DFB-Präsident Niersbach: "Würde Platz in Fifa-Exekutive einnehmen"

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, sich in das Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes Fifa wählen zu lassen.

Wolfgang Niersdbach: Vom Journalisten zum Macher im Weltfußball
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Das ist Wolfgang Niersbach

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Foto: dpa, Arne Dedert

"Wenn die Kollegen aus dem DFB-Präsidium, die Profi- und Amateurvertreter, das auf der Sitzung am Freitag in Weimar möchten, dann denke ich, dass ich zustimmen werde", sagte der 63-Jährige am Montagabend im Audi Star Talk des Pay-TV-Senders Sky.

Nominierungsfrist für die Kandidaten auf einen Platz in der Fifa-Exekutive ist der 24. Januar. Der europäische Verband UEFA wird dann auf seiner Sitzung im März in Wien seine Kandidaten benennen, die sich dann auf dem Fifa-Kongress Ende Mai in Zürich zur Wahl stellen. Bei einer erfolgreichen Kandidatur würde Niersbach seinen Vorgänger als DFB-Präsident, Theo Zwanziger, in der Exekutive ablösen.

Niersbach betonte im Star Talk, dass er sich vor allem der Bedeutung dieses Amtes beugen würde. "Ich reiße mich nicht darum, weil es weitere 30 Tage sind, die man unterwegs ist. Aber es ist immens wichtig, bei aller Kritik, die im Moment über die Fifa verbreitet wird, dass man als deutscher Fußball in diesem Gremium des Weltfußballs vertreten ist", so der DFB-Chef.

Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball (67) hatte Niersbach bereits als geeigneten Kandidaten genannt, im Exko nach der Krise um die WM-Vergabe an Russland 2018 und Katar 2022 einen Umbruch einzuleiten. Der DFB-Präsident selbst sieht derzeit eine "Situation, die uns alle sehr belastet und auch nervt", sagte Niersbach: "Das gebe ich ganz offen zu."

Seit der Vergabe an Katar (2. Dezember 2010) herrsche "diese Unruhe", sagte er: "Man hat ein Gemisch von Vermutungen, Verdachtsmomenten, Beschuldigungen und Spekulationen. Und keiner blickt mehr richtig durch. Man hatte gehofft, durch den Bericht der Ethikkommission für Klarheit zu sorgen. Stattdessen ist neue Unsicherheit entstanden." Das Schlimmste sei, "dass man gar nicht so richtig erkennt, wie das Ganze beendet werden kann. Dass endlich mal klipp und klar gesagt wird, das ist die Entscheidung, die Entscheidung pro Katar 2022 war sauber oder sie war nicht sauber", sagte er.

Zur Motivation des Fifa-Präsidenten Joseph S. Blatter (78), sich gegen den Widerstand aus Europa in die fünfte Amtszeit wählen lassen zu wollen, berichtete Niersbach: "Er hat mir gesagt, dass er von vielen anderen Landesverbänden, von anderen Kontinenten gebeten wurde, weiterzumachen."

(sid)
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