunehmen. Glücklich über den Wechsel dürften auch die Topspieler um Cristiano Ronaldo und Karim Benzema sein. In der herausragenden Saison 2013/14, die im Gewinn der Champions League gipfelte, genossen sie die Zusammenarbeit mit Ancelottis damaligem Assistenten Zidane. Man fühlte sich auf gleicher Höhe und liess sich Ratschläge gefallen. Das war bei Benitez nicht der Fall; seine pädagogische Art wurde belächelt, abschätzige Bemerkungen machten die Runde."
Spox: "Real Madrid entlässt Benitez - Rafael Benitez ist nach nur 216 Tagen als Chefcoach bei Real Madrid bereits Geschichte, nun soll die französische Legende und Real-Ikone Zinedine Zidane die Königlichen wieder erstrahlen lassen. Der Welt- und Europameister wird am Dienstag erstmals auf dem Trainingsgelände Ciudad Real Madrid bei einer Übungseinheit von Weltmeister Toni Kroos und Weltfußballer Cristiano Ronaldo das Kommando führen. Dies bestätigte Real-Boss Florentino Pérez nach einer Krisensitzung am Montagabend."
Goal: "Langweilig und unbeliebt: Benitez musste bei Real scheitern – Nach dem 0:4 im Clasico stand der Coach bei Real auf der Abschussliste. Nun hat seine Amtszeit nach Langeweile-Fußball und internen Krisen ein schnelles Ende gefunden. 42 Tage. So lange hielt Rafa Benitez bei Real Madrid noch als Trainer durch, nachdem Präsident Florentino Perez öffentlich seine "volle Unterstützung" für den 55-Jährigen verkündet hatte. Die Ansage des Klubbosses war durch die peinliche 0:4-Niederlage im Clasico am 21. November nötig geworden. Die halbherzige Unterstützung war nur die Aussetzung des Vollzugs eines bereits getroffenen Urteils. Jose Mourinho hielt noch vier Monate durch, nachdem er von Perez angezählt worden war. Carlo Ancelotti musste nach einem ähnlichen Vertrauensbeweis noch zwei Monate warten, bevor er seine Koffer packen konnte. Und Rafa Benitez darf nur sechs Wochen nach den Beteuerungen des Madrider Präsidenten gehen. Ehrlich gesagt musste Benitez bei Real scheitern. Der ehemalige Jugend-Trainer der Königlichen hatte seit 2004 keinen Liga-Titel mehr geholt, als er sich mit Valencia überraschend in der Primera Division durchsetzte. Seit dem Triumph 2005 in der Champions League mit Liverpool hat er keine große Trophäe mehr gewonnen. Und er stand noch nie für aufregenden Fußball oder für das Schaffen eines echten Wir-Gefühls mit seinen Mannschaften."
Bild: "Auf dem Rasen wurde er zur Klublegende, nun soll Zinedine Zidane die Königlichen als Trainer wieder erstrahlen lassen: Die Fußball-Ikone übernimmt sofort das Ruder beim kriselnden spanischen Topklub Real Madrid und folgt damit auf den glücklosen Rafael Benitez – der Spanier muss nach nur 216 Tagen als Chefcoach wieder gehen. Das bestätigte Real-Boss Florentino Perez nach einer Krisensitzung am Montag."