Chaos in Lissabon Sporting-Präsident suspendiert 19 Spieler

Lissabon · Nach der 0:2-Niederlage in der Europa League bei Atletico herrscht beim früheren portugiesischen Meister Sporting Lissabon Chaos. In einem mittlerweile wieder gelöschten Facebook-Post vom Freitagabend teilte Präsident Bruno de Carvalho mit, 19 Spieler des Teams zu suspendieren.

 Sporting Lissabon verlor das Viertelfinal-Hinspiel in der UEFA Europa League bei Atletico Madrid mit 0:2.

Sporting Lissabon verlor das Viertelfinal-Hinspiel in der UEFA Europa League bei Atletico Madrid mit 0:2.

Foto: afp

Vorausgegangen war der Ärger des Präsidenten über die seiner Meinung nach schwache Leistung seiner Mannschaft bei der Niederlage am Donnerstagabend in Madrid, die er anschließend auf seinem Facebook-Account kritisierte. "Solche schlimmen Fehler von international erfahrenen Spielern zu sehen, vergrößert unser Leiden", schrieb er dort.

Die Mannschaft reagierte daraufhin ebenfalls mit einem öffentlichen Statement. "Im Namen des Teams drücken wir unsere Abscheu gegenüber den öffentlichen Aussagen unseres Präsidenten nach dem gestrigen Spiel aus, in dem wir nicht das gewünschte Resultat erreicht haben", hieß es in der Erklärung, die 19 Spielern auf ihren Kanälen in den sozialen Medien veröffentlichten. Eben diese Spieler, darunter Stars wie Torwart Rui Patricio, Kapitän William Carvalho und Fabio Coentrao, soll der Präsident nun suspendiert haben.

Ohne diese 19 Spieler stünden Trainer Jorge Jesus für die Ligapartie gegen Pacos Ferreira am Sonntagabend nur noch sechs Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft zur Verfügung. Der ehemalige Wolfsburger Bas Dost, der keinen offiziellen Facebook- oder Instagram-Account besitzt, wäre der einzige verbliebene Stammspieler.

Nach Informationen der Zeitung "A Bola" steht Trainer Jesus hinter seinen Spielern. Der 63-Jährige habe keine Absicht, gegen Pacos mit einem B-Team anzutreten. Sollte dies dennoch der Fall sein, ziehe er in Betracht, bei der Vereinsführung um seine sofortige Entlassung zu bitten.

In der vergangenen Woche hatte bereits der Präsident des griechischen Rekordmeisters Olympiakos Piräus zu einer ähnlich drastischen Maßnahme gegriffen. Evangelos Marinakis hatte die Mannschaft um Ex-Nationalspieler Marko Marin wegen mangelnden Erfolgs bis zum Ende der Saison beurlaubt und eine Strafe von 400.000 Euro verhängt.

(sid)
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