Amin Younes im Interview "Ich muss Verantwortung übernehmen"

Wir haben mit Nationalspieler Amin Younes über die Perspektiven im DFB-Team, seine Rolle in Amsterdam und die Situation bei Ajax nach dem Euro-Aus gesprochen.

Das ist Amin Younes
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Foto: afp

Herr Younes, Ajax hat 2:0 in Venlo gewonnen. Sie waren mit Ihrer Flanke am vorentscheidenden 1:0 beteiligt.

Younes Ich habe versucht, das einzubringen, was mich stark macht, um dem Team zu helfen. Wir haben nach dem Aus in der Europa League eine schwierige Phase. Da ist es wichtig, mit guten Aktionen ein Zeichen zu setzen. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich Verantwortung übernehmen muss.

Trainer Peter Bosz und Topspieler wie Davinson Sanchez, Bertrand Traoré oder Davy Klaassen sind weg. Ist es das, was Sie mit der "schwierigen Situation" meinen? Zudem sind die Erwartungen hoch.

Younes Das ist so. Aber wir haben viele Abgänge und nicht so viele Neuzugänge. Doch das ist Ajax - dort bekommen die Jungen eine Chance. Wie Donny van de Beek oder Frankie de Jong. Das sind tolle Fußballer, die jedoch noch Zeit benötigen. Da sind Spieler wie Klaas-Jan Huntelaar, Joel Veltmann oder ich gefragt, die jungen Spieler mitzureißen. Wir müssen schauen, dass wir in der Liga und im Cup eine gute Rolle spielen und vielleicht Meister werden und den Pokal holen.

In der vergangenen Saison war Ajax nah dran an Titeln.

Younes Die Mannschaft hätte einen Titel verdient gehabt. Es war eine Mannschaft, die so nur einmal im Leben zusammenkommt. Wir waren alle unglaublich gut befreundet, die Atmosphäre war super. Und wir hatten im Training ein gutes Level, hatten klasse Fußballer. Wir waren ein verschworener Haufen, der auch Fußball spielen konnte.

Durch die Spiele gegen Schalke im Viertelfinale der Europa League und Sie selbst als ehemaligem Bundesligaspieler hatte Ajax auch in Deutschland große Aufmerksamkeit. Haben Sie das mitbekommen?

Younes Natürlich. Wenn ich daheim war, haben mir die Leute immer gesagt: ,Amin, es macht richtig Spaß, euch zuzusehen. Das ist Werbung für den Fußball.' Es war schön, das zu hören. Dieses Spiel hat Ajax ja früher immer ausgemacht - es ist toll, dass wir das weiterführen können.

Schauen Sie noch auf ihren Ex-Verein Borussia Mönchengladbach?

Younes Ich verfolge Borussia intensiv. Der Klub ist für mich immer noch eine Herzensangelegenheit. Ich hoffe, dass Borussia so weitermacht wie in den vergangenen Jahren. Das würde mich für Sportdirektor Max Eberl und alle, die mich unterstützt haben, freuen.

KARSTEN KELLERMANN FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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