Starke Konkurrenz Bierhoff: "Jahr des Stillstandes für Podolski"

Miami · Lukas Podolski will auf dem Fußballplatz Argumente liefern, die ihn in der deutschen Nationalmannschaft die verloren gegangene Stammposition zurückbringen. Für Teammanager Bierhoff stagniert die Entwicklung des Wahl-Engländers im DFB-Team.

CL 12/13: Podolski trifft gegen Ex-Klub Bayern
9 Bilder

CL 12/13: Podolski trifft gegen Ex-Klub Bayern

9 Bilder

Miami (dpa) - Gegen Ecuador darf Lukas Podolski wieder einmal von Beginn an auflaufen, doch die Rolle des 108-maligen Nationalspielers im Team von Joachim Löw hat sich geändert. Den Stammplatz, den der Wahl-Engländer viele Jahre in der Nationalmannschaft besaß, ist weg.
"Poldi merkt, dass gerade auf seiner Außenposition andere Spieler Druck machen", sagte Teammanager Oliver Bierhoff im Fachmagazin "kicker" und fügte als Saisonbilanz für Podolski an: "Bei der Nationalmannschaft war es ein Jahr des Stillstandes."

Nur 218 Einsatz-Minuten 2012/13 im DFB-Team sind für Podolski Minuswert in zehn Jahren Nationalelf. Der Dortmunder Marco Reus hat den "Kölner Jungen" auf dem linken Flügel abgelöst. Auch andere junge Kräfte wie André Schürrle (Leverkusen) oder Mario Götze (Dortmund)
stehen inzwischen vor Podolski. "Wenn man sich nicht durchsetzen kann, ist man hintendran.

So ist es halt im Leben", sagte das DFB-Urgestein zu den Veränderungen. Lob bekam er in Miami für seine Einstellung: "Poldi spürt die Konkurrenz, es ist unglaublich toll, wie professionell und mannschaftsdienlich er damit umgeht", betonte Bierhoff. Im Trainingsspiel am Montag schoss er gleich zwei Tore.

Eine große Debatte über seine eigene Rolle hält Podolski nicht für sinnvoll. "Man muss nicht über alles diskutieren", erklärte der 27 Jahre alte Offensivspieler am Montag nach dem Teamtraining. "Wenn es einige Jahre bergauf ging, da kann man auch mal Stillstand haben", sagte der Profi des FC Arsenal. Vor dem Testspiel gegen Ecuador am Mittwoch in Boca Raton hat Podolski in der ablaufenden Spielzeit beim DFB nur einmal in der Startelf gestanden, sechsmal wurde er eingewechselt.

Beim FC Arsenal sehen seine Zahlen besser aus. In seinem ersten Jahr in der Premier League bestritt er 42 Pflichtspiele, kam in 33 Liga-Spielen auf elf Tore und zehn Vorlagen. "Wenn man das ganze Jahr sieht, bin ich vollkommen zufrieden, auch privat. Ich fühle mich vollkommen wohl in London", sagt Podolski, der seinem Arbeitgeber mit die Champions-League-Qualifikation sicherte.

"Es ist toll, dass er sich bei Arsenal einigermaßen durchgesetzt hat. Aber er hat es nicht hundertprozentig bestätigt, weil er sehr häufig ein- und ausgewechselt wurde", urteilt Bierhoff. Ein Gespräch mit Bierhoff habe es nicht gegeben, berichtete Podolski: "Nein, das ist mir egal. Ich weiß, was ich an mir habe. Wenn er es anders sieht, ist das seine Meinung." Podolski will auf der US-Tournee sportliche Argumente liefern: "Ich freue mich, hier dabei zu sein. Wir haben zwei tolle Spiele, vor allem das zweite in Washington zum 100. Jubiläum des USA-Verbandes."

(dpa/are/rl/csi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort