MSV Duisburg Büskens und Luginger sind bei den "Zebras" im Gespräch

Duisburg · Karsten Baumann hat in der schwersten Krise des Vereins Verantwortung übernommen, doch er hat beim MSV Duisburg keine Zukunft mehr. Der Fußballlehrer, der den Klub nach dem Zwangsabstieg aus der 2. Bundesliga übernahm, obwohl er mit einer frisch zusammengewürfelten Mannschaft nur elf Tage Zeit zur Vorbereitung auf die 3. Liga hatte, ist gescheitert.

Mike Büskens: Schalke-Ikone, Fußball-Trainer und Euro-Fighter
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Foto: dpa/Ina Fassbender

Kritiker werfen dem 44-Jährigen vor, es gäbe im spielerischen Bereich trotz vorhandener Qualität zu wenig Fortschritt und kaum Konstanz. Die offizielle Zielsetzung des Vereins aber, das neuformierte Team in der 3. Liga zu stabilisieren, ist erfüllt worden.

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Baumann sprach gestern von einer "gut gelaufenen Saison". Doch die Fans träumten vom Aufstieg. Als absehbar war, dass das nicht klappen würde, gab es nach dem 0:2 bei Borussia Dortmund II am 22. September die ersten "Baumann raus"-Rufe. Sie wurden immer lauter. "Seit dem Heimspiel gegen Kiel hatte ich erste Zweifel", sagte Baumann mit Blick auf die Partie am 15. März, als die Fans massiv seinen Rauswurf forderten. Im nächsten Heimspiel gegen Elversberg gab es diese Rufe, als er Patrick Zoundi einwechselte — der traf zwar doppelt, aber die Anfeindungen ärgerten Baumann: "Da war klar, dass es nicht weitergeht, weil ich bei so einer Stimmung keine Grundlage sehe weiterzuarbeiten. Wenn du 1:0 führst und Stürmer für Stürmer einwechselst und dann angefeindet wirst, ist es Zeit, sich Gedanken zu machen."

Das tat auch Sportdirektor Ivica Grlic. Der stellte sich zwar immer vor den Trainer und verurteilte die Anfeindungen, doch er wusste auch, dass sich so keine Zukunft aufbauen lässt. Also zog er die Reißleine. "Ich bin sicher, dass Karsten Baumann weiter für den Verein alles geben wird. Die Gründe der Trennung bleiben intern", sagte Grlic.

Über einen neuen Trainer mochte der Sportdirektor noch nicht sprechen. Namen werden aber gehandelt. Ein Kandidat ist demnach der Ex-Düsseldorfer Mike Büskens. Ein anderer wäre Jürgen Luginger, der derzeit Regionalligist Bayer Leverkusen II betreut. Der 46-Jährige kennt nach drei Jahren beim 1. FC Saarbrücken die 3. Liga - das gehört zum Anforderungsprofil beim MSV.

(ame)
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