Nationalmannschaft Andre Schürrle - der malade Weltmeister

Vigo · Andre Schürrle hatte nach der WM noch nicht viel Grund zur Freude. Wegen einer mysteriösen Virus-Infektion verpasste der Weltmeister auch den Jahresabschluss der deutschen Nationalmannschaft.

Andre Schürrle – "Boyband"-Mitglied, Tuchel-Liebling, Weltmeister
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Das ist Andre Schürrle

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Foto: dapd

Eigentlich hatte Joachim Löw zum Jahresabschluss fest mit Andre Schürrle geplant. Doch es machte keinen Sinn. Der Profi des FC Chelsea blieb wegen einer mysteriösen Virus-Infektion, die ihm seit Wochen zu schaffen macht, in London. Wegen eines "hartnäckigen Infektes", so die offizielle Begründung, konnte der 24-Jährige nicht an den beiden Länderspielen gegen Gibraltar und in Spanien teilnehmen.

"Ich habe ihm geraten, dass er sich gründlich durchchecken lassen soll und sich dann ein paar Tage Ruhe gönnt, um die Krankheit richtig auszukurieren", berichtete Joachim Löw von seinem letzten Telefongespräch mit Schürrle. "Er hat mir gesagt, dass er sich schon seit Wochen ziemlich schlapp und kaputt fühlt und deshalb auch nicht in einer guten Form ist", sagte der Bundestrainer weiter.

Welche Krankheit aber genau hinter diesen Symptomen steckt, wusste Löw auch nicht so genau. In der aktuellen Verfassung ist der frühere Leverkusener und Mainzer jedenfalls keine große Hilfe für die DFB-Auswahl.

Hinzu kommt, dass er bedingt durch seinen körperlichen Zustand aktuell auch beim FC Chelsea einen schweren Stand hat. Ebenso wie sein Leidensgenosse Lukas Podolski beim FC Arsenal fristet auch Schürrle beim englischen Tabellenführer derzeit nur ein Reservistendasein. "Ich muss jetzt erst mal wieder gesund und fit werden, und dann sehen wir weiter", sagte Schürrle und legte für sich damit die Prioritäten fest.

Denn längst schon wird an der Themse spekuliert, dass der offensive Mittelfeldspieler, der im WM-Finale den Siegtreffer gegen Argentinien zum 1:0 durch Mario Götze vorbereitet hatte, noch im Winter Chelsea verlässt, wo ihn jüngst Teammanager-Exzentriker Jose Mourinho angezählt hatte. "Ich erwarte mehr von ihm. Manchmal ist er phänomenal, manchmal so und so", sagte der Portugiese, unter dem Schürrle nur noch Teilzeitarbeiter ist.

Nur viermal stand Schürrle, dem der Belgier Eden Hazard derzeit auf der linken Seite den Rang abgelaufen hat, in dieser Saison in der Startformation. Kein Wunder, dass vor allem für einige englische Medien der vorzeitige Abschied Schürrles von der Stamford Bridge bereits beschlossene Sache ist.

Die Sun und der Daily Express schrieben, dass Chelseas Liga-Konkurrenten FC Liverpool und Tottenham Hotspur Schürrle unbedingt verpflichten wollen und angeblich beide bereit sind, 30 Millionen Euro für den WM-Champion zu überweisen, für den Chelsea im Sommer 2013 rund 22 Millionen Euro an Leverkusen gezahlt hatte.

Schürrle steht noch bis 2018 bei den Blues unter Vertrag. Von Chelsea soll Schürrle, der zuletzt auch als möglicher Ersatz von Marco Reus bei Borussia Dortmund ins Gespräch gebracht wurde, bereits das generelle Okay für einen Winter-Wechsel erhalten haben.

Doch zunächst muss Schürrle schauen, dass er wieder in eine gute körperliche Verfassung kommt. Bereits von der Länderspielreise im Oktober war er vorzeitig mit einem Virus-Infekt zurück nach London geflogen. Beim 0:2 gegen Polen war er noch dabei, gegen Irland (1:1)
musste er schon passen.

Bis heute ist Schürrle nicht fit, ohne dass es bislang eine offizielle Diagnose gibt. Das zehrt an seinen Nerven, was Oliver Bierhoff gut nachvollziehen kann. "Das ist gerade keine einfache Situation für ihn. Aber er muss ruhig bleiben und Geduld haben", rät der Nationalmannschaftsmanager dem maladen Weltmeister.

(sid)
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