Uefa lässt sich nicht drohen Rummenigge glaubt an Zukunft des Financial Fair Play

Köln · Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des deutschen Rekordmeisters Bayern München, gibt dem Financial Fair Play eine Zukunft.

Diese Vereine wurden von der Uefa gesperrt
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Foto: dpa, Laurent Gillieron

"Das heißt schlicht und ergreifend, nicht mehr auszugeben, als man einnimmt. Die meisten sind auf diesem Weg eingekehrt. Es wird eine gewisse Zeit dauern. Es wird ein verändertes Verhalten der Präsidenten oder sagen wir Oligarchen und Scheichs nötig sein", sagte Rummenigge.

Er sei kein Freund von Sanktionen. Es gebe genug politische Beispiele, wo Sanktionen keine Wirkung gezeigt hätten, so der Bayern-Boss. "Ich bin jemand, der auf Überzeugung setzt. Wir müssen eine Gemeinschaft bilden. Wir sitzen alle in einem Boot und sollten gemeinsam rudern - zum Wohle des Fußballs", appellierte der 59-Jährige.

Die Uefa will durch die Regelung Exzesse auf dem Transfermarkt etwa durch reiche Investoren verhindern und hatte jüngst bereits Vereine wie Paris Saint-Germain bestraft.

Dessen Präsident Nasser Al-Khelaifi äußerte daraufhin Unverständnis über das FFP. "Man kann die Zeichen der Uefa nicht missverstehen", sagte Rummenigge. "Ich glaube nicht, dass sie sich von irgendeinem Präsidenten, egal wo er sitzt, drohen lässt. Sie wird das Thema einfordern, dazu ist sie verpflichtet."

Das FFP basiert auf dem Prinzip, dass ein Verein nicht mehr Geld ausgeben darf als er einnimmt. Bisher scheinen Clubs aber durch juristische Tricks die Vorgaben noch umgehen zu können. "Wenn es Schlupflöcher gibt, die zu groß sind, wird sie die Uefa konsequent schließen und ihnen entgegen treten", meinte Rummenigge.

Für die erfolgreiche Umsetzung des Plans setzt der Vorstandschef des deutschen Rekordmeisters und Vorsitzende der Club-Vereinigung ECA auf Uefa-Präsident Michel Platini. Dieser "will sein Baby groß machen. Und das ist nötig", betonte Rummenigge. 65 Prozent aller Vereine in Europa machten Verluste, sagte er. "Es ist keine gesunde Landschaft."

In seiner Funktion als Vorsitzender der European Club Association (ECA) erinnerte Rummenigge: "Die ECA hatte 2009 eine Sitzung in Manchester mit 150 Vertretern. Alle haben sich für Financial Fairplay ausgesprochen." Niemand brauche zu glauben, seinen eigenen Weg gehen zu können. Die UEFA würde das nicht akzeptieren, ergänzte Rummenigge.

(sid/dpa)
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