Vereinstreue Diese Spieler wurden zu Ikonen ihrer Klubs
Immer wieder prägen Spieler manchmal über Jahrzehnte ihre Fußball-Klubs. Am Samstag bestritt Steven Gerrard sein letztes Heimspiel für den FC Liverpool an der Anfield Road. Wir haben einige Klub-Ikonen für Sie aufgelistet.
Steven Gerrard (FC Liverpool): Die Ikone Liverpools verlässt am Saisonende den Verein. Über 700 Spiele, über 180 Tore - Höhepunkt: Champions-League-Sieg 2005. 17 Jahre in der Profimannschaft, 13 davon als Kapitän. Mehr "Red" kann man nicht sein. Der einzige Makel: Nie wurde Gerrard englischer Meister.
Javier Zanetti (Inter Mailand): Inter ohne Zanetti - ebensowenig vorstellbar wie Liverpool ohne Gerrard. Seit 1995 trug der Argentinier das blau-schwarze Trikot der Mailänder - immer mit der gleichen Frisur wie Spötter witzelten. Ende der vergangenen Saison beendete er seine Karriere.
Josef Dieter "Sepp" Maier (Bayern München): "Die Katze von Anzing" absolvierte über 700 Pflichtspiele für die Bayern – noch heute Rekord. Von 1962 bis 1979 hütete er das Tor des heutigen Rekordmeisters. Ein selbst verschuldeter Autounfall zwang Maier nach dem gescheiterten Versuch einer Rückkehr, seine Karriere zu beenden. In 14 Jahren als Bundesligaspieler beim FC Bayern fehlte er an nur drei Spieltagen der Saison 1965/66. Seine 442 in Serie absolvierten Spiele (von insgesamt 473) bedeuten bis heute Bundesligarekord.
Paolo Maldini (AC Mailand): Sage und schreibe 25 Jahre spielte Maldini mit Milan in der Serie A - bis heute ist der Abwehrspieler der Akteur mit den meisten Einsätzen (647) in der höchsten italienischen Liga. Einer der besten Abwehrspieler der Geschichte. Flog nur einmal vom Platz – in einem Freundschaftsspiel.
Pele (FC Santos): Bis auf seinen Abstecher zur Showtruppe von Cosmos New York blieb der vielleicht beste Fußballer der Geschichte dem FC Santos treu. 666 Pflichtspiele, 646 Tore - von 1956 bis 1974 war er dem Klub aus Sao Paulo treu. Mit Freundschaftsspielen weit über 1000 Treffer für Santos.
Iker Casillas (Real Madrid): "San Iker" - der "heilige Iker" spielt seit 1989 für die Königlichen. Zuerst in der Jugend, ab 1999 für die Profis. Mit Spanien Welt- und Europameister, fünfmal in Folge Welttorhüter des Jahres. Ein Denkmal - das allerdings nach einigen Patzern zuletzt bröckelte.
Karl-Heinz (Charly) Körbel (Eintracht Frankfurt): Der deutsche Prototyp des "one-club-players". 602 Bundesliga-Spiele für Eintracht Frankfurt, immer noch Rekord. 19 Jahre (1972 bis 1991) in Diensten der Hessen. Nie deutscher Meister, dafür UEFA-Pokalsieger und viermal DFB-Pokalsieger.
Rogerio Ceni (FC Sao Paulo): Der Torwart spielt seit 22 Jahren für seinen Verein. Brach im Oktober Giggs' Rekord von 589 Siegen mit ein und demselben Verein. Doch Ceni, als Ersatztorwart 2002 mit Brasilien Weltmeister, kann noch mehr als Bälle halten. Mit mehr als 120 Toren ist der Elfmeter- und Freistoßschütze auch in der Offensive äußerst treffsicher.
Ryan Giggs (Manchester United): 13 englische Meisterschaften, 2 Champions-League-Siege - dazu auch nochmal Kurzzeit-Teammanager. Der Waliser hat bei Manchester United alles erlebt. Von 1991 bis 2014 spielte der Waliser beim englischen Rekordmeister. Mittlerweile Co-Trainer bei United.
Franco Baresi (AC Mailand): Der neben Franz Beckenbauer wohl beste Libero der Geschichte spielte mehr als 20 Jahre für Milan. Und nur für Milan. 532 Pflichtspiele, sechsmal Meister, dreimal Europapokalsieger der Landesmeister. Seine Nummer sechs wird nicht mehr vergeben. Vereinstreue liegt den Baresis im Blut: Sein Bruder Giuseppe spielte 15 Jahre für den Lokalrivalen Inter.
Paul Scholes (Manchester United): Mit 19 Jahren gab er sein Debüt für Manchester United. Und 20 Jahre lang warPaul Scholes aus der Stammformation von "ManU" nicht mehr wegzudenken. Der Engländer machte 499 Spiele in der Premier League, holte 1999 und 2008 die Champions League und den Weltpokal und wurde sensationelle neun Mal englischer Meister.
Gianluigi Buffon (Juventus Turin): Die Älteren werden sich erinnern: Bis 2001 spielte Gianluigi Buffon beim AC Parma und gewann 1999 sogar den Uefa-Pokal. Dennoch ist der Torhüter einer der treuesten Fußball-Profis der Welt, ging nach dem Zwangsabstieg 2006 als Weltmeister mit Juventus Turin in die zweite italienische Liga.
Francesco Totti (AS Rom): Dass Italiener ihr zuhause nicht gerne verlassen, ist bekannt. Francesco Totti, Offensivspieler des AS Rom, macht sogar keinen Hehl daraus, dass er noch immer ein inniges Verhältnis zu seiner "Mamma" hat. Auch darum verließ er den Hauptstadt-Klub seit 1989 nicht, hat mittlerweile als "Il Capitano" Kultstatus erreicht – und das obwohl er in seiner Karriere nur ein einziges Mal italienischer Meister wurde.
Carles Puyol (FC Barcelona): Seit seinem elften Lebensjahr spielte Carles Puyol für den FC Barcelona. Und das aus gutem Grund: Denn würde es eine katalanische Nationalmannschaft geben, würde der Verteidiger auch für die Region rund um Barcelona spielen, so sehr ist er Katalane. 2014 beendete er seine Karriere – natürlich bei "Barca".
Gerd Müller (Bayern München): "Der Bomber der Nation" gewann in seiner Karriere alle wichtigen nationalen und internationalen Titel. Er war Weltmeister, Europameister (bei beiden Wettbewerben wurde er auch Torschützenkönig), Deutscher Meister und DFB-Pokal-Sieger, außerdem hat er den Europapokal der Landesmeister sowie den der Pokalsieger gewonnen. Von 1965 bis 1979 war er ausschließlich für die Bayern aktiv, seine Karriere ließ er in den USA bei den Fort Lauderdale Strikers ausklingen.
John Terry (FC Chelsea): Der gebürtige Londoner wird wohl nie mehr für einen anderen Verein spielen wollen als den FC Chelsea. Schon mit 14 Jahren gehörte John Terry zum dem Klub, dessen Kapitän er mit 21 Jahren zum ersten Mal war.
Alessandro del Piero (Juventus Turin): Dass Alessandro del Piero bis zu seinem 19. Lebensjahr bei Calcio Padova spielte, weiß keiner. Dass er seit 1993 für Juventus Turin spielte, weiß jeder. 208 Tore schoss der offensive Mittelfeldspieler, gewann 1996 mit "Juve" die Champions League und wollte Turin auch nicht verlassen, als es 2006 in die Serie B strafversetzt wurde. Wenige Monate zuvor brach er den Torrekord des Vereins, mit dem er drei Champions-League-Finals verlor, und schwor ihm ewige Treue. Das Versprechen konnte er nicht ganz halten: Sein Karrierende feierte er in der australischen Liga.
Jamie Carragher (FC Liverpool): Er war 14 Jahre alt, als er sich entschloss, für den FC Liverpool zu spielen. Das war 1992 und bis zum Karriereende 2013 blieb Jamie Carragher bei den "Reds". An der Anfield Road hat er fast alles gewonnen, was ein Fußballer erreichen kann (Champions-League-Sieger, Uefa-Pokal-Sieger, FA-Cup-Sieger, Ligapokal-Sieger). Nur ein Titel war ihm nie vergönnt: die nationale Meisterschaft.
Gary Neville (Manchester United): Er gehörte zur goldenen Generation bei Manchester United: Und im Gegensatz zu David Beckham und Nicky Butt sowie sein Bruder Phil, die "ManU" alle irgendwann verlasse haben, blieb Gary Neville bei einer der besten Klub-Mannschaften der Welt. Der Erfolg gab dem Rechtsvertdidiger recht: Zweimal Champions-League- und Weltpokalsieger, achtmal englischer Meister, dreimal englischer Pokalsieger und zweimal Ligapokalsieger. Bis 2013 spielte er in Manchester.
Hans-Hubert "Berti" Vogts (Borussia Mönchengladbach): Der "Terrier" spielte 14 Jahre für die "Fohlen". 419-mal war der in Büttgen geborene Vogts in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach aktiv. Kein anderer Spieler war in der Bundesliga häufiger für den Klub am Ball. Als Mannschaftskapitän führte er die Borussia 1975 und 1979 jeweils zum Uefa-Pokal-Sieg und war beim Gewinn aller fünf Meisterschaften des Vereins Teil der Mannschaft. Er spielte nie für einen anderen Verein.