MSV Duisburg MSV erkämpft sich knappen Sieg

Duisburg · Der MSV Duisburg hat in der 3. Liga den Rückstand auf Tabellenplatz vier nach Punkten ausgeglichen: Gegen den direkten Konkurrenten VfL Osnabrück gab es im Heimspiel einen knappen, aber verdienten 1:0 (0:0)-Sieg. Die Gäste bleiben aber aufgrund der wesentlich besseren Tor-Differenz auf Rang vier.

 Branimir Bajic erzielte den Siegtreffer.

Branimir Bajic erzielte den Siegtreffer.

Foto: reichwein

Im Spiel eins nach der Bekanntgabe der baldigen Trennung von Trainer Karsten Baumann gab es keine Unmutsbekundungen der eigenen Anhänger gegenüber dem Coach. Der hatte erneut auf eine Doppelspitze gesetzt und Kingsley Onuegbu für den verletzten Gerrit Wegkamp Patrick Zoundi zur Seite gestellt. Der Burkiner sollte wie so oft mit seiner Schnelligkeit Räume öffnen. Das hatten die Osnabrücker aber auch schnell durchschaut. Zoundi hatte dennoch nach einer Ecke des sehr agilen Pierre De Wit die größte MSV-Chance in Halbzeit eins, als er am zweiten Pfosten völlig frei zum Kopfball kam, das Spielgerät mit seinem Haupt aber nur streicheln konnte, da es etwas zu hoch herangesegelt kam (16. Minute).

Mehr vom Spiel hatten vor dem Seitenwechsel eindeutig die Gäste, die mit einer ziemlich reifen Spielanlage andeuteten, dass sie nicht ganz zu Unrecht so weit oben in der Tabelle platziert sind. Erst hatte Daniel Nagy im MSV-Strafraum den Ball nicht richtig getroffen, dann schob Nicolas Feldhahn die Kugel aus acht Metern am Tor vorbei (21.), dann nahm Pascal Testroet eine Ecke volley, der Ball kam aber nicht auf das Tor (33.).

Für Entlastung sorgte der MSV nur allenthalben, im Spielaufbau taten sich die Gastgeber gegen gut stehende Gäste schwer. Ein wenig Aufregung gab es kurz vor dem Seitenwechsel, als erst Markus Bollmann nach einem Ellbogenschlag von Testroet im Mittelfeld zu Boden ging, seine Kollegen aber weiterspielten, und Onuegbu nach einer guten Flanke von Kevin Wolze im Osnabrücker Strafraum zu Fall kam. Die Proteste hielten sich aber in Grenzen.

Dann waren wieder die Gäste an der Reihe: Ein Freistoß von David Pisot 20 Metern zentral vor dem Tor wurde von der MSV-Mauer noch abgefälscht, doch Michael Ratajczak zeigte eine Glanzparade und lenkte den Ball noch über die Latte. Auch die anschließende Ecke fing der "Elfmeter-Killer" aus dem Niederrheinpokal-Halbfinale gegen Rot-Weiss Essen sicher und so ging es mit dem 0:0 in die Pause.

Und aus der kam Osnabrück ein wenig besser, "Rata" musste in den ersten fünf Minuten gleich zweimal energisch dazwischengehen. Auf der Gegenseite hatte Onuegbu nach einem De-Wit-Freistoß eine gute Chance, sein Kopfball aus drei Metern und spitzem Winkel fand aber den Weg aufs Tor nicht (52.).

Trainer Baumann reagierte und brachte früh Athanasios Tsourakis für den immer unauffälliger werdenden Zoundi, doch der dribbelstarke Grieche kam ebenfalls nur schleppend in die Partie. Mit dieser Einwechslung wurde Wolze etwas defensiver, dafür gab De Wit seinen Platz auf der "Sechs" vor der Abwehr auf und schob sich weiter nach vorne. Noch mehr Druck sollte wenig später Nikolas Ledgerwood von der "Sechs" entfalten, der für den im Aufbau blassen Tanju Öztürk kam.

Dadurch wurde das Spiel der Hausherren geradliniger und schneller — für Onuegbu das ein oder andere Mal zu schnell: Bei einem tollen Pass von Wolze genau im richtigen Moment in die Schnittstelle der Abwehr war der MSV-Sturmtank schlichtweg zu langsam, Osnabrücks Torwart Daniel Heuer Fernandes klärte (66.).

Doch der MSV war jetzt im Spiel und holte Standardsituation um Standardsituation heraus. Der erste Durchbruch von Tsourakis brachte noch eine gute Chance, doch Onuegbu kam nicht an die Flanke von Ofosu-Ayeh. Der nächste Durchbruch des jungen Griechen brachte dann aber eine Ecke, die De Wit einmal mehr gefährlich in den Strafraum brachte — und diesmal fand sie einen Abnehmer: Kapitän Branimir Bajic wuchtete die Kugel in die Maschen (71.). Das brachte Stimmung in den großen Duisburger Anteil unter den 13.102 Zuschauern, die ebenfalls zahlreich mitgereisten Osnabrücker steckten jedoch ebenfalls nicht auf.

Osnabrück machte nun mehr nach vorne, der MSV nutzte den Platz, traf aber nicht mehr. Tsourakis entwickelte sich aber zum auffälligsten Spieler auf dem Platz — ein starke Bewerbung des Einwechselspielers. Wolze scheiterte kurz vor dem Ende ebenso an Heuer Fernandes wie De Wit mit einem direkten Freistoß aus spitzem Winkel. Spät wurde aus dem österlichen Kick ein unterhaltsames Spiel. Spät, aber nicht zu spät.

(can)
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