U20-Team im WM-Finale DFB-Juniorinnen sind heiß auf den Titel

Montreal · Die deutschen U20-Juniorinnen greifen in der Nacht zum Montag in Montreal nach der WM-Krone. Bei einem Sieg gegen Nigeria wäre der märchenhafte Fußball-Sommer mit dem dritten Titel für den Deutschen Fußball-Bund perfekt.

 Die deutschen U20-Juniorinnen greifen in der Nacht zum Montag in Montreal nach der WM-Krone.

Die deutschen U20-Juniorinnen greifen in der Nacht zum Montag in Montreal nach der WM-Krone.

Foto: afp, RW/lwc

Die deutschen Fußball-Juniorinnen können im Finale der U20-Weltmeisterschaft in Montreal auf prominente Unterstützung bauen. Bundestrainerin Silvia Neid und DFB-Direktorin Steffi Jones lassen sich das Endspiel gegen Nigeria am Sonntagabend (Ortszeit) nicht entgehen. Die deutsche Top-Stürmerin Pauline Bremer kann sich sogar über familiären Beistand aus Göttingen freuen. Vater Philipp, Mutter Mareike und Schwester Viola machen derzeit in Kanada Urlaub und ändern kurzerhand ihre Reisepläne, um Pauline und dem Team im Finale vor Ort die Daumen zu drücken.

Die für Turbine Potsdam spielende Bremer erzielte bei der U20-WM wie Sara Däbritz (SC Freiburg) schon fünf Treffer. Beide Angreiferinnen sammelten bereits Erfahrungen in der A-Nationalelf von Neid und waren im bisherigen Turnier absolute Erfolgsgaranten. Beim 2:1 im Halbfinale gegen Frankreich legte Bremer mit ihrem Führungstor den Grundstein für den dritten Einzug in ein U20-WM-Endspiel in Serie nach 2010 und 2012. Vor vier Jahren bei der Heim-WM war ebenfalls Nigeria der Finalgegner und wurde vom Team um Alexandra Popp in Bielefeld mit 2:0 bezwungen. "Ich will jetzt auch das Finale gewinnen und Weltmeisterin werden. Das war ja schon vor dem WM-Start unser großes Traumziel", sagte die torhungrige Blondine mit der Nummer "9".

Im Team von Trainerin Maren Meinert zählen Däbritz und Bremer zu den herausragenden Talenten. Sie wurden 2012 mit der deutschen U17 Europameister und gehörten auch bei der U17-WM in Aserbaidschan sowie der U19-EM in Wales zu den Besten. Die 19-jährige Däbritz holte mit der deutschen A-Nationalmannschaft im Vorjahr in Schweden sogar schon den EM-Titel. Die ein Jahr jüngere Bremer war mit sechs Toren in Wales Torschützenkönigin. Die Abiturientin hat einen ausgeprägten Torinstinkt, ist fleißig, handlungsschnell, beidfüßig und vor dem Tor kaltschnäuzig.

"Nigeria spielt ein völlig anderes System als Frankreich, und es ist für uns die Herausforderung, sich innerhalb kürzester Zeit darauf einzustellen. Sie sind eine sehr gute Mannschaft mit individuellen Stärken vor allem im physischen Bereich", warnte Meinert vor dem Finale, das in der Nacht zum Montag (01.00 Uhr MESZ) vom TV-Sender Eurospsort live übertragen wird. Nigeria werde nach dem beeindruckenden 6:2-Halbfinalsieg gegen Nordkorea mit "viel Selbstbewusstsein antreten", meinte Meinert: "Wir müssen den richtigen Weg finden, dagegen zu halten."

Am Donnerstag stand für den deutschen Nachwuchs erstmal ein Regenerationstag mit Ausflug in einen Freizeitpark in Montreal an. Nach einer Übungseinheit am Freitag ist das Abschlusstraining am Samstag im Olympiastadion angesetzt. Sollte dem Team von Meinert der Titelcoup gelingen, wäre die märchenhafte Sommerbilanz des DFB nach dem WM-Gewinn der Männer und dem U19-EM-Titel der Junioren perfekt.
"Wir haben uns für die harte Arbeit mit dem Finale belohnt. Jetzt wollen wir auch den Titel holen", betonte Kathrin Schermuly. Und Rechtsverteidigerin Manjou Wilde, die nach dem Finaleinzug auf dem Platz vor Erleichterung geweint hatte, versprach: "Wir sind bereit."

(dpa)
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