Nationalmannschaft Deutschland - Finnland: Einzelkritik
Wir haben die DFB-Spieler im Länderspiel gegen Finnland bewertet.
Marc-André ter Stegen: Beim FC Barcelona neuerdings die Nummer eins. In der Nationalmannschaft darf er ab und an spielen, wenn Manuel Neuer geschont wird. Stand teils minutenlang zehn Meter vor dem Strafraum und hielt sich warm. Nach 45 Minuten ohne Beschäftigung ausgewechselt. Note: 3
Joshua Kimmich: Übler Fehlpass kurz nach der Pause, ansonsten zwar sicher, aber unauffällig. Auf seiner Seite war es an Bellarabi, Offensiv-Akzente zu setzen. Kimmich hielt sich dabei komplett zurück. Note: 4
Shkodran Mustafi: Seit Montag der drittteuerste deutsche Fußballer. Solide als zentraler Abwehrmann, hatte aber auch kaum etwas zu tun. Einmal hart gefoult und behandelt, spielte dennoch weiter. Note: 3
Niklas Süle: 83. Debütant der Ära Löw. Solides linkes Glied der Dreier-Abwehrkette, sicherer Ballverteiler, kaum mal gefordert. Wurde mit einem gefährlichen Fernschuss (42.) auffällig. Nach einer Stunde ausgewechselt. Note: 3
Jonas Hector: Wie üblich souverän und sicher. Seine Flanke "klärte" Paulus Arajuuri an den linken Innenpfosten (27.). Defensiv gegen schwache Finnen ohne Aufgaben. Nach 62 Minuten ausgewechselt. Note: 3
Bastian Schweinsteiger: Tränen vor dem Anpfiff, ansonsten souverän bei der Entgegennahme eines Blumenstraußes, einer Collage und sonstiger Huldigungen. Stürmisch bejubelt für jeden Querpass. Taktgeber im Aufbau. Gemächlich unterwegs, aber das war eigentlich alles egal. Schoss noch abgeklärt ein Foto mit einem Flitzer. Nach 67 Minuten gefeiert ausgewechselt, behielt trotzdem die Kapitänsbinde an. Note: keine. Aber eine 1 fürs Lebenswerk.
Karim Bellarabi: Bemüht im rechten Mittelfeld, anfangs schwungvoll, dann nachlassend. Wenn er defensiv einrücken musste, lief er ab und an hinterher. Zog er in die Mitte, fand er keinen Abnehmer. Note: 4
Max Meyer: Zweites Länderspiel nach seinem Debüt im Mai 2014, erstes Tor. Sehr agil, immer anspielbar als Mann, der die Angriffe aufzieht. Suchte den Abschluss, spielte sehr gute Steilpässe - unter anderem auf Mario Götze (31.), der vergab. Bester Mann auf dem Platz. Note: 2
Julian Brandt: Mal rechts, mal links, was ihn teils selbst zu verwirren schien. Anfangs noch auffällig, dann schwächer, in der zweiten Halbzeit bis zu seiner Auswechslung kaum noch zu sehen. Note: 4
Kevin Volland: Kämpferisch vorbildlich und sehr engagiert. Vergab in der 27. Minute eine gute Chance, wurde dabei allerdings stark bedrängt, sein Solo blieb ungekrönt (52.). Ließ kurz darauf klug für Meyer durch, der das 1:0 erzielte. Note: 2,5
Mario Götze: Bei Borussia Dortmund aufgrund mangelnder Fitness nicht eingesetzt, daher mit dem ungewöhnlichen Genuss, Praxis in der Nationalmannschaft zu sammeln. Unsichtbar, bis er alleine vor dem Torhüter stand. Kam vorbei, dann standen aber drei Abwehrspieler im Weg. Gab die Vorlage zu beiden Toren, schoss aber auch noch bei geschlagenem Torwart aus fünf Metern einen Abwehrspieler an. Note: 3
Bernd Leno: Ersetzte ter Stegen zur zweiten Halbzeit. Gab einige Pässe im Aufbau. Ansonsten lange Zeit beschäftigungslos. Rettete in der Nachspielzeit gegen den völlig freistehenden Ex-Schalker Teemu Pukki. Note: 3
Jonathan Tah: Kam in der 58. Minute für Süle, somit der fünfte Leverkusener im Team. Fortan linker Teil einer Abwehr, die mehr das Spiel aufzog als verteidigte. Note: 3,5
Mesut Özil: Für Hector eingewechselt (62.). Ordnete sich passgenau neben Meyer ein. Ließ den Ball zirkulieren, erzielte aus kurzer Distanz etwas glücklich sein 21. Länderspieltor. Note: 2,5
Julian Weigl: Seine Aufgabe war, an der Seitenlinie parat zu stehen, als Schweinsteiger ging. Hätte die Kapitänsbinde bekommen können, bekam sie aber nicht. Note: -
Thomas Müller: Hob mit seiner Einwechslung (77.) den Alters- und Erfahrungsdurchschnitt. Note: -