U17-EM in Slowenien Deutschland in der Favoritenrolle

Düsseldorf · Nach 24 Siegen aus den vergangenen 25 Spielen starten die deutschen U17-Junioren als Favorit in die EM in Slowenien. Für den DFB-Sportdirektor Matthias Sammer gibt es beim Schaulaufen der deutschen Talente nur den Titel als Ziel: "Das muss unser Anspruch sein."

U17 weiht Mobile Arena mit einem Sieg ein
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Das Erbe von Mario Götze, die Titel-Forderung von Matthias Sammer: Drei Jahre nach dem Triumph des Teams um den Dortmunder Jungstar starten die deutschen U17-Junioren mit einer doppelten Bürde in die EM in Slowenien — dort sollen sie die Vorgabe des DFB-Sportdirektors umsetzen.

"Wir haben als deutsche Nationalmannschaft den Anspruch, Titel zu gewinnen", gab Sammer dem Nachwuchs mit auf den Weg. Und das gelte eben nicht nur für die Auswahl von Joachim Löw im Sommer, sondern auch für die Mannschaft von DFB-Trainer Stefan Böger. Der deutsche Fußball wolle und könne sich "mit der Weltspitze messen", sagte Sammer vor dem Auftakt am Freitag (18.30 Uhr) gegen Georgien auf der DFB-Homepage (dfb.de).

Der vierte Titel nach 1984, 1992 und 2009 scheint in Slowenien in der Tat möglich, gilt die DFB-Elf doch als Topfavorit. 24 Siege aus 25 Spielen holte die U17 in den vergangenen zwei Jahren, nur ein 0:0 gegen Portugal trübte die ansonsten makellose Bilanz — und ausgerechnet jene Nullnummer sicherte im März das EM-Ticket. "Diese Serie zeigt, dass eine enorme Qualität in der Mannschaft steckt", sagt Sammer, der von den Spielern volle Konzentration fordert: "Wenn wir das hinbekommen, zählen wir zu den Favoriten."

Auf den Spuren Götzes

2009 war Götze der überragende Akteur der Endrunde. Nun hat das DFB-Team gleich mehrere Spieler, die in seine Fußstapfen treten können. Allen voran Said Benkarit, Dortmunds nächstes Supertalent, das in 13 Länderspielen nicht weniger als neun Tore erzielte. Oder Max Meyer von Schalke 04, dem auf dem Weg nach Slowenien sechs Treffer gelangen. Ohnehin ist der Angriff das Prunkstück der deutschen Elf. Während Trainer Böger als Bundesliga-Verteidiger gerne mal ins falsche Tor traf (zwei Eigentore 1991/1992 mit Hansa Rostock), hat er seinem Team bedingungslosen Offensivfußball eingeimpft. Erst im Februar fertigte der deutsche Nachwuchs Italien mit 5:0 ab, es folgte ein 4:0 gegen die Türkei.

Vor der Abreise nach Slowenien schwor Böger seine Auswahl im hessischen Mühlheim noch einmal auf das gemeinsame Ziel ein. "Freude, Begeisterung und Leidenschaft" laute das Motto für die kommenden Wochen, erklärte der DFB-Coach: "Hinter uns liegen jede Menge Schweiß und Anstrengung, sowohl bei der Nationalmannschaft als auch in den Vereinen." Nun gelte es, diesen Weg zu Ende zu gehen.

Nur acht Teams haben es nach Slowenien geschafft, große Namen wie England, Spanien oder Italien fehlen. Die deutsche Gruppe liest sich machbar: Nach dem Auftakt gegen Georgien in Ljubljana geht es gegen Island, erst im letzten Gruppenspiel warten die stark eingeschätzten Franzosen. "Ich fordere von jedem Einzelnen volle Konzentration. Wir sind auf der Zielgeraden. Jetzt kommt das Highlight", sagte Böger.

Die Vorbereitung lief jedenfalls problemlos. Andere Teams konnten davon nur träumen — noch kurz vor der EM gab es sogar einen Streit um das Teilnehmerfeld. Belgien hatte in der Qualifikation zwar 1:0 gegen Russland gewonnen, wollte jedoch am grünen Tisch eine 3:0-Wertung erreichen, um dank der besseren Tordifferenz anstelle von Ungarn das EM-Ticket zu lösen. Grund: Die Russen hatten gegen Belgien offenbar einen gesperrten Spieler eingesetzt. Die Uefa blieb jedoch hart.

(sid)
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