1. FSV Mainz 05 Sandro Schwarz wird offenbar neuer Trainer

Beim früheren Jürgen-Klopp-Club FSV Mainz 05 soll nun dessen einstiger Kumpel Sandro Schwarz eine Karriere als Bundesliga-Trainer starten: Der 38-Jährige ist der neue Chefcoach bei den Rheinhessen.

 Sandro Schwarz, bislang Trainer der Mainzer U23.

Sandro Schwarz, bislang Trainer der Mainzer U23.

Foto: dpa, jew fpt nic fpt

Schwarz wird bei Mainz 05 wie erwartet befördert und tritt die Nachfolge des bisherigen Trainers Martin Schmidt an. Der bisherige U23-Coach wird am Mittwoch nach dpa-Informationen beim Fußball-Bundesligisten aus Rheinhessen als Chefcoach vorgestellt. Zuvor hatte auch "bild.de" über die Personalie berichtet. Der Tabellen-15. der abgelaufenen Saison wollte die Beförderung des 38-Jährigen am Montagabend aber noch nicht bestätigen.

Die Mainzer luden stattdessen zu einer Pressekonferenz für Mittwoch (13.00 Uhr) mit Manager Rouven Schröder und dem neuen Trainer in der Opel-Arena ein. Der Club blieb mit der Entscheidung seiner Linie treu, wenn möglich einen Fußballlehrer aus den eigenen Reihen zu befördern. Schmidt und den heutigen Dortmunder Star-Coach Thomas Tuchel hatte Mainz bereits zuvor auf den Chefstuhl gehoben. Außerdem war davor Jürgen Klopp (jetzt FC Liverpool) vom Spieler zum Trainer aufgestiegen.

Schwarz ist zwar mit der zweiten Mannschaft des FSV aus der 3. Liga abgestiegen, genießt aber nicht nur innerhalb des Vereins großes Vertrauen. So hatte Klopp bereits im Februar prophezeit: "Sandro wird der Nächste sein." Die beiden spielten einst zusammen bei den Rheinhessen. Schwarz war dann auch Profi unter dem jungen Trainer Klopp.

Der gebürtige Mainzer trug von 1997 bis 2004 das Trikot des FSV und war später noch für Rot-Weiß Essen und den SV Wehen Wiesbaden aktiv, wo er 2009 seine Trainerkarriere startete. Mit dem 1. FC Eschborn gelang ihm 2012 der Aufstieg in die Regionalliga. Ein Jahr später übernahm der einstige Mittelfeldspieler in Mainz die U19. Beim FSV erlebte Schwarz wie auch Klopp eine intensive Zeit. Er war dabei, als der Club den Aufstieg 2002 und 2003 knapp verpasste. Ein Jahr später aber gehörte er zu jener Mannschaft, die den ersten Aufstieg ins Oberhaus im dritten Anlauf packte.

Die Mainzer hatten sich nach Saisonende von Schmidt getrennt. Der Schweizer hatte die 05er nach einer verkorksten Runde mit einem 4:2-Derby-Sieg am vorletzten Spielzeit gegen Eintracht Frankfurt gerade noch vor der Relegation gerettet. "Wir brauchen einen neuen Impuls. Und für uns ist auch die mittelfristige Planung wichtig. Martin Schmidt hätte seinen Vertrag nach 2018 nicht verlängert", hatte Schröder vergangene Woche das Ende der Zusammenarbeit begründet.

Schmidt war mit der Mannschaft zwar im vergangenen Jahr in die Europa League eingezogen, danach aber im Liga-Alltag abgestürzt. Anfang April hatten Schröder und die Vereinsführung sich noch entgegen der üblichen Gepflogenheiten gegen eine Absetzung Schmidts entschieden und ihm eine Jobgarantie bis zum Saisonende gegeben. Die Zeichen standen dennoch auf Abschied; am Ende trennte man sich "einvernehmlich".

Das Stellenprofil für den neuen Chefcoach beschrieb Schröder so: "Mainz 05 ist ein spannender Verein, der neue Trainer muss zu unserer Philosophie passen. Es muss ein bodenständiger, demütiger Trainer sein, der gern Spieler entwickelt." Nach einer Spielzeit mit 17 Niederlagen (Vereinsrekord), der kniffligsten seit dem Aufstieg 2009, soll Schwarz nun den FSV wieder in ruhigere Gewässer führen.

(dpa)
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