MSV Duisburg Kastrati wird mit Erzgebirge Aue in Verbindung gebracht

Duisburg · Drei Tage lang gönnt sich Ivo Grlic im Kreis seiner Familie eine Pause. Weihnachtsurlaub gibt es ansonsten für den Sportdirektor des MSV Duisburg nicht. Es gilt, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen, die im neuen Jahr den Klassenerhalt der zweiten Bundesliga frühzeitig unter Dach und Fach bringt.

 Flamur Kastrati wird von Erzgebirge Aue beobachtet.

Flamur Kastrati wird von Erzgebirge Aue beobachtet.

Foto: Reichwein

Allzu viel Spielraum für Veränderungen bleibt trotz der abgewendeten Insolvenz aber nicht.

Mit dem Abgang von Zvonko Pamic (Dynamo Zagreb) steht jedoch bereits fest, dass der Kader 2013 nicht mehr der gleiche sein wird. Der Wechsel des Mittelfeldspielers soll aber nicht der einzige bleiben. "Es gibt Bestrebungen, den Kader zu verkleinern", bestätigt Grlic. Namen will der 37-Jährige indes nicht kommentieren. Auch zur Person Flamur Kastrati hält er sich bedeckt. Der hat offenbar das Interesse von Ligakonkurrent Erzgebirge Aue auf sich gezogen. Und zwar nicht zum ersten Mal. Bereits im Sommer wurde der Stürmer mit dem Klub in Verbindung gebracht.

Ex-Trainer Oliver Reck setzte vor einem halben Jahr aber weiter auf den Norweger, der vor dem Ligaauftakt noch selbst davon sprach, "zur neuen Saison endlich angreifen und seine Chance nutzen zu wollen". Mehr als drei Spiele in der zweiten Liga und ein zweiminütiger Kurzeinsatz im DFB-Pokalspiel gegen Halle kamen in dieser Spielzeit aber nicht zusammen. Eine Perspektive scheint er beim MSV aktuell nicht zu haben.

Dafür haben die Verantwortlichen aus Aue offenbar ihre Fühler nach dem Angreifer ausgestreckt, die in der Offensive durchaus Bedarf hätten. Neben dem gesetzten Jakub Sylvestr sowie Ronny König, Andreas Wiegel und dem derzeit verletzten Halil Savran, der zur Vorbereitung auf die Rückrunde wieder fit sein sollte, hat Aue aktuell vier Stürmer im Kader. Dazu kommt Enrico Kern, der noch an einem im April erlittenen Kreuzbandriss laboriert. Aues Sportdirektor Steffen Heidrich nennt Kastrati auf RP-Anfrage einen "interessanten Spieler. Trainer Karsten Baumann kennt den Jungen gut". Baumann holte Kastrati als Coach zur Rückrunde 2010/11 zu seinem Ex-Klub VfL Osnabrück. Als 19-Jähriger lieh der Verein Kastrati von Twente Enschede aus den Niederlanden aus.

"Wir beobachten mehrere Kandidaten", so Heidrich, "es wäre fahrlässig, das nicht zu tun. Aber es stimmt, dass wir den Fußballer Flamur Kastrati sehr interessant finden. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Bei allen unseren Überlegungen werden wir schauen müssen, was finanziell geht und dann sportlich auch Sinn macht." Kastratis Vertrag läuft im Sommer 2014 aus.

Über drei weitere Abgänge wird derzeit diskutiert, zu denen neben Valeri Domovchiyski und Dzemal Berberovic auch Antonio da Silva zählt, der bisher beim MSV die Erwartungen an seine Person nicht erfüllen konnte. Unterdessen ist das Bemühen um eine Rückkehr von Stefan Meierhofer zum MSV Duisburg zwar weiter groß, die Chancen darauf stehen aber eher schlecht. "Bei Stefan wird es sehr sehr schwer. Er hat einige Angebote vorliegen, überdies sind unsere Mittel beschränkt", sagte Grlic, der im Kampf gegen die Offerten der Bundesligisten aber nicht mitbieten kann. "Man soll niemals nie sagen, aber die Dinge eben auch realistisch betrachten."

(RP/rl)
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