Jubelposen bei TV-Spots DFB-Stars stimmen sich auf EM ein

München · Beim ersten Treffen des Jahres waren die schauspielerischen Fähigkeiten der deutschen Fußball-Nationalspieler gefragt. Doch bei diversen TV-Drehs und Foto-Aufnahmen in München stand das sportliche Traumziel EM-Titel immer im Mittelpunkt.

EM 2012: Schminke und Haarspray für die Nationalspieler
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"Nach so einer WM und so einer Qualifikation können wir uns aus der Favoritenrolle nicht mehr rausstehlen. Dessen sind wir uns bewusst. Die Spieler haben davor aber auch keine Angst. Sie sind erfolgshungrig. Man spürt, dass sie etwas in der Hand halten wollen", sagte Teammanager Oliver Bierhoff zum Auftakt von zwei Marketingtagen der DFB-Auswahl am Sonntag in München.

Auch wenn einige Protagonisten wie etwa der verletzte Kölner Lukas Podolski fehlten, sieht Bierhoff "das kleine Mega-Projekt" als "gute Möglichkeit, das EM-Jahr einzuläuten". Bei den Marketingmaßnahmen, an denen die Spieler auch finanziell partizipieren, wird auch die aktuelle Begeisterung um die Nationalmannschaft in Szene gesetzt.

Auch die eine oder andere Jubelpose soll zu sehen sein, "aber wir wollen nicht den Eindruck erwecken, dass wir schon zu siegessicher sind. Es ist noch ein weiter Weg", betonte Bierhoff und ergänzte: "Wir haben ein Ziel vor Augen. Wichtig ist aber, dass wir bodenständig bleiben."

Statt Training und Spiel heißt es für Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Co. seit Sonntagmittag, gekonnt in die Kameras zu lächeln. Für die EURO in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli) standen am Sonntag und Montag im Hotel Hilton Park und in den Bavaria Film-Studios sieben Fotoshootings und vier TV-Drehs für die Sponsoren und Partner auf dem Programm.

Unter anderem wurde ein kurzer Umweltspot des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) unter der Regie von Sönke Wortmann gedreht. "Das ist ganz schön anstrengend, gehört aber dazu", sagte Kapitän Lahm zum umfangreichen und exakt durchgeplanten Programm, bei dem die Sponsoren laut Bierhoff besonders heiß auf "die jungen Wilden sind". Gemeint sind ein Mario Götze, der trotz Verletzung in München weilt, oder ein Marco Reus.

Während Mesut Özil trotz leichter Rückenprobleme von Madrid nach München kam, mussten Podolski und Sami Khedira von Real Madrid ihre Reise kurzfristig absagen. Khedira blieb auf Bitten von Real-Trainer Jose Mourinho in Madrid, um nach seiner Bänderdehnung gezieltes Fitnesstraining zu machen. Podolski musste nach dem 1:4 gegen Schalke wegen seiner erneut aufgebrochenen Bänderverletzung passen. Zudem fehlten noch Miroslav Klose (Lazio Rom) und Per Mertesacker (FC Arsenal) wegen Verpflichtungen mit ihren Klubs.

Doch besonders der Ausfall von "Prinz Poldi" wog schwer. "Er war für ein, zwei Hauptrollen vorgesehen, das ist schon schade, dass er nicht da ist", sagte Bierhoff, der ebenso wie Bundestrainer Joachim Löw am Sonntag noch mit dem Kölner telefoniert hatte. "Er ist schon niedergeschlagen, wird die Verletzung aber wegstecken", meinte der Teammanager. Für die Nationalmannschaft seien Verletzungen wie die von Podolski oder auch Götze mit Blick auf die Europameisterschaft "zum jetzigen Zeitpunkt aber noch zu verkraften. Für die Vereine ist das natürlich schwerwiegend."

Löw hatte für das erste Treffen im EM-Jahr 2012 alle Spieler eingeladen, die bei den letzten Länderspielen 2011 zum erweiterten Kader der Nationalmannschaft gehörten. Dazu kamen die im November fehlenden Bayern-Profis Lahm und Schweinsteiger sowie Sven Bender vom deutschen Meister Borussia Dortmund. Der Kreis inklusive der fehlenden Akteure umfasst 27 Spieler.

Dass die Bundesligisten oder Madrid im Fall Özil ihren Profis die Freigabe für die zwei Tage erteilten, bezeichnete Bierhoff als "ein riesiges Entgegenkommen. Ich bin der Liga sehr dankbar." Für die Spieler selbst ist es im Alltag eine willkommene Abwechslung, wie Lahm herausstellte: "Jeder freut sich einfach, mit der Nationalmannschaft zusammen zu sein."

(sid)
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