MSV Duisburg Baumann wechselt den Sieg des MSV ein

Duisburg · Mit der Hereinnahme von Tsourakis und Ledgerwood kommt mehr Druck - erst danach fällt das 1:0 gegen Osnabrück.

Nur knapp zehn Minuten versuchte es Karsten Baumann in der zweiten Halbzeit noch mit Patrick Zoundi, dann nahm der Trainer des MSV Duisburg den Burkiner, der als zweite Sturmspitze so überhaupt nicht klarkam, vom Feld und brachte Athanasios Tsourakis. Der kleine Grieche rückte nicht ganz so weit nach vorn, aber das Spiel der Hausherren wurde mit seiner Hereinnahme schneller. Pierre De Wit wechselte von der "Sechs" vor der Abwehr weiter nach vorne, dafür ging Kevin Wolze etwas zurück und Michael Gardawski von der rechten auf die linke Seite. Und als dann Nikolas Ledgerwood für Tanju Öztürk auf die "Sechs" rückte, kam noch mehr Zug in die Partie. Kein Zufall, dass der MSV nun mehr Standardsituationen herausholte und eine davon nutzte: Kapitän Branimir Bajic erzielte per Kopf nach einer Ecke von De Wit den 1:0-Siegtreffer in der Dritten Liga gegen den VfL Osnabrück. "In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt, das kam uns auch gelegen", nannte Wolze das.

Baumann hatte so in seinem vorletzten Liga-Heimspiel in Duisburg den Sieg eingewechselt. Der Trainer, dessen auslaufender Vertrag nicht verlängert wird, erwähnte das nicht, wohltuend wird er es dennoch empfunden haben, dass seine taktischen Umstellungen griffen. "So, wie Osnabrück hier aufgetreten ist in der ersten Halbzeit, haben es nicht viele Mannschaften hier geschafft", lobte Baumann und ergänzte: "Uns fehlten die spielerischen Mittel, uns zu befreien. Wenn Gardawski, Wolze und De Wit nicht 100 Prozent erreichen, wird es schwer."

Doch mit den Umstellungen reichte es zum Sieg im vorletzten Liga-Heimspiel des Trainers. Wolze, der zuletzt immer mal wieder Denkpausen bekommen hatte, bezog zur Situation um den Trainer klar Stellung: "Sicher ist das keine einfache Situation. Wir waren alle perplex, als uns das mitgeteilt wurde. Das durfte uns aber nicht ablenken. Niemand geht auf den Platz und sagt: ,Nächste Saison haben wir einen neuen Trainer, also ist das jetzt egal.'. Dann hätten wir den falschen Beruf. Wenn wir auf den Platz gehen, versuchen wir, das Spiel zu ziehen."

Sein Torwart, Michael Ratajczak, der mit einer Glanzparade kurz vor der Pause den möglichen Rückstand verhindert hatte, meinte zu Baumanns Situation: "Das spielt natürlich auch immer eine Rolle. Es geht für uns darum, zu zeigen, dass wir Kerle sind, indem wir ihm einen vernünftigen und erfolgreichen Abschied bereiten."

Zu einem Nachfolger als Trainer mochte sich Ratajczak nicht äußern, sondern verwies auf Sportdirektor Ivica Grlic: "Ich denke, dass Ivo ein gutes Näschen hat. Er hat unser vollstes Vertrauen. Entscheidend ist, dass wir unsere Leistung auf den Platz bringen, unabhängig davon, wer an der Seitenlinie steht."

Ratajczak gab noch die Marschroute für den Rest der Saison und das Finale im Niederrheinpokal in der heimischen Arena aus: "Wichtig ist, die letzten drei Spiele in der Liga und das Pokalfinale erfolgreich zu bestreiten. Da ist noch genug Brisanz in allen Spielen drin." Das sah Wolze ganz genauso: "Wir müssen uns auf die letzten drei, vier Spiele konzentrieren. Das Ziel in der Liga ist klar Platz vier. Und das Pokalfinale ist ein Highlight. Da wollen wir den Fans was zurückgeben und uns selbst für eine von den Punkten her ordentliche Saison belohnen." Die Partie am 15. Mai wird dann Baumanns Abschiedsspiel in Duisburg.

(RP)
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