Brasilianischer Ex-Kapitän Thiago Silva nach Entmachtung sauer auf Dunga und Neymar

Wien · Reizklima in der Selecao: Nach seiner Verbannung auf die Reservebank und der Entmachtung als Spielführer hat Brasiliens Ex-Kapitän Thiago Silva seinem Ärger vor dem Duell am Dienstag in Wien gegen Österreich Luft gemacht und kritische Worte an Nationaltrainer Dunga und Superstar Neymar gerichtet. "Zu sagen, dass ich glücklich bin, wäre eine Lüge. Es ist ein trauriger Moment, aber auch Teil des Fußballs", sagte der Innenverteidiger von Paris St. Germain.

Thiago Silva nach Entmachtung sauer auf Carlos Dunga und Neymar
Foto: dpa, jae mr

"Es ist so, als hätte man dir etwas genommen, was dir gehörte", betonte der 30-Jährige, der bis heute auf eine Erklärung von Dunga und dem Trainerstab für Zurückstufung wartet. Auch von Neymar, der die Kapitänsbinde nach der WM übernommen hat, zeigte sich der Vertrauensmann von Dungas Vorgänger Luiz Felipe Scolari enttäuscht. "Er ist noch nicht auf mich zugekommen, um mit mir darüber zu sprechen", reklamierte Silva.

Im Team hat der WM-Kapitän, der bei den ersten Länderspielen unter Dunga verletzungsbedingt fehlte, seinen Stammplatz an Miranda verloren. Seinen Frust würde er nur mit wenigen Selecao-Kollegen teilen. "Aber deren Namen nenne ich nicht, damit es für sie keine negativen Konsequenzen hat", äußerte der WM-Star.

Für Dunga, der sportlich mit fünf Siegen in fünf Spielen erfolgreich seine zweite Amtszeit auf dem Selecao-Trainerstuhl begonnen hat, ist es bereits der zweite interne Problemfall. Im September schickte der Weltmeister-Kapitän von 1994 Maicon auf der USA-Reise vorzeitig nach Hause, nachdem der Rechtsverteidiger von Italiens Topklub AS Rom zu spät nach einem freien Tag zur Mannschaft zurückgekehrt war.

(sid)
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