Verdacht auf Spielmanipulation Fünf Festnahmen wegen illegaler Fußballwetten

Den Haag · Im Kampf gegen Spielmanipulation im Fußball hat der niederländische Steuerfahndung FIOD fünf Personen festgenommen. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Den Haag mit.

Die jüngsten Wettskandale im Weltfußball
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Foto: dpa, Franz-Peter Tschauner

Den Tipp für die Aktion haben die niederländischen Behörden aus Deutschland erhalten. Das berichten die Tageszeitungen AD und De Telegraaf.

Als Drahtzieher wird ein 40 Jahre alter Niederländer angesehen, der in Zypern wohnt und sich zeitweise in Den Haag aufhielt. Als weitere Hauptverdächtige gelten ein 34 Jahre alter Mann aus Rijswijk und ein 40-jähriger Mann aus Hilversum.

Der auf Zypern wohnende Niederländer soll 2008 und 2009 an Spielabsprachen, unter anderem auch in den Niederlanden, beteiligt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft konnte noch nicht sagen, um welche Spiele es sich handelt. Die drei Männer werden verdächtigt, einer kriminellen Organisation anzugehören, die in den Niederlanden im großen Stil berufsmäßig Wetten anbietet.

Die anderen Festgenommenen sollen "Agenten" sei, die Dritten Wetten anboten. Bezahlt wurde mit Bargeld, auch die Gewinne, die über Geldwäsche zu legalem Geld gemacht wurden.

In den Niederlanden haben Anbieter von Wetten und Glücksspielen eine Lizenz nötig, die diese Gruppe nicht hatte. Außerdem haben die Verdächtigten für die in Bargeld ausgezahlten Gewinne keine Glücksspielsteuer gezahlt.

Vor einiger Zeit hatten die Niederlande den in den Jahren 2008 und 2009 der Spielmanipulation verdächtigen Paul Rooij an Deutschland ausgeliefert. Rooij streitet die Vorwürfe ab. Die niederländischen Behörden haben Hausdurchsuchungen in vier Wohnungen, zwei in Rijswijk, je eine in Den Haag und Hilversum sowie in einem Betriebsgebäude in Den Haag durchgeführt. Dabei wurden neben Bürounterlagen, etwa 100.000 Euro Bargeld, Autos und Luxusgüter, unter anderem Rolexuhren, beschlagnahmt.

Auf niederländischer Bitte wurde auch ein Wohnhaus auf Zypern durchsucht. Auch in Curacao, Deutschland, Österreich und England fanden Hausdurchsuchungen statt.

(sid)
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