Trainer will Mainz verlassen Leipzig, Schalke, Nationalelf - wohin geht Tuchel?

Mainz · Der Trainer verlässt Mainz trotz laufenden Vertrags nach fünf Jahren. Mit S04 war er sich im Januar praktisch einig.

Thomas Tuchel fehlt auf seiner Abschieds-PK beim FSV Mainz 05
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Thomas Tuchel fehlt auf seiner Abschieds-PK

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Foto: dpa, ts fdt

Mit all seiner Erfahrung und dem Gefühl für Stimmungslagen in Fußball-Deutschland hat Harald Stenger die Diskussion um Thomas Tuchel bereichert. "Wenn Tuchel pausiert, wird er automatisch zum Kandidaten für eine eventuelle Löw-Nachfolge. Ob er will oder nicht", schrieb der frühere Medienchef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gestern Morgen im Kurznachrichtendienst Twitter.

Wenn #Tuchel pausiert, wird er automatisch zum Kandidaten für eine eventuelle #Löw-Nachfolge. Ob er will oder nicht. #dfb

Fest steht, dass Trainer Tuchel den Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05, wo er noch einen Vertrag bis 2015 hatte, nach fünf Jahren verlassen wird und damit sein eigenes Denkmal zerstört. Er spricht von einem "persönlich notwendigen Schritt". "Thomas hat sich mit sehr bewegenden Worten von der Mannschaft verabschiedet", teilte Manager Christian Heidel mit. Die Rheinhessen sind nicht gewillt, den Vertrag mit dem 40-Jährigen ohne weiteres aufzulösen und ihn zu einem anderen Arbeitgeber ziehen zu lassen. Heißt: Sie werden über eine Ablöse verhandeln, wenn ein Klub oder Verband anklopft.

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Die von Stenger ins Spiel gebrachte Variante "Bundestrainer" ist interessant. Dass Löw über die WM hinaus das Amt bekleiden wird, ist — trotz eines bis 2016 reichenden Vertrags — keinesfalls sicher. Falls er Weltmeister wird, könnte er sich zum Rücktritt entscheiden. Falls die Nationalelf aber enttäuscht, wird Löw vom DFB nicht mehr zu halten sein. Und woher soll der Verband dann so schnell einen geeigneten Nachfolger nehmen? Jürgen Klopp, ein denkbarer Anwärter, hat sich fest an Borussia Dortmund gebunden. Tuchel gilt als eine Art "Mini-Kloppo".

Trotz seines Vertrags bei den Rheinhessen hat Tuchel schon im Laufe der an diesem Wochenende beendeten Saison deutlich Interesse an neuen Aufgaben zu erkennen gegeben. Unter anderem verhandelte er im Januar mit Vertretern des FC Schalke 04 und näherte sich einem ab dem 1. Juli gültigen Vertrag. Die Schalker Offiziellen weisen alle Spekulationen um Tuchel als Nachfolger von Jens Keller energisch zurück. Schließlich hat der aktuelle Coach das Team gerade in die Champions League geführt. Doch was wäre, wenn sich die Königsblauen nicht von Ergebnissen leiten ließen und an der langfristigen Idee, auf Tuchel zu setzen Gefallen gefunden haben?

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Das ist Thomas Tuchel

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Foto: AP/Andy Rain

"Thomas hat uns vor geraumer Zeit darum gebeten, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen. Diesem Wunsch haben wir nicht entsprochen", berichtete Manager Heidel. Vor vier Wochen habe Tuchel in einem Gespräch mitgeteilt, dass er in der kommenden Saison keine Mannschaft trainieren möchte und von seinem Posten zurücktreten will.

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Nach Informationen unserer Zeitung stand Tuchel bei Ralf Rangnick, dem Sportdirektor der Red-Bull-Klubs Leipzig und Salzburg, im Wort, dort eine Aufgabe als Trainer zu übernehmen. Es gab schon ein Gespräch zwischen den beiden und Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz. Rangnick versicherte der "Leipziger Volkszeitung" allerdings am Sonntag, dass Tuchel zu keinem seiner Klubs kommt.

(RP)
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