Überragender Spieler gegen Deutschland Superstar Di Maria zelebriert Martinos Premieren-Party

Düsseldorf · Angel Di Maria strahlte, die Brillis in seinen Ohren funkelten im Scheinwerferlicht. In Sekundenschnelle hatte der Riesenpulk argentinischer Journalisten den Hauptdarsteller des Abends geschluckt.

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Deutschland - Argentinien

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"Es war ein Sieg der Mannschaft. Es ist immer gut zu diesem frühen Zeitpunkt und mit einem neuen Trainer mit einem Sieg zu starten", formulierte Di Maria lapidar. Was er nicht ausdrücklich betonte: Beim 4:2 in der Neuauflage des WM-Finales gegen Deutschland in Düsseldorf, in dem Di Maria wegen einer Verletzung fehlte, feierte der neue Superstar von Manchester United seine persönliche Genugtuung.

Drei Vorlagen, den Treffer zur zwischenzeitlichen 4:0-Führung selbst erzielt - eindrucksvoller hätte der 26-Jährige seine Motivation nicht bestätigen können. Di Maria, erst vor wenigen Tagen für 75 Millionen Euro als siebtteuerster Fußballer der Welt und derzeit teuerster auf der Insel von Real Madrid zu ManUnited gewechselt, sorgte zugleich für die Highlights beim Debüt des neuen Trainers Gerardo Martino.

"Angel ist einer der fünf besten Spieler der Welt", schwärmte der einstige Barca-Coach anschließend. Teamkollege Lucas Biglia legte noch eins drauf: "Er gehört zu den Top drei. Lionel Messi ist ohnehin von einem anderen Planeten, und dann kommt Cristiano Ronaldo."

"Das war eine gelungene Willkommensparty für Martino, und Di Maria hat sie zelebriert", schrieb El Argentino. "Argentinien ohne Messi - da wurde Di Maria zur großen Figur bei der Revanche für Rio", kommentierte La Razon.

Di Maria brilliert mit Schnelligkeit und Leichtigkeit

Es war für sämtliche 51.132 Zuschauer eine Augenweide zu sehen, mit welcher Schnelligkeit, Leichtigkeit und gleichzeitiger Präzision Di Maria die Torschützen Sergio Agüero, Erik Lamela, und Federico Fernandez in Szene setzte, um selbst als Sahnehäubchen den eingewechselten Dortmunder Torhüter Roman Weidenfeller mit viel Gefühl und Übersicht zu überwinden.

Dessen Teamkollege Erik Durm auf der linken Abwehrseite fand kein Mittel gegen den umtriebigen Di Maria. "Er ist ein Topspieler und sehr schwer zu verteidigen, besonders im Duell eins gegen eins", so der 22 Jahre alte Weltmeister nach seinem zweiten Länderspiel von Beginn an. Soll heißen: Ohne Unterstützung aus dem Mittelfeld geht es nicht.

Di Maria war's egal. In Abwesenheit von Kapitän Messi schien der neue Hoffnungsträger von Teammanager Louis van Gaal bei den Red Devils regelrecht aufzublühen. Di Maria war der Chef, er dirigierte die Offensive und trieb die Mannschaftskollegen mit seiner Dynamik und Spielfreude zu einer überzeugenden Vorstellung.

Löw: Hätten Argentinien auch mit Di Maria geschlagen

"Wer weiß, wie die Geschichte in Rio ausgegangen wäre, hätte Argentinien mit Di Maria auflaufen können?", fragte die Tageszeitung Diario. Bundestrainer Joachim Löw gab die Antwort: "Wir hätten Argentinien am 13. Juli auch mit Di Maria geschlagen. An diesem Tag hätte er nichts gegen uns ausrichten können..."

Diario Popular stellte derweil fest: "Zumindest hat die Wunde der WM mit dem Sieg begonnen zu heilen." Und außerdem: Martino habe mit Spielern, die in der ganzen Welt verteilt sind, gleich bei seinem Debüt den Weltmeister bezwungen.

Doch der Coach wollte den Erfolg gegen die DFB-Auswahl nicht so hoch hängen. War das eine WM-Revanche? "Nein, auf keinen Fall. Wir hätten heute gerne verloren und dafür eine Trophäe mehr errungen", meinte Martino. Er sei aber zufrieden mit der Vorstellung, weil seine Mannschaft die nötige Ruhe und Abgeklärtheit an den Tag gelegt habe." Am Ende stellte der 51-Jährige nüchtern fest: "Jetzt beginnt die Arbeit erst richtig."

(sid)
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